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Ärztemagazin

Multiparametrische MRT: Erkennt Prostata-Krebs früher und gezielter

PD Dr. Matthias C. Röthke

Für die mpMRT setzt Dr. Röthke ein High-Performance 3-Tesla-MRT-Gerät der neuesten Bauart ein – eines von aktuell wenigen in Norddeutschland. Fotos: Peter Claußen
Für die mpMRT setzt Dr. Röthke ein High-Performance 3-Tesla-MRT-Gerät der neuesten Bauart ein – eines von aktuell wenigen in Norddeutschland. Fotos: Peter Claußen
Multiparametrische Magnetresonanztomografie (mpMRT)

Das innovative Verfahren kombiniert drei Techniken: Diffusion, Perfusion und Morphologie. Zum einen sind Krebszellen dichter als normale Zellen. Das kann bei der diffusionsgewichteten Bildgebung sehr gut dargestellt werden. Und eine auffällige Durchblutung des Gewebes ist über die Kontrastmitteldynamik (Perfusion) zu erkennen – wachsende Tumoren müssen neue Gefäße bilden, um sich ans Blutnetz anzuschließen. Schließlich ergänzt ein MRT-Bild die Struktur (Morphologie) des Gewebes. Die drei strahlungsfreien Untersuchungen werden nacheinander innerhalb von 30 Minuten durchgeführt.

Prostatakrebs (Prostatakarzinom) ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. „Mediziner stellen etwa bei jedem sechsten Mann über 50 Jahre einen bösartigen Tumor in der Vorsteherdrüse fest“, weiß Priv.-Doz. Dr. Matthias Röthke. „Anfangs verursacht er jedoch keine Symptome – daher wird er oft erst spät entdeckt.“ Die Heilungschancen bei Prostatakrebs sind umso besser, je frühzeitiger der bösartige Tumor entdeckt und behandelt wird. „Allerdings gibt es verschiedene Arten von Prostatakrebszellen. Manche vermehren sich sehr schnell und aggressiv, andere wachsen langsam“, beschreibt der auf die Diagnostik von Prostataerkrankungen spezialisierte Radiologe weiter. Entsprechend unterschiedlich sind die Behandlungsmöglichkeiten. Allen gemeinsam ist die detaillierte Untersuchung. Dabei spielt das Prostataspezifische Antigen (PSA) in der Krebsvorsorge beim Mann eine wichtige Rolle: Ein Ansteigen dieses Blutwerts kann sehr frühzeitig auf ein Prostatakarzinom deuten – aber auch nur auf eine harmlose Entzündungsreaktion hinweisen. So werden bei einem erhöhten PSAWert weitere Untersuchungen durchgeführt.

„Neben der früheren Erkennung von Prostata-Krebs hilft die mpMRT, unnötige Biopsien zu vermeiden.“

„In der Regel entnimmt der Urologe dann ultraschallgesteuert fächerförmig mehrere Gewebeproben (Stanzbiopsie) für eine feingewebliche Untersuchung. Das können 12 oder mehr Stanzen sein.“ Denn die Prostata ist das einzige Organ, in dem der Krebs nicht gezielt, sondern durch systematisch angeordnete, über die gesamte Prostata verteilte Stanzen diagnostiziert wird.
 
Priv.-Doz. Dr. Röthke, Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Urogenitale Radiologie der Deutschen Röntgengesellschaft
Priv.-Doz. Dr. Röthke, Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Urogenitale Radiologie der Deutschen Röntgengesellschaft
„Kleine und noch gut behandelbare Tumoren könnten so natürlich verpasst werden und der Krebs sich über die Prostata hinaus im Körper ausbreiten.“ Dr. Röthke nutzt daher ein um Spezialsequenzen erweitertes MRT-Verfahren, das er am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg (DKFZ) mit weiterentwickelt hat, die Multiparametrische Magnetresonanztomografie (mpMRT), eine sehr schonende und aussagekräftige Methode. „Die MRT-Untersuchung kann in drei Sequenzen die Veränderungen im Prostatagewebe darstellen und voneinander abgrenzen, so dass zwischen gutartigen und bösartigen oder entzündlichen Prostataerkrankungen unterschieden werden kann – auch bereits im Frühstadium“, erklärt Röthke. Der Spezialist erkennt dann, ob ein auffälliger Tumor in der Prostata sitzt und an welcher Stelle. „So zeigt mir diese Untersuchung, ob es überhaupt ein Ziel für die Biopsie gibt und wo genau es liegt“, erklärt Dr. Röthke. „Idealerweise sollte immer ein mpMRT vor der Stanzbiopsie durchgeführt werden – das empfiehlt bereits heute die Europäische Gesellschaft für Urologie.“ So hilft neben der früheren Erkennung von Krebs in der Prostata die mpMRT außerdem, unnötige Biopsien zu vermeiden.
 

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