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Lässige Outdoormöbel machen Balkon und Terrasse zu einer willkommenen privaten Frischluftoase – wer im Homeoffice sitzt, weiß sie besonders zu schätzen

Frühling in Sicht!

So lässt sich der Lockdown aushalten. FOTO: GETTY

Während des Lockdowns hat sich gezeigt, wie wichtig Balkone und Terrassen sind. Wer nicht mehr verreisen kann und niemanden treffen soll, braucht einen Ort, an dem sich Sonne, Ruhe und Kraft schöpfen lassen. Auch das Zukunftsinstitut, ein Thinktank für Trend- und Zukunftsforschung, hat diese Entwicklung in seinem letzten „Home Report“ definiert. Wohnexpertin Oona Horx-Strathern und Zukunftsforscher Tristan Horx sehen neben „Hoffice“ (als Verschmelzung von Home und Office) sowie „Home Suite Home“ (Upgrading des eigenen Zuhauses) auch den Trend „Romancing the Balcony“ im Kommen.

„Balkone sind im wahrsten Sinne des Wortes ein Lichtblick, denn sie wirken als eine Erweiterung und öffnen den privaten Raum nach außen“, sagt Oona Horx-Strathern. „Sie bieten Platz, aber schaffen auch Verbindung: Dank ihrer Balkone haben die Menschen während des Lockdowns miteinander kommunizieren können. Das beste Beispiel dafür sind die Italiener gewesen. Die Coronakrise hat sie besonders getroffen, sie waren alle eingesperrt. Die einzige Möglichkeit, dieser Situation zu entkommen, erfolgte über ihre Balkone.“
 

Ob drei Quadratmeter großer Balkon oder 100 Quadratmeter große Terrasse – wer einen Außenbereich hat, gehört mit Sicherheit zu den glücklicheren Menschen. Diesen wohnlich zu gestalten, ist gar nicht so schwer. Wetterfeste Stühle, Bänke, Sessel und Tische gibt es in allen Größen und Macharten. Oft werden dabei Farbe und Stil des Innenraums, meist Küche oder Wohnraum, aufgegriffen. Im Idealfall kann man seine Lieblingsmöbel das ganze Jahr über draußen lassen, um sich auch im Winter beim einen oder anderen Versuch, Sonne zu tanken, darauf niederzulassen.

Ein Fall für zwei: die Kombination Bistroo vom Hersteller Extremis.
Ein Fall für zwei: die Kombination Bistroo vom Hersteller Extremis.

Beistelltische eignen sich zum Abstellen von Getränken, als Sockel für kleinere Pflanzgefäße und als Untersatz für schönes Licht. Der Hersteller Kristalia hat mit Font ein Element aus dem klassischen Schriftsatz zu einem Tisch geformt, der sich draußen wie drinnen an jede Wand schmiegen kann. Aus Beton gefertigt, wirkt Font wie eine rohe Skulptur, aus glattem Cristalplaint dagegen clean und minimalistisch.

Wer die knallbunten Acapulco Chairs liebt und sich lange gefragt hat, welchen Tisch man dazu am besten kombiniert, der wird sich jetzt freuen: Das Münchner Unternehmen Acapulco Design hat gerade, in enger Zusammenarbeit mit Olivia Herms, langjährige Projektleiterin bei Konstantin Grcic, den passenden Ring Table gestaltet. Die runde Tischplatte, wahlweise in fröhlichverspieltem Terrazzo oder als solide Nussbaumfurniervariante, ruht auf einem filigranen Metallgestell mit schmetterlingsförmigen Streben. Das verbindende Element ist, wie auch beim Stuhl, ein zentraler Ring.

Wetterfest und schick: Sessel der Serie Leyasol von Freifrau. FOTOS: HERSTELLER/ GUDEWER (3)
Wetterfest und schick: Sessel der Serie Leyasol von Freifrau. FOTOS: HERSTELLER/ GUDEWER (3)

Das belgische Unternehmen Tribù zählt zu den Pionieren exklusiver Außenmöbel. Bei der Branch Kollektion ließ sich Designer Manel Molina von Baumästen inspirieren und entwarf eine Reihe unterschiedlicher Stühle und Tische, die auch in Kombination für eine klare Struktur sorgen, besonders, wenn alle Möbel in Weiß gewählt werden. So fügt sich der kleine Branch-Bistro-Tisch auf dem schmalsten Balkon wie auch in einer Ecke der Terrasse bestens ein - während sich zum Speisen für die ganze Familie der große Esstisch anbietet.

Ein „Fall für zwei“ ist Bistroo, die fest verschraubte Kombination aus Tisch und zwei Stühlen von Extremis. Die runden Rückenlehnen bieten Halt, der Tisch reicht für den morgendlichen Kaffee oder den Sundowner. Die Kombination hat insgesamt nur drei Beine und steht trotzdem stabil. Auch die stylischen Ohrensessel der Serie Leyasol von Freifrau sind wetterfest. Entworfen vom Design-Duo Birgit Hoffmann und Christoph Kahleyss, umfasst die Kollektion Leya fast 20 Teile, nun die wetterfeste Variante namens Leyasol.


"Balkone wirken als eine Erweiterung und öffnen den privaten Raum nach außen"

Oona Horx-Strathern, Wohnforscherin


Der Gartenmöbelspezialist Fermob hat mit Bellevie eine weitere Serie neben der berühmten Serie Bistro entwickelt, die französische Lebensfreude ausstrahlt. Bellevie besteht aus Metallbänken und Stühlen in knalligen wie auch in pastelligen Farben. Die abgerundeten Ecken vermitteln trotz des harten Materials Weichheit, die durch die Produkte mit dicker Polsterauflage auch gefühlt wird.

Möbel aus der Branch Kollektion vom Hersteller Tribù. Der Stuhl ist mit und ohne Armlehne erhältlich und stapelbar.
Möbel aus der Branch Kollektion vom Hersteller Tribù. Der Stuhl ist mit und ohne Armlehne erhältlich und stapelbar.

Leichtigkeit geht vom Bachelor Lounge Sessel des dänischen Herstellers Montana aus. Der Lounge-Klassiker, den Verner Panton bereits 1955 entworfen hat, ist ein zeitloses Sitzmöbel mit schlichtem Leinenbezug zu hellen Stahlrohrbeinen für innen und außen. Der schillerndste Designer des letzten Jahrhunderts hat mit seinem allerersten entworfenen Stuhl, dem Panton One Dining Chair, einen weiteren Klassiker geschaffen, der sich in der wetterfesten Ausführung auch heute noch auf jedem Balkon und jeder Terrasse wohlfühlt. Eine Polyurethanschnur wird dabei von Hand um ein Gestell aus Edelstahl geflochten. Die Stühle lassen sich übereinanderstapeln.

Sollte die Pandemie mitsamt ihren wiederkehrenden Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen im kommenden Herbst unter Kontrolle sein, kann man sich trotzdem noch viele Jahre lang an seinem wunderschönen Balkon oder seiner traumhaften Terrasse erfreuen – im Sommer wie im Winter. KATJA DEUTSCH


Noch einmal die Möbel rücken

Räume und Träume

Knapp 18 Milliarden Euro investierten die Deutschen im vergangenen Jahr in neue Möbel. Unterhält man sich (per Videocall oder Telefon) mit Freunden und Bekannten, scheint in Corona-Zeiten der Kauf hochwertiger Einrichtungsgegenstände angesagt wie nie zu sein, schließlich sparen viele ja das Geld fürs Reisen, für Kultur, für Mode und andere schöne Dinge des Lebens.

Doch sollte niemand übersehen, dass das Phänomen des zunehmend komfortablen Sich-zu-Hause-Einigelns inzwischen fast allen massiv an den Nerven zerrt, zudem gibt es Millionen von Mitbürgern, denen es durch die lange Corona-Pandemie auch finanziell alles andere als gut geht. Ebenfalls keinen Grund zur Freude haben aktuell die Möbelhändler, die ihre Türen nicht mehr öffnen dürfen – Online und/oder mit Click&Collect lassen sich verloren gegangene Geschäfte kaum kompensieren, wenngleich beides inzwischen auch beim stationären Handel etabliert ist.

Wohl dem, der so wohnt, dass er nach dem Lockdown-Ende eine große Party schmeißen kann, drinnen oder im Garten – aber bitte erst, wenn alle geimpft sind und das Virus wirklich keine Gefahr mehr darstellt. Noch ist es leider nicht so weit, noch müssen wir zu Hause bleiben – und unter uns. Nutzen wir die Zeit, die Möbel umzustellen, die Aufteilung der Räume neu zu denken, den Balkon oder die Terrasse auf Vordermann zu bringen. Und dann vielleicht doch mal über das eine oder andere neue Möbelstück nachzudenken. GEORG J. SCHULZ

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