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Bildungskompass

Wo Fortbildung Berufspflicht ist

Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner übernehmen vielfältige und vor allem auch verantwortungsvolle Aufgaben. Nur mit Bereitschaft zum kontinuierlichen Dazulernen kann man in diesen Berufen erfolgreich sein

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Der Einsatz neuer Techniken und die stetige Weiterentwicklung von technologischen und gestalterischen Aspekten in der Architektur sind für viele Fachkräfte eine Herausforderung. Die Optimierungen in der Planung und bei der Ausführung von Neu- oder Umbauten von Gebäuden erfordern von ihnen viel fachspezifisches Know-how. Zudem ändern sich Rahmenbedingungen und Standards sowie die rechtlichen und technischen Anforderungen permanent – etwa hinsichtlich Wärmeschutz, Energieeinsparungen oder Lufthygiene. Nur wer auf dem aktuellen Stand des Wissens ist, kann daher verantwortungsbewusst und zukunftsorientiert tätig sein. Deshalb ist kontinuierliche Fortbildung für Architekten nicht nur dringend anzuraten, sondern sogar eine Pflicht, die in den Architektengesetzen der Bundesländer verankert ist. In Hamburg ist dies im Hamburgischen Architektengesetz (HmbArchtG) geregelt: Nach Paragraf 19, Absatz Nr. 2, sind „Architektinnen, Architekten, Innenarchitektinnen, Innenarchitekten, Landschaftsarchitektinnen, Landschaftsarchitekten, Stadtplanerinnen und Stadtplaner insbesondere dazu verpflichtet, sich beruflich fortzubilden. Die Hamburgische Architektenkammer bietet dafür in ihrer Fortbildungsakademie Seminare und Lehrgänge etwa in den Bereichen Baukonstruktion/ Bauphysik und Building Information Modeling (BIM) an.

Wege zum Architekten

In Deutschland gibt es mehr als 60 Hochschulen, die zum Architekten ausbilden. Die Zugangsvoraussetzungen sind ebenso unterschiedlich (Abitur, Abitur plus Eignungsprüfung, Abitur plus Praktikum) wie die Studiendauer, die sich auch nach dem angestrebten Abschluss richtet. So bietet z. B. die Jade Hochschule in Oldenburg einen Bachelor-Studiengang Architektur (6 Semester) an, der für die Tätigkeit im Bereich der Architektur (Architekturbüros, Baugewerbe, Bauindustrie, Bauverwaltung etc.) qualifiziert. Zugangsvoraussetzung: Sechs Wochen Praktikum vor dem Studium plus 6 Wochen Praktikum bis spätestens Ende des 4. Semesters). Nach dem Bachelor kann man einen Master-Studiengang (vier Semester) absolvieren. Dieser kann konsekutiv im Bereich der Architektur erfolgen oder als Zusatzqualifikation in einem fachverwandten Bereich.
  
Nach seiner Ausbildung ist der Absolvent, ob Dipl.-Ing., Master/Bachelor of Arts oder Master/Bachelor of Science, in Deutschland noch nicht Architekt im Sinne des Architektenrechts. Erst eine mehrjährige praktische Tätigkeit berechtigt ihn zur Eintragung in die Architektenlisten der Architektenkammern in den Ländern. In Hamburg gilt laut dortiger Architektenkammer Folgendes:

Die „Architektwerdung“ auf Grundlage von § 4 HmbArchtG:
1. Erfolgreiches der Fachrichtung Architektur entsprechendes Studium mit mindestens vier Jahren Regelstudienzeit.
2. Zwei Jahre Erwerb praktischer Fähigkeiten – unter Aufsicht!
3. Antragstellung
4. Positive Entscheidung des „Eintragungsausschusses“

Übrigens beinhaltet das Architekturstudium (Hochbau) nicht die Fachrichtungen Innenarchitektur und Landschaftsarchitektur. Für diese gibt es jeweils einen eigenen Studiengang. mh

Adressen Fortbildung

Portal der Architektenkammern der Länder zur Fort- und Weiterbildung: www.architektenfortbildung.de

Fortbildungsakademie der Hamburgischen Architektenkammer: www.akhh.de/fortbildung/

Fortbildung im Bau- und Sachverständigenwesen bei der Deutschen Ingenieur- und Architekten-Akademie e.V.: www.diaa-akademie.de
  

100 Jahre Bauhaus in Hamburg

Unter dem Motto „Die Welt neu denken“ erinnern in diesem Jahr zahlreiche Veranstaltungen an die Gründung des „Staatlichen Bauhauses“ vor 100 Jahren. Die vom Architekten Walter Gropius ursprünglich als Kunstschule ins Leben gerufene Bildungsstätte gilt heute weltweit als die einflussreichste Einrichtung für Architektur, Kunst und Design des 20. Jahrhunderts. Auch in Hamburg erinnert man an die zunächst in Weimar, später in Dessau und Berlin beheimatete Talentschmiede. So zeigt die Freie Akademie der Künste (akademie-der-kuenste.de) bis zum 30. Juni die Ausstellung „bauhaus in hamburg – Künstler, Werke, Spuren“. Das Museum für Kunst und Gewerbe (mkg-hamburg.de) widmet sich ab dem 27.9. in der Ausstellung „Der Amateur. Vom Bauhaus zu Instagram“ der Amateurfotografie und ihrem Innovationspotenzial. Zahlreiche Ausstellungen werden zudem im Rahmen des Hamburger Architektursommers 2019 gezeigt (architektursommer.de)

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