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Auto aktuell XXL

Die Preise sind in Fahrt gekommen

Hersteller locken mit hohen Rabatten und Umtauschprämien. 

Aus alt mach neu: Peugeot startet den renovierten 208. FOTO: HERSTELLER
Aus alt mach neu: Peugeot startet den renovierten 208. FOTO: HERSTELLER
Von Lothar Petzold

Die Preise für Autos sind seit der Einführung einer Umtauschprämie für alte Dieselfahrzeuge in Fahrt gekommen. Viele Hersteller locken mit hohen Rabatten, Umwelt- und Wechselprämien. Gute Möglichkeiten also, seinen Diesel loszuwerden und beim Kauf eines Neuen zu sparen. Mehr als 10 000 Euro sind drin. Einige Hersteller wollen ihre Aktionen aber am 31. März beenden.

Es ist egal, ob es sich bei seinem „Alten“ um einen wirklich Alten im Wert von 500 Euro handelt oder um eine Luxuslimousine der Euro4-Abgasklasse. Einige Hersteller zahlen eine Prämie und nehmen den Gebrauchten (meist ab Euro 4) in Zahlung. Wer eine richtige „Schrott-Karre“ hat, profitiert am meisten. Achtung: Den höchsten Nachlass erzielt nur, wer in besonders belasteten Städten wohnt. Die Bundesregierung zählt dazu u.a. die Städte Bochum, Düsseldorf, Hamburg, Kiel und Köln sowie die angrenzenden Landkreise. Audi und VW haben ihre besonderen Prämienzahlungen auf das gesamte Bundesgebiet ausgeweitet.

Unberührt davon ist die staatlich initiierte Kaufprämie bei Elektroautos. Eigentlich sollte das Programm Ende Juli 2019 auslaufen, aber derzeit wird überlegt, die Aktion zu verlängern. In dem Förderungstopf liegen noch mehrere hundert Millionen Euro. Die Förderprämie für reine Elektroautos liegt bei 4000 Euro (Hybridfahrzeuge: 3000 Euro). Der Netto-Listen-Preis des Basismodells des „Neuen“ darf aber nicht über 60 000 Euro liegen.

Auch steuerlich werden Elektroautos begünstigt: Für batterieelektrische Fahrzeuge, die bis zum 31. Dezember 2020 erstmals zugelassen werden, wird zehn Jahre keine Kfz-Steuer fällig. Plug-in-Hybride sind davon allerdings ausgenommen. Elektro- und Plug-in-Hybrid-Dienstfahrzeuge werden hingegen gleichermaßen mit 0,5 Prozent des Listenpreises als Geldwerter Vorteil versteuert, während Verbrenner mit einem Prozent zu Buche schlagen.

Trotz aller Prämienangebote sollte man beim Händler das Handeln nicht vergessen. Kaum ein Käufer zahlt noch den geforderten Listenpreis. Oft lassen sich Rabatte von 20 Prozent herausholen – je nachdem wie gefragt das jeweilige Modell gerade ist. Dies sollte man während des Verkaufsgespräches beim Händler im Hinterkopf haben. Denn: Solche mittlerweile fast üblichen Nachlässe werden etliche Verkäufer sicherlich hinter der Umweltprämie „verstecken“ wollen. Häufig ist mehr drin! Aus der richtigen Mischung von Rabatt wird erst der wirklich günstige Kauf.

Voraussetzung bei vielen Herstellern ist, dass der Diesel-Altwagen seit mindestens sechs Monaten auf den Besitzer zugelassen ist. Etliche der derzeitigen Aktionen sind nur noch bis Ende März gültig. Die Regelungen sind von Hersteller zu Hersteller völlig unterschiedlich.

PRO & CONTRA

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Sollte man jetzt ein Elektroauto kaufen?

JA
von Achim Faust

Der Mensch möchte von A nach B kommen. Zu jeder Zeit, möglichst bequem. Das Auto ist Garant für diese Freiheit. Wir werden den Individualverkehr also nicht abschaffen. Wir können es nicht, wir wollen es nicht. Und die gute Nachricht ist: Wir müssen es auch nicht, denn wir können die durch Benzin- und Dieselmotoren verursachte Umweltbelastung in absehbarer Zeit auf Null stellen. Elektroautos – noch dazu gespeist mit grüner Energie, die immer mehr zur Verfügung steht – sind eine Lösung. Ladestationen schießen wie Pilze aus dem Boden, auch das eigene Heim ist in eine Tankstelle für den Stromer umzuwandeln. Die „Spritkosten“ stürzen in sich zusammen, auch steuerlich sind E-Autos total attraktiv. Und: Die technischen Entwicklungen sind rasant. Das beinhaltet auch immer mehr Reichweite.

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Na klar: Die Anschaffungskosten sind noch deutlich höher. Doch die Preise werden drastisch sinken und bis dahin ist der Stromer eben – wie oben geschrieben – e i n e Lösung: Wer sich ein E-Auto noch nicht leisten kann oder mag, kann zumindest auf alltäglichen Wegen beispielsweise ins Büro auf Carsharing oder ÖPNV umsteigen. Eine Wende herbeizuführen, bedeutet auch immer, Komfortzonen zu verlassen. Man muss es nur wollen. Jetzt! Unsere Freiheit werden wir deswegen nicht aufgeben müssen.

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NEIN
von Wolfgang Ibel

Warum sollte ich ein Elektroauto kaufen? Derzeit hat ein Stromer eigentlich nur Nachteile: E-Mobile sind immer noch erheblich teurer beim Kauf, die Reichweite ist deutlich geringer, das Laden bleibt kompliziert und dauert viel zu lange. Öffentliche Steckdosen (etwa an Parkplätzen in der City oder beim Supermarkt) sind eine Rarität. Und sauberer? Klar, die Leisetreter fahren emissionsfrei. Aber was gern übersehen wird: Auch der Strom ist nicht immer grün, sondern wird oft genug aus der dreckigen Braunkohle produziert. Bedenken werden muss natürlich, dass auch beim angeblichen Umweltengel Elektroauto Reifen- und Bremsabrieb zur Feinstaub-Bildung führen. Ein ganz schmutziges Geschäft sind Herstellung und Entsorgung der Batterie. Und, wehe, es brennt. Elektrowagen sind kaum zu löschen. Bleiben als Vorteil geringere Verbrauchskosten. Ein voller Tank Strom kostet fünf bis sieben Euro. Das aber wiegt die Nachteile nicht auf. Für das nächste Jahr verspricht die Autoindustrie die wahre Revolution bei Elektrowagen: gute Reichweiten, schnelleres Laden, Preise nur noch so hoch wie beim Diesel. Also besser erst mal abwarten.
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