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Viel Verantwortung, keine Routine

Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger – ein Job zwischen Babylachen und medizinischen Notfällen

Venja Biermann wurde nach ihrer dreijährigen Ausbildung von Asklepios übernommen. FOTO: STEPHAN WALLOCHA
Venja Biermann wurde nach ihrer dreijährigen Ausbildung von Asklepios übernommen. 
FOTO: STEPHAN WALLOCHA
Chan Sidki-Lundius

Nach ihrem Abi machte Venja Biermann ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) auf der Kinderstation der Asklepios Klinik Nord – Heidberg. Und fand auf diesem Weg zu ihrem Ausbildungsberuf. „Ich wollte etwas mit Kindern machen, und Medizin interessiert mich schon lange“, sagt die 23-Jährige. Während des FSJ wurde ihr schnell klar, dass sie eine Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin machen will.

Einen Platz für die dreijährige Ausbildung bekam Venja bei Asklepios. Die theoretische Ausbildung findet in zumeist vierwöchigen Blöcken am Bildungszentrum für Gesundheitsberufe Hamburg (BZG) statt – insgesamt 2100 Stunden. Auf dem Stundenplan stehen Fächer wie Naturwissenschaft und Anatomie, Krankheitslehre, Pflege- und Gesundheitswissenschaft und Recht. Die theoretischen Einheiten finden im Wechsel mit praktischen Ausbildungseinheiten statt. Für ihre praktische Ausbildung war Venja in einer Kinderarztpraxis, einem Kindergarten, einer Einrichtung der Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie einem Kinderhospiz tätig. Und auf der Kinderstation der Asklepios Klinik. Eine weitere Station: die Gerontopsychiatrische Abteilung der Asklepios Klinik Nord – Ochsenzoll, wo Venja die Betreuung und Pflege erwachsener Patienten kennengelernt hat.

Ihre Ausbildung hat die Langenhornerin im letzten Oktober erfolgreich abgeschlossen. „Es war eine abwechslungsreiche Zeit, die mich gut auf den Beruf vorbereitet hat“, sagt Venja. Die Schule sei zwar sehr anspruchsvoll, aber gut zu schaffen gewesen.
Nach ihrer Ausbildung ist Venja von Asklepios übernommen worden. Sie arbeitet jetzt auf der Neonatologischen Intensivstation in der Klinik Nord. Dort werden vor allem Frühchen betreut, die das Licht der Welt vor dem eigentlichen Geburtstermin erblickt haben. Auf der Station sind aber auch Kinder, die eine besonders intensive Pflege benötigen, weil sie sehr krank sind. Zu den Aufgaben von Venja gehört es zum Beispiel, die Kinder zu pflegen, die besorgten Eltern in der Pflege ihrer Kinder anzuleiten, bei Untersuchungen und Visiten zu assistieren, die kleinen Patienten zu überwachen und zu beobachten oder Material sowie Essen zu bestellen. Eine ihrer weiteren Aufgaben ist die Dokumentation. Es gibt also viel zu tun. „Der Beruf ist alles andere als ein Routinejob. Man hat viel Verantwortung zu tragen, man muss sehr kreativ werden, um mit den Kindern in Kontakt zu kommen. Außerdem wird man mit vielen Schicksalen konfrontiert“, erzählt Venja. „Wenn ein Kind stirbt, ist die Betroffenheit groß. Wir helfen uns im Team gegenseitig, um besonders tragische Fälle zu verarbeiten.“

Alle Pflege-Azubis lernen gemeinsam zwei Jahre

Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger betreuen Neugeborene, Kinder und Jugendliche in Krankenhäusern, Reha-Einrichtungen, in der Ambulanz, bei Kinderärzten oder in Gesundheitszentren. Die Ausbildung bietet in Hamburg derzeit auch die Gesundheits- und Kinderkrankenpflegeschule am Katholischen Kinderkrankenhaus Wilhelmstift an. Beginn ist der 1. April.

Der Startschuss für die Ausbildung bei Asklepios in Hamburg fällt am 1. April und 1. November. Interessierte sollten sich beeilen. Denn im Rahmen der Reform in der Pflegeausbildung erhalten alle Azubis zukünftig zwei Jahre lang eine gemeinsame Ausbildung und wählen einen praktischen Vertiefungsbereich. Diejenigen, die ihren Schwerpunkt in der Pflege und der Versorgung von Kindern und Jugendlichen sehen, können entscheiden, ob sie einen gesonderten Abschluss in der Altenpflege oder Gesundheits- und Kinderkrankenpflege erwerben wollen.

Egal welche Richtung: Pflegekräfte werden händeringend gesucht. „Das wird in Zukunft so bleiben. Pflegekräfte werden daher niemals Probleme haben, einen passenden Job zu finden“, sagt Angela Jester, Schulleiterin des BZG. Positiv seien zudem die Aufstiegschancen wie zur Stations- oder Abteilungsleitung. Venja plant eine Fachweiterbildung für die Intensivpflege. Um sich noch besser um ihre kleinen Patienten kümmern zu können.

Job-Info

Voraussetzungen: Hauptschulabschluss und eine abgeschlossene Berufsausbildung in der Kranken- oder Altenpflegehilfe, Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit, Empathie

Dauer: 3 Jahre

Ausbildungsentgelt: 1100 bis 1280 Euro

Einstiegsgehalt: ab etwa 2800 Euro

Perspektiven: sehr gut

Weitere Informationen: praktischarzt.de; medi-jobs.de
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