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Themenwelten Bergedorf
Wohnen

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Editorial

Foto: Koelnmesse GmbH; Hanne Engwald
Foto: Koelnmesse GmbH; Hanne Engwald
die beiden großen Interieurmessen, die imm cologne und die Heimtextil in Frankfurt, haben im Januar einen guten Auftakt hingelegt und konnten so gerade noch an den Corona-bedingten Messeabsagen vorbeischlittern. Sie waren sehr erfolgreich und deuten auf eine gute Konjunktur mit Möbeln und Einrichtungsgegenständen hin. Wie das Jahr nun für die Wohnbranchen weiterverläuft, ist allerdings offen. Inzwischen werden allerorts Messen abgesagt, was nicht nur zu Umsatzrückgängen bei Messegesellschaften führt, sondern auch zu einer schlimmen Kettenreaktion bei Ausstellern, Besuchern und allen dazugehörigen Branchen und Gewerken. Für die Kundschaft von Möbeln, Einrichtungsgegenständen und Heimtextilien bleiben der stationäre und der Onlinehandel aber die Einkaufs- und Inspirationsquelle Nummer eins. Für unsere Branchen ist es gut, dass wir keine vier oder mehr neuen Trends im Jahr ausrufen müssen, wie etwa die Bekleidungsindustrie. Unsere Möbel sind langlebige Güter und trotzdem für mehrere Jahre modern.

Auf der imm cologne und der Heimtextil wurde klar, dass sich die Industrien das Thema Nachhaltigkeit zum Schutz des Klimas auf die Fahnen geschrieben haben und stärker mit grünen Produktionsprozessen und Produkten punkten können. Das erwarten die Verbraucher auch, denn nicht zuletzt hat die Fridays-for-Future-Bewegung ihr Bewusstsein für die Privatisierung von Nachhaltigkeit geschärft. Grüne Produkte sind im Kommen, jeder Einzelne hat Verantwortung für das, was er kauft. Neben diesem Megatrend waren diese Wohnkonzepte auffällig:
 
Beim urbanen Wohnen müssen kleinere Grundrisse intelligent sein und mit ihnen die multifunktionalen Möbel. Ein Regal kann ein Tisch werden, und bei Nichtgebrauch kann ein Schreibtisch unter der Zimmerdecke verschwinden. Balkone müssen verschattet und mit Möbeln aus Materialien ausgestattet werden, die Wetterextreme aushalten. Urbanes Wohnen verlangt vor allem Lebensqualität und Stressreduktion. Das geht mit gesunden Betten, schallschützenden Ohrensesseln oder Vorhängen, die UV-Strahlen filtern.

Komfortwohnen betrifft uns alle gleichermaßen, denn wir gehören zur immer älter werdenden Bevölkerung. Bei Möbeln sind höhere Betten, zum leichteren Hineinlegen und Aufstehen sowie höhere Sitzmöbel mit angenehmen Polstern angesagt. Sei es als komfortabler Fernsehsessel mit elektrischen Hilfestellungen, als bequemer Esssessel für langes Sitzen oder als gemütliche Gartenliege. Bei neuen Möbeln für die Silver Surfer muss außerdem das Design stimmen. Die Generationen nehmen ihren Geschmack nämlich immer mit ins Alter.

Ihre
Ursula Geismann
Verband der Deutschen Möbelindustrie e. V.
 

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