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Wirtschaftsinformatiker haben einen verantwortungsvollen Job an der Schnittstelle zwischen IT und Controlling

Sensible Daten sind ihr Fachgebiet

Stephan Sachse hat Wirtschaftsinformatik studiert und arbeitet nun als Manager Digitale Transformation. A. PRAUTZSCH/DPA

Digitalisierung ist oft ein abstraktes Schlagwort. Wirtschaftsinformatiker wie Stephan Sachse treiben sie in konkreten Projekten voran. Dabei muss er aber auf das Tempo im Betrieb Rücksicht nehmen. 

Wenige haben eine ganz konkrete Vorstellung, was eigentlich hinter dieser Jobbezeichnung steht. Mit dem Studium sind verschiedene Spezialisierungen möglich, entweder legen Studierende ihren Fokus mehr auf den betriebswirtschaftlichen Teil der Ausbildung oder entscheiden sich für den Schwerpunkt IT. Klar ist: Wer das Studium abgeschlossen hat, steht vor komplexen Aufgaben. So wie Stephan Sachse. Der Wirtschaftsinformatiker arbeitet als Manager Digitale Transformation beim Gaskonzern VNG in Leipzig.

„Wirtschaftsinformatiker sind Gestalter von betriebsinternen Informationssystemen. Wir bringen Berufstätige beispielsweise dazu,dass sie effizient und nachhaltig an ihrem Rechner für ihre Firma arbeiten können. Dafür benötigen sie passgenaue und firmenspezifische Programme“, beschreibt Stephan Sachse seinen Job. Wirtschaftsinformatiker sind also gewissermaßen Brückenbauer zwischen Menschen und Strukturen. Stephan Sachse hat sich früh für sein heutiges Berufsfeld entschieden. Nach dem Abitur hat er Wirtschaftsinformatik studiert und erste berufliche Erfahrungen in der Finanzwelt gesammelt. „Später habe ich promoviert und mich einige Jahre in der Start-up-Szene umgeschaut. Und dann kam das Angebot, bei VNG als Manager Digitale Transformation tätig zu sein“, sagt der gebürtige Leipziger.

Wirtschaftsinformatiker verfügen über spezifische Kenntnisse aus zwei Berufsfeldern, was sie für einen Einsatz an Schnittstellen prädestiniert. Das kann sehr spannend sein, wie Stephan Sachse findet. „Ich analysiere, ob betriebsinterne Abläufe noch zeitgemäß sind, ob sie digitalisiert werden können und ob bereits digitalisierte Abläufe noch zu optimieren sind. Ein Beispiel: Vor einiger Zeit bestand meine Aufgabe beim Modernisieren des Intranets etwa darin, mich mit unterschiedlichen Dienstleistern wie Programmierern, Software-Entwicklern und Co. zu beschäftigen und ihre Arbeit als Team zu koordinieren und zu moderieren.“ In seinem Betrieb ist Sachse als Projektmanager, Koordinator und Berater der Unternehmensspitze gefragt. Zudem moderiert der Wirtschaftsinformatiker Teams und Workshops. Und dann gilt es auch, das große Ganze nicht aus dem Blick zu verlieren. „Ich habe immer im Blick, dass die Betriebsstrukturen agil, effizient und nachhaltig sind. Dabei sind auch die Themen IT-Sicherheit und Ethik wichtig.“

Dass er in seinem Job die Entwicklung seines Arbeitgebers und das Arbeitsumfeld der Mitarbeitenden mitgestalten kann, ist Sachse wichtig. „Insofern hat meine Tätigkeit eine hohe Sinnhaftigkeit. Außerdem sind meine Aufgaben so vielfältig. Und schön ist auch, mit anderen Menschen intensiv zusammenzuarbeiten und nah an ihren Bedürfnissen zu sein“, sagt Stephan Sachse.

Was Wirtschaftsinformatikerinnen und Wirtschaftsinformatiker verdienen, ist unter anderem abhängig vom Arbeitgeber, vom Standort, dem jeweiligen Abschluss und der Berufserfahrung. Es gibt allerdings einige Orientierungswerte. Laut Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit liegt das mittlere Bruttoeinkommen für Hochschulabsolventen im Fach Wirtschaftsinformatik monatlich bei rund 5350 Euro.

Der Job ist nicht nur vielseitig, sondern auch anspruchsvoll. In der digitalen Welt gibt es ständig Neuerungen, die Entwicklung auf dem Gebiet ist dynamisch. Trotzdem immer up to date zu sein und den Überblick zu behalten erfordert eine gute Selbstorganisation. „Gleichzeitig gilt es immer wieder abzuwägen, ob irgendein neuer digitaler Trend für das Unternehmen tatsächlich von Vorteil ist. Manchmal kommt man bei einem komplexen Problem trotz aller Mühe nicht zu einer Lösung, das muss man hinnehmen können“, beschreibt Stephan Sachse seine Erfahrungen. „Zum Teil geht es in Sachen Fortschritt bei der Digitalisierung auch so schnell, dass der eine oder andere überfordert ist. Dass man dann auch mal einen Gang zurückschalten muss, sollte man ebenfalls akzeptieren können.“ SABINE MEUTER
 

Job - Info

Studiendauer: 6 bis 8 Semester (Bachelor)
Voraussetzungen: HSA, gute Mathematik- und Englischkenntnisse, Vorkenntnisse in Informatik sind hilfreich
Einstiegsgehalt: ab 50.905 Euro Euro im Jahr (Quelle: Stepstone)
Einsatzgebiete: im IT-Vertrieb, in der Softwareentwicklung, in der IT-Sicherheit oder in der Unternehmensberatung
Weiterbildungsmöglichkeiten: Master, Promotion, Fortbildung im Bereich Management oder Datenwissenschaft
Weitere Infos: https://fb-wi.gi.de


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