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BERNE ... echt lebenswert

Berner Aufbruch vor 100 Jahren

Als die SIEDLER noch die eigenen Kartoffeln aßen

Siedler Ralf Niemeyer (60) erntet noch selbst. In vielen Siedlergärten herrscht heute aber langweiliges Immergrün vor Foto: tel
Siedler Ralf Niemeyer (60) erntet noch selbst. In vielen Siedlergärten herrscht heute aber langweiliges Immergrün vor Foto: tel


Die Berner Wohnungsgenossenschaft „Gartenstadt Hamburg“ feiert das ganze Jahr 2019 über ihren 100. Geburtstag.

Auf 55 Hektar des ehemaligen Gutes Berne entstanden zwischen 1919 und 1932 540 Wohneinheiten mit durchschnittlich 73 Quadratmetern Wohnfläche überwiegend in Form von Doppelhaushälften. Die ersten (verputzten) Häuser wurden ab 1919 entlang des Berner Heerwegs errichtet. Später ging man zu Klinkerfassaden über, die noch heute die Siedlung prägen. „Es war eine harte Zeit, aber auch eine Zeit des Aufbruchs“, erklärte der heutige geschäftsführende Genossenschaftsvorstand Sönke Witt kürzlich zur Eröffnung der historischen Fotoschau im Berner Schloss. Die Stichworte lauteten Hunger und Wohnungsnot. Berne, das damals bereits seit Jahrhunderten zu Hamburg gehörte, wies nach Ende des Ersten Weltkriegs noch einen absolut ländlichen Charakter auf. 

Erst im Zuge der Walddörferbahn ab 1920 konnten Farmsen und Berne besser erschlossen werden. Dies fiel zusammen mit der Hochzeit der Gartenstadtbewegung und genossenschaftlichen Ideen. Große Grundstücke sollten jungen Familien die Möglichkeit geben, sich mit Obst und Gemüse teilweise selbst zu versorgen. 

Zum 100. Geburtstag hat sich die Siedlergenossenschaft ein neues Logo zugelegt
Zum 100. Geburtstag hat sich die Siedlergenossenschaft ein neues Logo zugelegt
Anfangs wurde auch versucht, die Häuser in genossenschaftlicher Arbeit selbst zu errichten. Dies gab man allerdings bald auf, als sich herausstellte, dass die Eigenleistungen kaum zu Kostenersparnissen führte.

Berner Schule errichtet


Ende der Zwanziger Jahre wurde an der Lienaustraße die Berner Schule nach den Plänen des Hamburger Oberbaudirektors Fritz Schumacher errichtet. Erst vor drei Jahren wurde das charakteristische, unter Denkmalschutz stehende Gebäude von der Schulbehörde geschlossen.

Die einstige „Konditorei Palm“ ist heute ein „Kinderhaus“ an der Ecke Berner Brücke/Berner Heerweg Foto: Archiv „Gartenstadt Hamburg eG“
Die einstige „Konditorei Palm“ ist heute ein „Kinderhaus“ an der Ecke Berner Brücke/Berner Heerweg Foto: Archiv „Gartenstadt Hamburg eG“
Das Gemeinschaftshaus am Karlshöher Weg steht für Feierlichkeiten zur Verfügung
Das Gemeinschaftshaus am Karlshöher Weg steht für Feierlichkeiten zur Verfügung

Zur Siedlung gehören auch das inzwischen vom TuS Berne betriebene Volkshaus mit großem Saal und Bühne am Saselheider Weg und das Gemeinschaftshaus (Karlshöher Weg 3) für Festveranstaltungen aller Art. Die Verwaltung zog vor einigen Jahren in das aufwändig sanierte Berner Gutshaus (im Volksmund: „Berner Schloss“). Seit 2013 stehen 94 Prozent der Gartenstadt Berne unter Denkmalschutz. Über den „Rest“ gibt es Auseinandersetzungen in den Gremien der Genossenschaft - es geht um Leerstand und einen geplanten Abriss. Noch heute ist die Gartenstadt der Kern der Wohnungsgenossenschaft Gartenstadt Hamburg eG, die auch über Immobilienbesitz in anderen Wandsbeker Stadtteilen verfügt. (tel)

Haspa ist jetzt Nachbarschaftstreff

Nach Umbau Filiale am Berner Markt neu eröffnet

Die Filiale der Hamburger Sparkasse am Berner Markt hat nach umfangreichem Umbau nun wieder eröffnet. Getreu dem Motto „Filiale der Zukunft“ sind die Räumlichkeiten der Hamburger Sparkasse zu einem neuen Treffpunkt für Menschen aus dem Stadtteil geworden. Unternehmen, Vereine und Institutionen aus der Nachbarschaft können sich hier zukünftig kostenlos vorstellen und ihre Dienstleistungen und Produkte präsentieren“, sagt Filialleiter Rolf Ebert. „Die Mitarbeiter sind künftig auch Gastgeber, Tipp-Geber und kennen sich gut in der Umgebung aus. Dieses Wissen teilen wir künftig noch viel stärker mit unseren Kunden. Wir bieten Veranstaltungen wie Lesungen, Vorträge und Konzerte an. Unser Konzept beruht darauf, dass wir mit unseren Nachbarn noch enger zusammen arbeiten.“

An einem Multitouch-Screen gibt es viele Informationen über Berne und Oldenfelde, es stehen iPads bereit, kostenloses WLAN und eine Kaffeebar gehören ebenfalls zum Angebot.

Am Sonnabend, 23. Februar von 9 bis 13 Uhr sind alle herzlich eingeladen, die neue „Filiale der Zukunft“ gemeinsam zu feiern. (wb)

Veranstaltungen

Zum 100-jährigen Bestehen der Wohnungsgenossenschaft „Gartenstadt Hamburg eG“

Sonnabend, 27. und Sonntag, 28. April: Quartiersfest im Saselheider Weg mit Fußgänger-Rallye, Gemeinschaftsdinner und Flohmarkt (Sonntag)

Sonntag, 19. Mai: „Gartenbörse“ am Berner Schloss, mit Informationen rund um den Garten, Pfl anzenkauf und -tausch. Verkauf von Apfelbäumchen „Alter Berner Wohlschmecker“ zugunsten sozialer Projekte

Sonnabend, 25. Mai: Quartiersfest in Röhlstieg, Plattenfoort und Volzekenweg

Sonntag, 16. Juni: „Tag der offenen Gärten – Berner Siedler öffnen ihre privaten Gärten für Besucher

Sonnabend, 24. August: Großes Familienfest mit historischem Jahrmarkt und großem Bühnenprogramm im und am Berner Schloss

Sonnabend, 14. September: Quartiersfest Rotdornallee

Sonnabend, 26. Oktober: Herbsttanzfest im Volkshaus (Karten ab Anfang September in der Geschäftsstelle). Die Quartiersfeste werden von den Siedlern selbst organisiert.

Ausstellung mit historischen Fotos bis Jahresende im Berner Schloss Geöffnet: Mo bis Do 11–12 und 15–16 Uhr (tel)
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