Eine fürs Klima: Niendorferin Deborah Weinbuch
Selbstverständlich kommt Deborah Weinbuch mit dem Fahrrad zum Interview ins Waldcafe Corell im Niendorfer Gehege. Das ist für sie genauso natürlich, wie ihr Engagement fürs Klima.
Seit ihrer Kindheit engagiert sich die gebürtige Engländerin für den Erhalt der Umwelt. Schon im Alter von sieben Jahren nahm ihre Mutter („Meine Mama war so eine Ökomama“) sie mit in den ersten Bioladen der Region, damals kaum größer als eine Abstellkammer. „Dort lag der Regenwald-Report, der mich tief beeindruckte“, erinnert sich die 41-Jährige. Zeitgleich wurde sie Vegetarierin, vor allem um das Klima zu schonen.
Bei ihrer Großmutter, bei der sie einige Zeit als Studentin lebte, lernte sie Kerne und Saaten als tolle Proteinquelle kennen und entwickelte ein klimafreundliches Ernährungskonzept. 2017 – damals noch in Eimsbüttel – schrieb Weinbuch ihren Ratgeber „Kerngesund“. „Was meine Oma intuitiv wusste: Kerne und Saaten geben Kraft und schenken eine schöne Haut. Mit Anfang 60 wurde meine Großmutter beim Tanztee auf Anfang 40 geschätzt“, lächelt Weinbuch und trinkt einen Schluck Kaffee. Zahlreiche Rezepte gibt es obendrauf: „Alle Rezepte sind von meinem Sohn getestet und für gut befunden“, so Weinbuch, die inzwischen ihr erworbenes Wissen gern teilt. Nicht nur mit dem eigenen Kind.
21 Interviews
In Fachartikeln und Büchern berichtet sie über Gesundheits- und Umweltthemen. In „Alle fürs Klima – Kids, Parents und Scientists: Seite an Seite für eine bessere Zukunft“ (Komplett-Media Verlag) versucht sie mit Hilfe von 21 Interviews aufzuzeigen, wie wichtig vor allem der Zusammenhalt von Jungen und Alten, Ingenieuren und Wissenschaftlern, Bürgern und Politikern in der Frage des Erhalts der Umwelt ist. #togetherforfuture ist nicht umsonst der Untertitel ihres 224 Seiten starken Buches. „Ich hatte gerade aus beruflichen Gründen den Bericht des Weltklimarats (IPPC) gelesen – und war erschüttert“, erinnert sich Weinbuch an die Anfänge zu ihrem Buch. „Als mein Sohn, damals 13, hinter mich trat und fragte, was los sei, wiegelte ich ab, alles werde gut. Dieser Ansage musste ich Taten folgen lassen“, stand für sie dann gleich fest. Noch vor der ersten großen ‚Fridays-for-Future‘-Demonstration sollte das Buch erscheinen. In 21 Interviews, unter anderem mit Prof. Volker Quaschning, Prof. Maja Göpel, Prof. Antja Boetius, Scientists for Future-Initiator Dr. Gregor Hagedorn, Plastic Planet-Regisseur Werner Boote, Sebastian Grieme von den Fridays for Future und vielen mehr, stellt sie die wichtigste politische Frage dieses und des kommenden Jahrzehnts: Wie retten wir unseren Planeten? Dabei geht es der Niendorferin nicht darum Leute, die sich nicht engagieren schlecht zu machen, sondern vielmehr darum, mit guten Argumenten zu überzeugen und klarzustellen, dass wir dieses Problem nur gemeinsam lösen können. cc