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Finanzspritze für Hochschüler

BAföG, Stipendien, Nebenjob – Studierende sollten prüfen, welche Option am besten passt

Wer studieren möchte, muss sich vorab über die Finanzierung informieren.FOTO: ANDREA WARNEKE/ DPA-TMN
Wer studieren möchte, muss sich vorab über die Finanzierung informieren.FOTO: ANDREA WARNEKE/ DPA-TMN
Christine Weiser 

Studierende erhalten ab 2020 mehr BAföG: Der Höchstfördersatz soll von 735 auf 861 Euro im Monat steigen. Außerdem soll der Aufschlag für diejenigen, die nicht mehr zu Hause wohnen, von 250 auf 325 Euro steigen. 2021 soll der Satz erneut um sechs Prozent steigen. Auch die Freibeträge zu den Einkommen der Eltern sollen steigen. Mit dieser Maßnahme strebt Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) an, die Zahl der BAföG-Bezieher zu erhöhen, denn seit Jahren erhalten immer weniger junge Menschen die Förderung. 2018 erhielten sie nur 518.000 Studierende, das waren 39.000 weniger als im Vorjahr.

Erleichtert werden sollen auch die Rückzahlungsmodalitäten. So bleibt die Hälfte der Summe ein zinsloses Darlehen, das zurückgezahlt werden muss – allerdings frühestens nach fünf Jahren. Wer schneller und in größeren Tranchen zahlt, kommt etwas günstiger weg. Die Gesamtsumme, die in Raten beglichen werden kann, beläuft sich höchstens auf 10.010 Euro. Wie viel BAföG im individuellen Fall zu erwarten ist, können Studierende mit dem Tool BAföG-Rechner erfahren. Alle Studienanfänger sollten darauf achten, den BAföG-Antrag rechtzeitig zu stellen, denn die Unterstützung wird nicht rückwirkend gezahlt.
  
Neben BAföG sind Stipendien für viele Studierende eine willkommene Finanzierungsquelle. Über 2000 Einrichtungen in Deutschland fördern Studierende finanziell. Stipendien sind vor allem deshalb attraktiv, weil sie nicht zurückgezahlt werden müssen. Es lohnt sich, sich rechtzeitig einen Überblick zu verschaffen und sich über die Bedingungen der Förderung zu informieren. Wer sich für ein Stipendium bewerben möchte, sollte dies mindestens zwölf Monate vor dem Beginn der geplanten Förderzeit tun.
  
Für den Antrag sollten sich Studierende Zeit nehmen und auch andere das Anschreiben gegenlesen lassen, um die Erfolgschancen zu erhöhen. Neben der konkreten finanziellen Unterstützung bieten Stipendienprogramme meist auch weitere Vorteile wie spezielle Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Netzwerke, die hilfreich sein können für den weiteren beruflichen Weg. Wer weder BAföG noch ein Stipendium bekommt, muss mitunter mit einem Nebenjob seinen Lebensunterhalt bestreiten. Nicht selten führt die Doppelbelastung von Job und Studium dazu, dass sich die Studienzeit verlängert.
  
Eine weitere Finanzierungsmöglichkeit sind Studien-Kredite, allerdings ist nach Angaben des Zentrums für Hochschulentwicklung die Zahl der abgeschlossenen Verträge zwischen 2013 und 2018 von 60.000 auf 40.000 gesunken. Aktuell haben drei Prozent aller Studierenden einen Studienkredit.

Infos: www.bafög-rechner.de, www.elternkompass.info

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