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Themenwelten Bergedorf
Immobilien 04/2019

Kurze Verschnaufpause

Die Preise von Neubau-Eigentumswohnungen in Hamburg haben sich im vergangenen Jahr moderat entwickelt. Doch Experten gehen davon aus, dass sich die Immobilien kurzfristig weiter verteuern.

Eines der 2018 gestarteten Neubauprojekte in Hamburg ist „Anker 98“. Zwischen Bernadottestraße und Elbchaussee gelegen, verteilen sich 19 Wohneinheiten auf zwei Gebäude. Foto: Grossmann & Berger
Eines der 2018 gestarteten Neubauprojekte in Hamburg ist „Anker 98“. Zwischen Bernadottestraße und Elbchaussee gelegen, verteilen sich 19 Wohneinheiten auf zwei Gebäude. Foto: Grossmann & Berger
Die durchschnittlichen Kaufpreise für Neubau-Eigentumswohnungen in Gesamt-Hamburg sind 2018 mit 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig gestiegen. 2017 hatten die Preise noch einen leichten Rückgang nach dem starken Anstieg im Jahr 2016 verzeichnet. In den besonders gefragten Lagen stieg der durchschnittliche Kaufpreis um 3,6 Prozent. Im Schnitt wurde für eine Neubau-Eigentumswohnung in Gesamt-Hamburg ein Quadratmeterpreis von 5460 Euro aufgerufen, in den Topwohnlagen waren es 6950 Euro.

Weitere Preissteigerungen

„Nach den besonders starken Preissteigerungen im Jahr 2016 und in den Jahren zuvor kann nun erstmals von einer Verlangsamung des Preisanstiegs gesprochen werden“, sagt Frank Stolz, Geschäftsleitung Neubau Hamburg bei Grossmann & Berger. Bemerkbar macht sich dies unter anderem in den Premiumlagen, wo die Preise 2016 noch um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen waren. „Dass sich damit ein Zyklus dem Ende zuneigt, halten wir für unwahrscheinlich. Die weiterhin stark wachsende Bevölkerung, die nach wie vor zu geringen Fertigstellungszahlen sowie die anhaltend günstige Zinssituation dürften die Nachfrage nach Wohnraum weiter bestärken“, so Stolz. Daher geht Grossmann & Berger nur von einer kurzfristigen Marktberuhigung aus und rechnet für die nächsten drei Jahre mit Preissteigerungen bei Neubau-Eigentumswohnungen zwischen fünf und zehn Prozent pro Jahr.

Gefragte Toplagen

Im Mittel kostete eine Neubauwohnung 2018 in Hamburg bei einer Größe von 94 Quadratmetern und drei Zimmern 518.500 Euro. Das günstigste Objekt wurde in Farmsen-Berne verkauft. Hier handelt es sich um eine Vierzimmerwohnung im Erdgeschoss und Souterrain für 2900 Euro pro Quadratmeter. Die teuerste in der Auswertung von Grossmann & Berger berücksichtigte und 2018 erworbene Wohnung kostete rund 16.000 Euro pro Quadratmeter und befindet sich am Alsterufer im Stadtteil Rotherbaum. Ein absolutes Ausnahmeobjekt im Hamburger Neubausegment war vergangenes Jahr eine Wohnung in der Elbphilharmonie, die für einen Quadratmeterpreis von 38.500 Euro an den neuen Eigentümer ging.

Insbesondere die Toplagen sind weiter stark gefragt – und damit von einer Angebotsknappheit gekennzeichnet. Zu den Gründen zählt die in einigen Stadtteilen erlassene soziale Erhaltungsverordnung, die das Potenzial für Neubauten begrenzt. Besonders gering war das Angebot an Neubauobjekten in den vergangenen Jahren in Stadtteilen wie Harvestehude, St. Georg, Sternschanze und St. Pauli. Durch diese Angebotsverknappung findet zunehmend eine Verschiebung in andere Lagen statt. Im Fokus der Immobiliensucher stehen derzeit besonders die Stadtteile Bahrenfeld und Barmbek-Nord. In Bahrenfeld kostete eine Neubau-Eigentumswohnung vergangenes Jahr im Schnitt 5550 Euro pro Quadratmeter, in Barmbek-Nord lag der Durchschnittswert bei 5730 Euro.

Kleinere Wohnungen

Die Anzahl der erfassten Neubauprojekte in Gesamt-Hamburg ist 2018 auf 110 gestiegen (2017: 86). In den Premiumlagen fielen die Grundrisse mit einer durchschnittlichen Wohnfläche von 88 Quadratmetern kompakter aus. Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Quadratmeterzahl von Eigentumswohnungen in den begehrten Lagen somit spürbar kleiner geworden – 2015 waren es im Mittel noch 106 Quadratmeter.

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