Beobachtungen am Rande
Nerv 1: Die Anlage befindet sich im Umbruch. Überall wird gehämmert, gemalt und instandgesetzt. Der größte Platz, der Philippe Chatrier, wurde im vergangenen Jahr beinahe gänzlich abgerissen, aber gerade noch rechtzeitig vor Start des Turniers im neuen Gewand fertiggestellt. Bis zum nächsten Jahr sollte dann auch endlich das längst geforderte Dach die vielen Regenunterbrechungen der letzten Jahre verhindern, nach letzten Informationen verschiebt es sich aber nun um weitere zwei Jahre. Alle sollten trotzdem glücklich sein, vermutlich bis auf einen sind sie es auch, und das ist Ion Tiriac. Der rumänische Ex-Manager von Boris Becker hatte sich auf Lebenszeit den Platz ganz links auf der Kopftribüne in der ersten Reihe gesichert. Er muss geschluckt haben, als er jetzt das erste Mal diesen, seinen Platz einnehmen wollte. Zwar sitzt er immer noch in Reihe 1, aber nicht mehr direkt an seiner geliebten Wand, an der er sich ab und zu unter seinem Panama Hut incl. Sonnenbrille schläfrig anlehnen konnte, wenn ihm die Matche zu langweilig wurden. Haben doch die Turnierverantwortlichen die Treppenabgänge beim Umbau selbständig, ohne den rumänischen Maestro einzuweihen, auf die andere Seite verlegt. Nun sitzt Tiriac direkt am Gang, ohne die Chance an seiner Wand ab und zu ein kleines Nickerchen halten zu können. Vermutlich wird er dem Turnierdirektor Guy Forget bereits mitgeteilt haben, die Treppenabgänge auf seine Kosten wieder auf die seiner Meinung nach richtigen Seite zurück zu verlegen.
Nerv 1: Die Anlage befindet sich im Umbruch. Überall wird gehämmert, gemalt und instandgesetzt. Der größte Platz, der Philippe Chatrier, wurde im vergangenen Jahr beinahe gänzlich abgerissen, aber gerade noch rechtzeitig vor Start des Turniers im neuen Gewand fertiggestellt. Bis zum nächsten Jahr sollte dann auch endlich das längst geforderte Dach die vielen Regenunterbrechungen der letzten Jahre verhindern, nach letzten Informationen verschiebt es sich aber nun um weitere zwei Jahre. Alle sollten trotzdem glücklich sein, vermutlich bis auf einen sind sie es auch, und das ist Ion Tiriac. Der rumänische Ex-Manager von Boris Becker hatte sich auf Lebenszeit den Platz ganz links auf der Kopftribüne in der ersten Reihe gesichert. Er muss geschluckt haben, als er jetzt das erste Mal diesen, seinen Platz einnehmen wollte. Zwar sitzt er immer noch in Reihe 1, aber nicht mehr direkt an seiner geliebten Wand, an der er sich ab und zu unter seinem Panama Hut incl. Sonnenbrille schläfrig anlehnen konnte, wenn ihm die Matche zu langweilig wurden. Haben doch die Turnierverantwortlichen die Treppenabgänge beim Umbau selbständig, ohne den rumänischen Maestro einzuweihen, auf die andere Seite verlegt. Nun sitzt Tiriac direkt am Gang, ohne die Chance an seiner Wand ab und zu ein kleines Nickerchen halten zu können. Vermutlich wird er dem Turnierdirektor Guy Forget bereits mitgeteilt haben, die Treppenabgänge auf seine Kosten wieder auf die seiner Meinung nach richtigen Seite zurück zu verlegen.
Nerv 2: Sobald der letzte Matchball bei den Australian Open verwandelt wurde, freut man sich auf das nächste Grand Slam Turnier, den French Open. In Melbourne wird dann noch verkündet, dass auch alle Eurosport Mitarbeiter, einschließlich Mathias Stach und Boris Becker, es kaum erwarten können, aus Paris über alles, aber auch alles ausführlich berichten zu wollen.
Was passiert? Spätestens nachmittags ab 15 Uhr ist die ausführliche Berichterstattung passé, und es wird nun noch ausführlicher über den Giro d’ Italia berichtet. Das ist bestimmt toll für die Radsportfans unter uns, für die TennisFans allerdings nur noch nervig. Vor allem die Ankündigung, von welchem Kommentatoren Pärchens auch immer, kann einen auf die Tennis Palme bringen: Wir schalten gleich zum Radsport, sind aber schnell wieder zurück, um in einer Zusammenfassung das zwischenzeitlich Verpasste nachzuholen. Im Übrigen schalten Sie um auf den Eurosport Player, wenn Sie das gerade übertragene, aber nun unterbrochene Match weiter verfolgen möchten. Und da das zwischenzeitlich Verpasste dann nur kurz von 15:00 bis 18:00 Uhr dauert, wächst die Palme in den Himmel. Nicht jeder hat heute bereits Sky, DAZN bzw. den Eurosport Player.
Klar ist, von irgendwo her muss die Kohle für die Sender zwar kommen, um den ganzen Aufwand incl. Boris Beckers Auskommen zu finanzieren, nur, dann sollte man diese Programmteilung ein wenig rechtzeitiger ankündigen. Es könnte sein, dass das Wort Eurosport Player am Ende der Saison als das Unwort des Jahres von den TennisFans gewählt wird.
Eistonne: Ein Hamburger, und es ist nicht Alexander Zverev, schafft es, bei den Grand Slams regelmäßig bis zum Finale aktiv dabei zu sein. Yannik Lambrecht, Physio mit eigener Praxis an der Außenalster – www.functional-med.de –, gehört zum Stammpersonal der ATP und ITF Physios. Davon gibt es weltweit nur zwölf, und Yannik ist zu Recht stolz darauf, zu diesem erlesenen kleinen Kreis zu gehören.
Auf der Tour werden neuerdings auch immer mehr sogenannte Kältekammern oder Kryosaunen mit trockener Kälte von bis zu minus 160° C angeboten. In Paris war ich natürlich wieder hautnah dran im wahrsten Sinne des Wortes. Emotionaler Höhepunkt diesmal war mein Einsatz auf dem neuen Platz 14 beim Match von Jan-Lennard Struff gegen Borena Coric. 11:9 im fünften, da musste ich Coric einige Male wieder zum Leben erwecken. Die Atmosphäre auf dem Platz ist gewaltig.“ Jede Saison ist Yannik 14 Wochen im Jahr für die ATP/ITF unterwegs. Dies Jahr geht es nicht in die ganz weite Welt, sondern er beschränkt sich auf die europäischen Turniere u. a. nach Halle, Eastbourne, Stockholm, Basel und natürlich seinem Heimevent, den Rothenbaum. Grund für die kurzen Reisen, Yannik ist gerade Vater geworden.
Experten: Der Stopball war in diesem Jahr besonders häufig zu sehen, auch wenn viele „TV Experten“ dieser Variation nicht viel abgewinnen können, warum auch immer. Prozenttennis, also bitte, bitte nichts ungewöhnliches, steht bei diesen alten Recken eher im Vordergrund. Es sei denn, Roger Federer spielt. Bei ihm wird der Stopball als Teil seines Spielaufbaus gesehen und akzeptiert. Auf der einen Seite wird immer lauter nach Typen Ausschau gehalten, die nicht stereotyp den Ball nur hin und her spielen. Gibt es dann mal welche, wie Benoit Paire oder Alexander Bublik, wird deren „Krawall-Unterhaltungstennis“ in den Kommentaren als Kinderkram abgetan. Beim Match zwischen Dominic Thiem und Alexander Stanislawowitsch Bublik spielte der Kasache bereits in den ersten drei Spielen zahlreiche Stops, Vorhandslice Angriffsschläge und zweite Aufschläge härter als seine ersten. Das klappte anfangs nicht so richtig und Thiem gewann den Satz 6:3. Kommentar der Experten: „Deutlich zu sehen, diese Stopbälle sollte er lassen, gegen Topspieler kann er damit nichts werden.“ 45 Minuten später, nachdem Bublik Thiem mit seinem unorthodoxen Spiel incl. einer ganzen Anzahl von Stopbällen bereits am Rande erster Wutausbrüche hatte, gewann dieser den zweiten Satz 7:6. Kommentar der Experten: „Es wird schwer für Thiem. Die Stopbälle sind ein gutes Mittel gegen Spieler, die sehr weit hinter der Grundlinie agieren.“ Schade, dass Bublik beim Stand von 5:2 im vierten Satz den Sack nicht zumachen konnte, es wäre interessant gewesen zu hören, warum Stopbälle unbedingt ins Repertoire eines jeden Spielers gehören und häufiger angewendet werden sollten. Thiem wurschtelte sich gerade noch so durchs Match, da der letzte Stoppball von Bublik beim 5:2 an der Netzkante hängen blieb. Da haben die Experten mit ihrer Prozenttennis Taktik dann doch wieder mal richtig gelegen. Nur, wenn Bublik „normal“ spielen würde, kann man davon ausgehen, dass 1. keine Unterhaltung für die Zuschauer mehr da wäre, und 2. Thiem höchstwahrscheinlich nicht mehr als zwei Spiele pro Satz verlieren würde.
Lunch: Die Matchvorbereitungen von Novak Djokovic und Benoit Paire aber auch Fabio Fognini könnten nicht unterschiedlicher sein. Was isst man z. B. vor dem Match? Nudeln, Reis und etwas Hühnchen oder eine Banane ohne alles? Der Branchenprimus aus Serbien bekennt sich seit einigen Jahren zur veganen Ernährung, und das auch noch total glutenfrei, nachdem festgestellt worden war, dass er keinerlei Gluten verträgt. Immerhin nimmt er ab und zu noch ein wenig Fisch zu sich. Diese einseitige Ernährung hat ihm viel Kritik eingebracht. Gerade in der Zeit seiner Krise vor knapp anderthalb Jahren, als er für alle sichtbar wie ein dünnes Gespenst daherkam, wurde ihm diese Ernährung als Grund für seine schlechte Phase vorgehalten. Nachdem er wieder ein wenig an Gewicht zugelegt hatte, kam auch die alte Form zurück. Kann natürlich auch an der Rückkehr seines Coaches Marian Vajda gelegen haben. Klar ist, die Empfehlung an Novak Djokovic, sich vegan zu ernähren, kommt nicht von Benoit Paire, der französischen Wundertüte aber auch Supertalent, Markenzeichen hochgestellter Hemdkragen. Wundertüte deshalb, weil niemand weiß, wie ein Tennistag mit ihm verläuft, er wohl selbst am allerwenigsten. Sein Image als etwas anderes Individuum pflegt er z. B. auf Instagram. Dort konnte man kurz nach seinem Sieg gegen den höher eingeschätzten Spanier Pablo Carrena Busta erfahren, wie man sich die nötige Kraft für ein langes Fünfsatzmatch holt. Gepostet hat er einen übervollen Tisch, auf dem sauber aufgereiht mehrere Pizzen, Burger und Steaks zu sehen waren. Gemeinsam dinieren werden Djokovic und Paire vor einem Match jedenfalls nicht.
Ernährung ist also ein Fall für sich unter den Profis. In Paris erreichte Paire das Achtelfinale, und es hätte für ihn noch weiter gehen können, führte er doch bereits 5:3 im fünften Satz gegen den Japaner Kei Nishikori. Eventuell fehlte eine weitere Pizza am Abend davor. Der zweite Punkt, an dem sich die Geister bei den Profis scheiden, lautet: Wie sollte man die Nacht vor dem nächsten Match verbringen? Den Tipp dafür verriet der wie Paire mehr extrovertierte Italiener Fabio Fognini: „Für die nötige Ruhe und Entspannung ist klar, auf keinen Fall keinen Sex vor einem Match. Meine Empfehlung wären 12-15 Mal die Woche.“ Damit wären dann alle wissenschaftlichen Ernährungs- Trainings- und Regenerationsmethoden der letzten Jahrzehnte ein für alle Mal geklärt.
Gut gesetzt: Das gab es seit 1970 nicht mehr. Im Achtelfinale der Herren waren noch alle der 1-10 gesetzten Spieler im Rennen. Dort „patzten“ Stefanos Tsitsipas (Nr. 6) gegen Stan Wawrinka (Nr. 26) und Juan Martin del Potro (Nr. 8) gegen Karen Khachanov (Nr. 10). Ins Achtelfinale der Damen schafften es immerhin sieben ungesetzte Spielerinnen, und im Viertelfinale war mit Simona Halep nur noch eine der Top 4 vertreten. Und im Halbfinale war auch die Vorjahressiegerin nicht mehr dabei.
Was haben die deutschen Damen und Herren gerissen?
Ernährung ist also ein Fall für sich unter den Profis. In Paris erreichte Paire das Achtelfinale, und es hätte für ihn noch weiter gehen können, führte er doch bereits 5:3 im fünften Satz gegen den Japaner Kei Nishikori. Eventuell fehlte eine weitere Pizza am Abend davor. Der zweite Punkt, an dem sich die Geister bei den Profis scheiden, lautet: Wie sollte man die Nacht vor dem nächsten Match verbringen? Den Tipp dafür verriet der wie Paire mehr extrovertierte Italiener Fabio Fognini: „Für die nötige Ruhe und Entspannung ist klar, auf keinen Fall keinen Sex vor einem Match. Meine Empfehlung wären 12-15 Mal die Woche.“ Damit wären dann alle wissenschaftlichen Ernährungs- Trainings- und Regenerationsmethoden der letzten Jahrzehnte ein für alle Mal geklärt.
Gut gesetzt: Das gab es seit 1970 nicht mehr. Im Achtelfinale der Herren waren noch alle der 1-10 gesetzten Spieler im Rennen. Dort „patzten“ Stefanos Tsitsipas (Nr. 6) gegen Stan Wawrinka (Nr. 26) und Juan Martin del Potro (Nr. 8) gegen Karen Khachanov (Nr. 10). Ins Achtelfinale der Damen schafften es immerhin sieben ungesetzte Spielerinnen, und im Viertelfinale war mit Simona Halep nur noch eine der Top 4 vertreten. Und im Halbfinale war auch die Vorjahressiegerin nicht mehr dabei.
Was haben die deutschen Damen und Herren gerissen?
Ergebnisse Damen ab Viertelfinale:
Ashley Barty - Madison Keys
Amanda Anisimova - Simona Halep 6:2, 6:4
Johana Konta – Sloane Stephens 6:1, 6:4
Marketa Vondrousova – Petra Martic 7:6, 7:5
Halbfinale: Ashley Barty - Amanda Anisimova 5:7, 6:3, 6:3
Marketa Vondrousova - Johana Konta 7:6, 7:5
Finale: Ashley Barty - Marketa Vondrousova 6:1, 6:3
Amanda Anisimova - Simona Halep 6:2, 6:4
Johana Konta – Sloane Stephens 6:1, 6:4
Marketa Vondrousova – Petra Martic 7:6, 7:5
Halbfinale: Ashley Barty - Amanda Anisimova 5:7, 6:3, 6:3
Marketa Vondrousova - Johana Konta 7:6, 7:5
Finale: Ashley Barty - Marketa Vondrousova 6:1, 6:3
Ergebnisse Herren ab Viertelfinale:
Finale Doppel:
Kevin Krawiets/Andy Mies – Jeremy Chardy/Fabrice Martin 6:2, 7:6