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Bädershow Peter Jensen: Kluge Lösungen für kleine Bäder

In vielen Wohnungen misst die „Nasszelle“ weniger als 10 Quadratmeter. Wie diese genutzt werden sollten

Große Fliesen bringen optische Ruhe in kleine Badezimmer. Beim Stauraum wird jede Nische genutzt. FOTOS: ISTOCK
Große Fliesen bringen optische Ruhe in kleine Badezimmer. Beim Stauraum wird jede Nische genutzt. FOTOS: ISTOCK
Susanne Speckter

Die Planung und Ausstattung des Bades erhält bei den Bauherren und Architekten einen immer höheren Stellenwert. Es soll ein Refugium des Wohlbefindens und der Entspannung sein.

Dabei sind nicht die Bäder jenseits einer Größe von 20 Quadratmetern im Fokus. Die durchschnittliche Größe eines bundesdeutschen Bades beträgt gerade mal 9,1 Quadratmeter, so eine Studie der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschafte. V. Eine Folge der Urbanisierung: Immer mehr Menschen leben und arbeiten in der Stadt auf immer weniger Quadratmetern.

Aus diesem Grund sind in Neubauten vorwiegend Wohnräume mit integrierter Küche und kleinen Bädern zu finden. Kein Grund, nicht auch auf engem Raum ein Traumbad planen zu können, erklärt Katja Schlößer, die als Innenarchitektin in der Bädershow Hamburg der Peter Jensen GmbH passgenaue Bäder plant. „Die Größe des Raumes ist nicht so sehr das Problem, vielmehr stehen wir immer mal wieder vor der Herausforderung, möglichst alle Wünsche des Bauherren zu realisieren. Entsprechend benötigen wir, insbesondere bei kleinen Bädern, ein gutes Gespür für die Umsetzung der Ideen des Auftraggebers sowie einen guten Marktüberblick“, erklärt die Fachfrau. Dabei können Planer auf viele ausgefallene Lösungen für die Problemzonen des Bades zurückgreifen. Beispielsweise Badewannen, die sich in der Breite verjüngen, sodass sie auch an kurzen Wänden Platz finden, oder Modelle, die als Badewannen-Duschkombination mit ebenerdigem Einstieg gefertigt werden.
 
Andreas Bitter, Fachberater bei dem Hamburger Bäderstudio Penning Sanitär, erlebt in seinem beruflichen Alltag, dass sich Bauherren zunehmend gegen eine Badewanne zugunsten einer großzügigen Dusche entscheiden. „Wer bei Rückenproblemen gerne in der Badewanne entspannen würde, kann sich als Alternative in der Dusche einen Klappsitz und Wanddüsen installieren lassen“, erklärt Bitter.

Gleiche Materialien für Boden und Duschbereich

Hier kommt natürlich der Einbau einer bodengleichen Dusche ins Spiel. Besonders großzügig wirkt der Raum, wenn Boden und Duschbereich aus dem gleichen Material gefertigt sind. Leichtes Gefälle im Duschbereich lässt das Wasser abfließen. Die neue Königsklasse sind Ablaufsysteme, die außerhalb der begehbaren Fläche im Sockelbereich in die Wand integriert sind. Das Wasser fließt in eine Rinne oder Öffnung mit Blende, statt unter den Füßen zu versickern. „Auf diese Weise lässt sich der Boden durchgängig mit homogenen Fliesenbzw. Natursteinbildern gestalten“, erklärt Jens J. Wischmann von der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e. V.
 
Je größer der Spiegel, desto weiter wirkt der Raum.
Je größer der Spiegel, desto weiter wirkt der Raum.
Katja Schlößer empfiehlt zudem den Einbau einer Duschabtrennung aus Klarglas mit dünnen Profilen sowie die Verlegung von großformatigen Fliesen. Durch die geringe Anzahl der Fugen entsteht eine ruhige Fläche. Wer Fugen grundsätzlich vermeiden möchte, entscheidet sich für wasserresistente Wandpaneele, die selbst Dauerduschen problemlos aushalten. Nicht immer lässt sich aus technischen Gründen ein bodengleich gefliester Duschbereich realisieren. Für diese Fälle bieten Hersteller Duschtassen mit geringer Höhe an. Die große Farbenvielfalt ermöglicht die Wahl eines Modells, das farblich zu den Wand- und Bodenfliesen passt. Katja Schlößer rät, bei der Gestaltung kleiner Bäder möglichst wenig unterschiedliche Materialien und Oberflächen zu verwenden. Durch die optische Ruhe öffnet sich der Raum und wirkt einladend.

Dies bedeutet aber nicht, Langeweile einkehren zu lassen. „Kleine Bäder können geradezu inszeniert werden mit ausgefallenen Farben oder Fliesen. Selbst wenn die Fliesen etwas teurer sind, bleiben bei der geringen Fläche die Kosten im Rahmen“, schwärmt die Innenarchitektin. Aber auch genügend Stauraum sorgt für ein entspanntes Leben auf wenigen Quadratmetern. „Ganz besonders, wenn mehrere Personen den Raum nutzen, muss jeder Zentimeter klug durchdacht sein.

Je mehr Kosmetika, Shampoo und Zahnbürsten herumstehen, desto kleinteiliger und unordentlicher wirkt der Raum“, erklärt Andreas Bitter. Wurden früher unter dem Waschtisch Schränke geplant, bieten heutzutage Hersteller Unterbauten mit Schubladen, deren Inneneinteilung individuell geplant werden kann. „Sogar Steckdosen für Föhn und elektrische Zahnbürste finden in den Schüben Platz, sodass die Geräte sofort griffbereit und dennoch gut verstaut sind“, ergänzt Bitter.

Sollten die täglichen Utensilien doch nicht alle hinter Türen und in Schubladen verschwinden können, bringen einheitliche Pumpspender und Dosen, in die man die Pflegeprodukte füllen kann, optisch Ruhe. Manche Hersteller bieten auch schmale Einbauschänke an, die bündig in die Installationswand eingelassen werden können. Ebenso entscheidet gut gestaltetes Licht, ob wir uns im Badezimmer wohlfühlen oder eben nicht.

Beleuchtete Spiegel, die ihre Lichtfarbe auf Knopfdruck verändern können, werden zunehmend Standard. So ist beispielsweise morgens eine eher kalte Lichtfarbe die perfekte Ausleuchtung zum Schminken oder Rasieren, während abends eine warme Lichtfarbe entspannende Wirkung hat. Manchmal sorgen auch simple Tricks für große Effekte: Schlägt die Badezimmertür nach innen auf, bietet sich das Umsetzen der Tür an. Bei Mietwohnungen muss für diese bauliche Maßnahme allerdings die Zustimmung des Vermieters vorliegen.

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