Jeder, der das Gelände der Tierrechtsorganisation Einhorn e. V. betritt, wird sofort entdeckt.

Denn den Katzen, Nagern und Vögeln, die am Senefelder Ring 46 entweder auf Zeit oder für immer untergebracht sind, entgeht so schnell nichts.
 

Bambi flitzt auf leichten Pfoten durch das große Freigehege und drückt ihr Näschen vorsichtig durch das Käfiggitter, um ein paar extra Streicheleinheiten einzufordern. Die vierjährige Katze ist zutraulich und verspielt. Bambi lebt schon drei Jahre in der Tierherberge, denn Bambi ist eine reinrassige Nacktkatze und hat rassebedingt kein flauschiges Fell. „Keiner möchte sie haben, da sie naturgemäß immer etwas grimmig aussieht. Dabei verträgt sie sich mit anderen Katzen und sogar mit Hunden“, erzählt Karin Schönbrodt, die die Institution seit vielen Jahren leitet. Die Reinbekerin kennt jeden ihrer Schützlinge genau. Seit über 40 Jahren ist sie nun schon im Tierschutz aktiv. Unterstützt wird sie von rund 40 Ehrenamtlichen.

Die gefiederten Bewohner bleiben meistens auf Dauer. Eine Erklärung hat Schönbrodt dafür auch: „Vögel sind meist nicht vermittelbar. Sie sind Schwarmtiere. Wenn man sie artgerecht halten will, brauchen sie eine Voliere, die mindestens drei Meter lang ist.

Klingt groß, ist es aber nicht, denn auch das bedeutet nur ein paar Flügelschläge. Eine Haltung im Vogelbauer kommt für uns nicht in Frage.“ Karin Schönbrodt würde nie ein Tier leichtfertig abgeben. Die Tiere sind die schwächsten Lebewesen und können sich nicht allein schützen“, sagt sie. „Bei Kaninchen muss man beispielsweise immer bedenken, dass die Tiere ein Leben lang eingesperrt sind. Sie brauchen daher ein großzügiges, mehrere Quadratmeter großes Außengehege“, erklärt die Tierrechtlerin.

Die Ehrenamtler vermitteln so zwar wenig Tiere, dafür bekommt jeder Schützling aber auch außerhalb von Einhorn optimale Haltungsbedingungen.

Die Tierherberge sucht fast immer Ehrenamtliche. Vor Besuchen ist eine Anmeldung erforderlich. Infos unter 0171/536 06 31