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ATP: Künftig Handtuchhalter-Ständer statt Ballkinder mit schweißtriefenden, unhygienischen, teilweise blutverschmierten Handtüchern zu bewerfen

Die Handtuchhalter 

Rafael Nadal hat seine Handtuchverteilung auf dem Platz zur Perfektion gebracht. In Zukunft wird er sich vermutlich etwas Neues einfallen lassen müssen. (Foto: Jürgen Hasenkopf) 
Rafael Nadal hat seine Handtuchverteilung auf dem Platz zur Perfektion gebracht. In Zukunft wird er sich vermutlich etwas Neues einfallen lassen müssen. (Foto: Jürgen Hasenkopf) 
Braucht Rafael Nadal in Zukunft vier Handtücher?

Das wird Rafael Nadal und vielen seiner Kollegen nicht gefallen. Wenn die Idee der ATP greift, wird es in Zukunft eigene „Handtuchhalter-Ständer“ für die Profi s geben. Die Ballkinder werden also nicht mehr mit den schweißtriefenden, unhygienischen, teilweise blutverschmierten Handtüchern beworfen werden, sondern können sich auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren, nämlich Bälle zu sammeln. ATP Direktor Chris Kermode meinte dazu: „Wir haben bei den Next Gen in Mailand die Möglichkeit, evtl. Änderungen zu testen. Wenn sich diese als sinnvoll erweisen, übernehmen wir sie auf die normale ATP Tour.“ Wobei, warum muss dies erst getestet werden? Die Shot-Clock von 25 Sekunden wird trotzdem zu jeder Zeit von den Profi s eingehalten werden müssen, da werden sich einige überlegen, ob sie sich nach einem Ass das dann schweißnasse Gesicht abtrocknen müssen. Und das wird arg schwer z. B. für Nadal, der ja mittlerweile bereits immer zwei Handtücher in Betrieb hat, eins in jeder Ecke der Grundlinie.

Wie wurde dies bislang praktiziert?

In Zeiten von Aids und anderen Krankheiten vermeidet man allzu heftigen Körperkontakt bzw. Austausch von Körperflüssigkeiten. Die, die sich dagegen nicht wehren können, sind Ballkinder weltweit. Dass die Damen und Herren der WTA/ATP-Schöpfung beinahe nach jedem Ballwechsel ihre Handtücher verlangen, sehen wir in jedem Match. 


Dann wischen sich die Profi s den Schweiß ab, schnauben in die Handtücher hinein, wischen sich Blut von kleineren und größeren Verletzungen ab – und dann wird das Handtuch acht- und gedankenlos den Ballkindern an den Kopf geworfen. Die müssen dann sehen, wie sie mit dem ekligen Stück umgehen.


Warum, meldete sich nun eine besorgte Mutter, soll mein Kind für die Handtücher der Profi s verantwortlich sein, warum kümmert es sich nicht einfach bloß um die Bälle? Gute Frage. Jedenfalls ist klar, im alltäglichen Leben würde man sich nicht wagen, fremden Menschen sein schweißgebadetes oder auch mit Blut beflecktes Handtuch zu übergeben – und dabei noch so zu tun, als handele es sich um das Normalste auf der Welt.

Johan Kriek (2x Australian Open Champion): „Zu meiner Zeit, als ich auf der Tour war, hatten wir natürlich auch Ballmädchen und Jungen. Ich habe aber nie erwartet, dass mir diese alle 20 Sekunden mein Handtuch zu bringen haben. Wir hatten genug Schweißbänder dabei bzw. Ivan Lendl sein Sägemehl, das nach seinem Match kiloweise von der Reinigungsbrigade mit einem Hoover Turbo vom Platz gesaugt werden musste. Aber das, was heute abläuft, ist einfach aus dem Ruder gelaufen und muss gestoppt werden. Es ist so was von unhygienisch für die Kinder.“

Wieso stellt man nicht einfach einen zusätzlichen Stuhl ans Platzende?

Dann kann jeder Spieler selbst zusehen, ob er mit der Zeit klarkommt oder nicht. Die Mütter aller Ballmädchen/-jungen würde es freuen. Apropos Handtücher und abwischen. Roger Federer kritisiert das ewige Verlangen nach einem solchen schon länger und nennt in der Richtung auch Ross und Reiter, nämlich Novak Djokovic und Rafael Nadal. Die würden sogar nach einem Ass nicht weiterspielen, ohne sich den dann kaum vorstellbaren, bereits neu gebildeten Schweiß abzuwischen.

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