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Wie Marc Adomat durch Weiterbildung und großen Einsatz zum Chef von 650 Leuten wurde

Ohne Abi hoch hinaus

Marc Adomat ist Technischer Betriebsleiter, Prokurist und Mitglied der Geschäftsleitung. FOTO: SCHULTZ GRUPPE

Sich weiterzubilden und stets das Beste aus sich herauszuholen ist für Marco Adomat eine Selbstverständlichkeit und Lebensmotto zugleich. Aktuell ist der 34-jährige Hamburger bei der Schultz Gruppe als Technischer Betriebsleiter, Prokurist und Mitglied der Geschäftsleitung für rund 650 Mitarbeiter verantwortlich. Der Weg zu dieser Position war steinig, verlief zunächst über einen Umweg und kostete ihn allerlei Anstrengung – aber er hat sich gelohnt!

Nach seinem Realschulabschluss absolvierte Marco Adomat zunächst eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker. „Doch das war nicht mein Ding“, gesteht der Rahlstedter. Das Jobangebot der Schultz Gruppe, wo er schon während seiner Ausbildung nebenbei immer gern als Gebäudereiniger gejobbt hatte, nahm er nach der Ausbildung daher dankbar an. Eine gute Entscheidung, wie sich später herausstellen sollte. In dem auf Facility Management spezialisierten Hamburger Familienunternehmen kümmerte er sich zunächst um Sonderreinigungen. Das heißt: Glas und Fassaden reinigen, Teppiche shampoonieren, Fußböden grundreinigen und beschichten sowie Gebäude nach ihrer Fertigstellung auf Hochglanz bringen.

Als Helfer der Gesellen lernte Marco Adomat dieses abwechslungsreiche Handwerk vier Jahre quasi von der Pike auf. Sein Einsatz fürs Unternehmen fiel der Geschäftsführung positiv auf. Sie bot Marco Adomat deshalb die Möglichkeit, seinen Meister in der Gebäudereinigung zu machen. „Mein Chef hat ebenfalls einen Meisterbrief in der Gebäudereinigung, er war mein Vorbild. Das hat mich angespornt“, sagt Adomat.

Da er selbst keine offizielle Erstausbildung in der Gebäudereinigung vorweisen konnte, musste ein entsprechender Antrag bei der Handwerkskammer gestellt werden. Diesem gab die Kammer aufgrund der langen Branchenerfahrung des Quereinsteigers statt. 2013 war es dann so weit: Marco Adomat konnte seinen Meisterkurs beginnen, finanzielle Unterstützung erhielt er von seinem Arbeitgeber. Insgesamt zwei Jahre drückte der junge Mann neben seinem Vollzeitjob zweimal in der Woche abends und am Sonnabend die Schulbank. „Das war eine harte Nuss und eine zeitliche Herausforderung. Aber ich hatte ein klares Ziel vor Augen und wollte unbedingt den Meisterbrief“, erzählt Marco Adomat.

Mit 29 Jahren Bereichsleiter, mit 32 Prokura

Sein Durchhaltevermögen, Fleiß und Ehrgeiz zahlten sich schließlich aus: 2015 hielt der beharrliche Meisterschüler stolz die Urkunde für seinen erfolgreichen Abschluss der Meisterprüfung in den Händen – und wurde mit 29 Jahren Bereichsleiter für die Glas- und Sonderreinigung. Damit erhielt er erweiterte Personal- und Budgetverantwortung. „Es war zunächst schwierig, auf einmal Chef der langjährigen Kollegen zu sein. In die Position der Führungskraft musste ich mich erst einmal hineinfinden. Aber ich denke, es hat gut geklappt. Den nötigen Respekt verschaffte ich mir durch meine fachliche Kompetenz“, berichtet Adomat.

Anerkennung gab es auch vom Arbeitgeber: 2018 erhielt der damals 32-Jährige Prokura und somit die handelsrechtliche Vollmacht, alle Arten von Rechtsgeschäften für den Betrieb vornehmen zu dürfen. Gleichzeitig wurde er zum Technischen Betriebsleiter ernannt – und zählt damit zum Kreis der Geschäftsleitung. In dieser Funktion ist er aktuell nicht nur für viele Mitarbeiter verantwortlich, sondern unter anderem auch für Angebote, Ausschreibungen, Akquise, die Objektleitung und das Qualitätsmanagement. Andere Angestellte hätten sich mit dieser glanzvollen Hierarchiestufe wahrscheinlich zufriedengegeben – Marco Adomat nicht. Der junge Prokurist setzte 2018 einen weiteren ambitionierten Planin die Tat um: Er startete ein berufsbegleitendes Studium am Elbcampus, um Geprüfter Betriebswirt des Handwerks zu werden. Mit dieser Qualifikation, dem höchsten Bildungsabschluss im Handwerk, erweitern die Studierenden ihre fachliche Expertise um das notwendige kaufmännische und betriebswirtschaftliche Wissen. Voraussichtlich Ende dieses Jahres wird Marco Adomat dieses Studium abschließen.

Sein Tipp für andere lautet: „Setz dir realistische Ziele, hab Lust auf Lernen und Herausforderungen und suche dir Vorbilder. Das sind die besten Voraussetzungen, damit es dann mit der Karriere klappt.“ Der erfolgreiche Aufsteiger akzeptiert jedoch, wenn nicht jeder bereit ist, so viel Kraft und private Zeit für eine steile Karriere aufzubringen. Denn es gibt auch zahlreiche abwechslungsreiche Stellenangebote für rein operativ tätige Arbeitskräfte. Wer auf den Geschmack gekommen ist: Die Schultz Gruppe bildet Gebäudereiniger, Maler/Lackierer, Anlagemechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie Kaufleute für Büromanagement aus. Einige Stellen für dieses Jahr sind noch frei, Infos unter: www.schultz-gruppe.de. Chan Sidki-Lundius
 

Job-Info

Die Ausbildung zum Gebäudereiniger dauert drei Jahre.
Einstieg mit ESA möglich.
Vergütung: 700 bis 950 Euro.
Einstiegsgehalt: 1800 bis 2500 Euro.
Job-Perspektive: sehr gut.
Weiterbildung: möglich.


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