„Haus am Kanal“ in Dulsberg, eine Einrichtung mit Modellcharakter in Hamburg

Tschentscher besuchte Modellprojekt „Haus am Kanal“

Der Erste Bürgermeister und Pflegeleiterin Claudia Brennecke im Gespräch mit einem Hausbewohner Fotos: tel

DULSBERG: Viel Mühe gegeben hatten es sich die Verantwortlichen mit dem Kuchenbuffet. Dann aber war leider kaum Zeit zum gemütlichen Kaffeetrinken. Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher und Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks besuchten letzte Woche das „Haus am Kanal“ in Dulsberg, eine Einrichtung mit Modellcharakter in der Hansestadt für pflegebedürftige ältere Menschen.

MICHAEL HERTEL

„Unser Haus ist kein Heim, keine Pflegestation und auch keine Seniorenresidenz sondern ein bisschen von allem. Es geht darum, dass pflegebedürftige Menschen - zum Beispiel mit Demenzerkrankung - bei uns weiterhin ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen können“, erklärte Dietmar Sippel, Geschäftsführer des gemeinnützigen Trägers „alter + pflege“.

So gehören rund 20 Tagespflege-Gäste genauso dazu wie eine Hausgemeinschaft von Senioren (15 Personen) und eine Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz (sieben Personen).

Peter Tschentscher und Cornelia Prüfer-Storcks im Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden Horst Anton Weipert (rechts) vom Träger „Alter und Pflege“

Leitet das außergewöhnliche Seniorenprojekt: Geschäftsführer Dietmar Sippel

Und obwohl im Haus der Personalschlüssel wesentlich besser als in üblichen stationären Einrichtungen ist, muss ein solches Angebot nicht teurer sein. Immerhin: Das bereits 2004 gegründete Modellprojekt an der Krausestraße wurde von Bund und Land mit rund 2,5 Millionen Euro gefördert. Bürgermeister Tschentscher hörte vor allem zu, unterhielt sich auch angeregt mit Bewohnern („Einige Bewohner waren vorher ganz schön aufgeregt wegen des prominenten Besuchs“, berichtete Tagespflegeleiterin Claudia Brennecke). Die Bewohner nutzten sogar die Gelegenheit, um auf alltägliche Probleme aufmerksam zu machen, beispielsweise den schlechten Straßenzustand vor der Haustür. Tschentscher lobte das alternative Wohnprojekt („Wir brauchen mehr davon in Hamburg“) und bedankte sich nach einer guten Stunde bei Leitung und Bewohnern für den „offenen Austausch“.