„Optimale Bedingungen sehen – zumindest für mich – anders aus, als ich mich bei typischem Hamburger Schietwetter mit Philip Marquitan am Schnelsener Moor treffe. „Natürlich ist es angenehmer bei Sonnenschein zu angeln, auf den ,großen Fang‘ hat das Wetter aber nicht unbedingt einen Einfluss“, erklärt mir der Gewässerwart des Vereins Angler-Interessen-Gemeinschaft Hamburg von 1962 (A.I.G.), der zusammen mit dem Verein SAV Rellau das Gewässer gepachtet und hier eine Gewässerordnung festgelegt hat.

Diese besagt unter anderem, dass am Ostufer das Angeln strengstens untersagt ist, da es sich um eine natürliche Schutzzone handelt. Angeln darf hier zudem nur, wer nach einer Prüfung im Besitz eines gültigen Fischereischeins und Vereinsmitglied ist. Außerdem, so Philip Marquitan, gebe es einige allgemeine Regeln gemäß des Hamburgischen Fischerei- und Anglergesetzes mit Tageshöchstfangmengen, Schonzeiten sowie Entnahmefenstern (Mindest- und Maximalgrößen). Neben den noch nicht geschlechtsreifen Tieren sollen damit auch große, für den Fischbestand wichtige Tiere geschützt werden.

Um zu erkennen, dass beispielsweise der geangelte Aal mindestens 45 und höchstens 75 Zentimeter lang ist, sei ein Maßband daher ein Muss, erklärt der Experte, während er an geeigneter Stelle seine Ausrüstung auspackt, aufstellt und die Angeln auswirft. Für die Minimierung der Sterberate der zu kleinen oder großen Fische sind seit diesem Jahr zudem Abhakmatten und gummierte Kescher notwendig.

Zum natürlichen Bestand in dem zirka zwei Meter tiefen Gewässer gehören neben Aal auch Hechte, Barsche, Brassen und Rotaugen. Darüber hinaus wird es vom Verein auch mit jungen Karpfen und Schleihen besetzt. Auf meine Frage, ob nur Können oder auch Glück gefragt ist, um einen dieser Fische am Haken zu haben, antwortet Marquitan: „Beides ist wichtig. Es gibt Tage, da hat man bereits nach wenigen Minuten Erfolg. An anderen Tagen fangen selbst erfahrene Angler nicht einen einzigen.“ kh