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Pflege will gelernt sein

Unterstützung für pflegende Angehörige

Gute Information ist das A und O. Daniela Schlögl (links) und Gabriele Schröder unterstützen pflegende Angehörige mit zahlreichen Kursen Foto: Umsorgt wohnen
Gute Information ist das A und O. Daniela Schlögl (links) und Gabriele Schröder unterstützen pflegende Angehörige mit zahlreichen Kursen Foto: Umsorgt wohnen
Für viele Familien ist es selbstverständlich, im Pflegefall füreinander einzustehen. Ehepartner und Kinder meinen es gut, doch in der Praxis kommen die pflegenden Angehörigen schnell an ihre Grenzen.

Jochen Mertens

Eine große Hilfe bietet die Hamburger Angehörigenschule mit zahlreichen Kursen. Die Angebote sind für die Teilnehmer kostenlos, finanziert werden sie von den Pflegekassen. Wenn die Entlassung eines Patienten aus dem Krankenhaus ansteht, müssen die Familien alles auf einmal können. Im Orientierungskurs zur Pflegeversicherung wird zunächst erklärt, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um Leistungen aus der Pflegekasse – wie etwa das Pflegegeld – zu erhalten. Außerdem geht es darum, die Versorgung zu Hause zu organisieren und sich über weitere Unterstützungsangebote – wie die Kurzzeitpflege oder Hilfsmittel – zu informieren.

Die Kurse haben maximal zehn Teilnehmer.Willkommen sind auch Freunde, Nachbarn und ehrenamtliche Helfer. Rund um die Pflege stehen zum Beispiel das rückenschonende Arbeiten, Hygiene und Krankenhauskeime, Sturzprophylaxe und Ernährung auf dem Programm. „Leider kommen die Angehörigen oft erst sehr spät zu uns. Eine Ehefrau hat erst nach ihrem dritten Bandscheibenvorfall den Kurs zur rückenschonenden Pflege besucht“, berichtet Pflegeberaterin Daniela Schlögl.

Zahlreiche Angebote gibt es auch zu den großen Themen Demenz, Parkinson oder Depressionen. Der Austausch mit anderen Betroffenen ist dabei ein positiver Nebeneffekt. Die Teilnehmer erleben, dass sie nicht allein sind. Oft gibt es Tipps und Anregungen von Menschen, die sich in einer vergleichbaren Situation befinden. Das macht Mut, um für den Ehepartner oder die Eltern auch weiterhin auf Dauer da zu sein und die Fürsorge zu übernehmen. „Sofern eine Betreuung für den Pflegebedürftigen selbst nötig ist, organisieren wir auch das“, ermutigt Gabriele Schröder die Angehörigen, die sich das Rüstzeug für die Zukunft erarbeiten wollen.

Das Kursprogramm ist im Internet unter www.hamburgerangehoerigenschule.de zu finden, es kann kostenfrei unter der Rufnummer 040 / 416 246 51 angefordert werden.
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