Auf in die Zukunft!
Trotz aller Bedenken, was sein Image und die Umweltaspekte betrifft: Das Auto bleibt bis in die weite Zukunft noch immer das individuelle Fortbewegungsmittel schlechthin. Wenn auch in veränderter Form. Die Entwickler gehen davon aus, dass Autos schon in wenigen Jahren autonom, sprich selbstfahrend, unterwegs sind und dabei auch komplexe Aufgaben übernehmen können. Das bedeutet: Das Lenkrad und auch das Gaspedal werden überflüssig, der Fahrer liest Zeitung, statt auf die Straße zu blicken. Durch die ständige Kommunikation mit anderen Fahrzeugen werden Staus umfahren und Auffahrunfälle verhindert. Am Ziel angekommen, rollt das Auto selbstständig an die nächste Ladesäule.
Die Automobilbauer haben sich längst auf diese Zukunft ausgerichtet. Beispiel Volkswagen: Der Konzern gestaltet seine Prozesse völlig neu. „Wenn das Auto immer mehr zum elektrisch angetriebenen Softwareprodukt wird, muss sich auch seine Entwicklung in allen Dimensionen wandeln“, sagt Thomas Ulbrich, Vorstand für Technische Entwicklung. Wie das geht? Die einzelnen Hersteller setzen auf mehr Vernetzung und gebündelte Leistungsfähigkeit, indem sie ihre Prozesse und Organisationsabläufe statt an Bauteilen an Systemen und Funktionen ausrichten. Von Hardware first zu Software first.
Schlüsselelemente Informatik und Elektrotechnik
Etwa 90 Prozent der automobilen Innovationen kommen bereits heute aus den Bereichen Software und Elektronik. Im Jahr 2019 wurden in der gesamten Automobilindustrie etwa 140 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung ausgegeben. Rund ein Drittel davon entfiel auf die Bereiche Elektrik und Elektronik sowie die dazugehörige Software. Dieser Anteil soll sich bis zum Jahr 2030 auf rund 40 Prozent erhöhen. „Durch die Verbindung von automatisiertem Fahren und vernetzten Systemen werden zukunftsfähige und nachhaltige Mobilitätssysteme designt. Noch mehr als bereits in den vergangenen Jahren ist das Know-how in den Bereichen Elektrotechnik und Informatik das Schlüsselelement für die erfolgreiche Transformation“, sagt Professor Florian Lang von der Hochschule Konstanz. Bevor Autos völlig selbstständig unterwegs sind, wollen deren Hersteller Drive-by-Wire-Systeme zur Serienreife bringen. Diese ermöglichen es, das Auto per Kabel, also ohne Lenkradsäule und Pedale zu steuern. Letztlich geht es um nicht weniger als die Schlüsseltechnologie für das autonome Fahren. Und daran tüftelt die gesamte Automobilindustrie. Sein Gefährt steuert der Fahrer mit einem Joystick. Nach links und rechts für die Richtungen, nach vorne fürs Bremsen, nach hinten fürs Gasgeben. Ganz so wie in einem Computerspiel, nur unter realen Bedingungen auf echten Straßen.
Herausforderung niedriger Stromverbrauch
Aber es gibt weitere Herausforderungen auf dem Weg in die automobile Zukunft: die Batterien. Denn ein niedriger Stromverbrauch ist bei E-Autos essenziell. Deshalb arbeiten die Hersteller auf vielerlei Ebenen daran, den Strombedarf der Fahrzeuge zu verringern. Denn Fazit ist: Beim E-Antrieb ist das Sparpotenzial noch groß. Doch nicht nur die Hardware zählt beim Einsparen. Ähnlich wie bei einem Auto mit Verbrennungsmotor verringern eine kleinere Stirnfläche und eine windschlüpfrige Karosserie den Luftwiderstand und sorgen damit für einen niedrigeren Verbrauch. Fließende Karosserieformen werden daher ein Trend, um den Verbrauch zu reduzieren. Zur aerodynamischen Effizienz zählt aber auch – beispielsweise – das Design der Felgen. So minimieren geschlossene Räder Verwirbelungen und damit auch den Verbrauch. bst