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Immobilien

Mit dem Smartphone das eigene Haus regeln

Der Fernseher läuft trotz Abwesenheit – die smarte Anwesenheitssimulation schaltet Geräte selbstständig ein und aus  Foto: Fotolia - NicoElNino

Der Fernseher läuft trotz Abwesenheit – die smarte Anwesenheitssimulation schaltet Geräte selbstständig ein und aus Foto: Fotolia - NicoElNino

Sicherheit, Komfort und Energiesparen im Smart Home

Dank WLAN und Bluetooth können wir längst mit unseren Haushaltsgeräten kommunizieren. Auch eine passende Fernbedienung hat jeder ohnehin fast immer dabei: das Smartphone. Die entsprechende technische Ausstattung vorausgesetzt, lässt sich die Fußbodenheizung zuhause damit schon aus dem Büro auf Feierabendtemperatur einstellen, Eltern können aus der Ferne überwachen, ob die Kinder nach der Schule gut zu Hause angekommen sind, abends per Klick die Heizung herunterfahren oder sich per App von der Kaffeemaschine einen Muntermacher vorbereiten lassen – mit oder ohne Milchschaum. „Die Zukunft des Wohnens“ sagen die einen, „Spielerei“ die anderen. Klar, dass in der „Smart City“ Hamburg das Thema besonders aufmerksam verfolgt wird. Die größten Einsatzbereiche von Smart Home: Sicherheit, Energieeffizienz und Komfort.

Geräte allein zuhause

Was einst Zeitschaltuhren und Nachbarn erledigt haben, kann heute smarten Geräten überlassen werden: im Urlaub potentiellen Einbrechern vorzugaukeln, die Immobilie sei keineswegs vereinsamt. Die Möglichkeiten der smarten Anwesenheitssimulation reichen vom Ein- und Ausschalten der Wohnbeleuchtung über Jalousien, die selbstständig hoch- und runterfahren bis hin zu Radio- und Fernsehgeräten, die zwischendurch für „Leben“ in der Bude sorgen. Zurück aus den Ferien sollten die Heimkehrer allerdings daran denken, die programmierten House-Sitter auch wieder auszuschalten. Sonst startet womöglich am nächsten Morgen das Radio eine kleine Privatparty, bevor der Jetlag überwunden ist.
Überwachen und „betreuen“

Der Sicherheitsaspekt steht auch bei smarten Überwachungssystemen ganz oben. An ausgesuchten Stellen installiert, lassen sich mit kleinen Überwachungskameras zum Beispiel Garage oder Hauseingang per App auf dem Smartphone im Blick behalten. Zahlreiche Möglichkeiten – besonders für Senioren – bieten zudem Assistenzsysteme. Unter dem Schlagwort Ambient Assisted Living (AAL) machen sie einen wachsenden Anwendungsbereich smarter Technologie aus. Unter AAL fallen Systeme oder auch Dienstleistungen, die das alltägliche Leben älterer oder benachteiligter Personen unaufdringlich unterstützen. Eine Möglichkeit ist die Steuerung von Haushaltsgeräten per Sprachassistent. So wird der Alltag erleichtert, und im Notfall muss zum Beispiel auch kein Telefon in der Nähe sein, wenn nach einem Sturz Hilfe benötigt wird. Oder die Geräte übernehmen die Arbeit gleich ganz, zum Beispiel der auf der CeBit vorgestellte Fensterputzroboter. Auch Sensoren, die bei übermäßiger Rauchentwicklung eigenständig den Herd ausstellen, sind bereits auf dem Markt, ebenso wie intelligente Fußböden, die jede Bewegung erkennen und Hilfe alarmieren, sobald eine Person längere Zeit auf dem Boden liegt. Abseits solcher Notfall- und Messsysteme bekommt zudem der kleine Alltagskomfort durch Smart Homes ein Upgrade: Ganz so weit, dass der frisch gebrühte Cappuccino ohne eigenes Zutun ans Bett gebracht wird, ist die smarte Technik zwar noch nicht. Das Aufstehen dürfte bekennenden Morgenmuffeln jedoch gleich viel leichter fallen, wenn bereits vor dem Weckerpiepen Kaffeeduft aus der programmierbaren Maschine herüberzieht.
Kurz vor Feierabend schnell aus dem Büro die Heizung zuhause hochstellen – Smart Home macht es möglich  Foto: Fotolia - anyaberkut
Kurz vor Feierabend schnell aus dem Büro die Heizung zuhause hochstellen – Smart Home macht es möglich Foto: Fotolia - anyaberkut
Energie sparen

Mit 30 bis 40 Prozent geben Hersteller von Smart Home-Anwendungen das Einsparpotenzial bei den Energiekosten an. Das Grundprinzip des Sparens durch Smart Home: Wenn keine Energie benötigt wird, muss sie auch nicht abgerufen werden. Smart Home-Systeme regulieren zum Beispiel die Heizung runter, wenn ein Fenster geöffnet ist. Das kann zwar mit einem Handgriff auch jeder selbst machen, nur denkt man nicht immer daran. Außerdem machen sie es möglich, dass es pünktlich zum Feierabend auch dann gemütlich warm zuhause ist, wenn die Heizungen tagsüber auf Sparflamme laufen. Stromverbrauchende Geräte lassen sich per App je nach Bedarf programmieren, fernsteuern und überwachen.

Wer nicht nur beim Verbrauch sparen, sondern auch gleich seinen eigenen Strom produzieren möchte, kann zum Beispiel seine Fotovoltaikanlage mit seinem Smart Home verbinden. Eine intelligent gesteuerte Haustechnik greift nur dann auf Strom zu, wenn gerade ausreichend Eigenstrom da ist oder zu solchen Uhrzeiten, in denen Strom generell günstig ist. Eine gute Lösung für alle, denen es egal ist, wann etwa Waschmaschine und Trockner ihre Arbeit machen oder das E-Bike aufgeladen wird.

Über Tablets lassen sich bequem Rollläden und Beleuchtung bedienen  Foto: Fotolia - zhu difeng
Über Tablets lassen sich bequem Rollläden und Beleuchtung bedienen 
 Foto: Fotolia - zhu difeng
Smarte Gärtner

Nein, gemeint sind nicht sympathische und adrette Männer, die liebevoll die Rosen im Garten pflegen. Auch hier geht es um Technologie: Intelligente Mähroboter machen mühseliges Rasenmäherschieben am Sonnabend überflüssig, und Bewässerungssensoren schlagen Alarm, wenn den Rhododendren das Wasser ausgeht. Kombiniert mit einer Sprinkleranlage schaffen sie bei entsprechendem Messergebnis auch gleich Abhilfe und das ohne einen Handgriff der Gartenbesitzer. Die blühende Pracht genießen dürfen sie noch selbst – vielleicht ja bei einer Tasse Tee mit dem sympathischen Gärtner.

Über eines sollten die aufgezählten Möglichkeiten jedoch nicht hinwegtäuschen: Ein Smart Home braucht eine „intelligente“ Ausstattung. Nicht jede Jalousie und jeder Herd bringen die technischen Voraussetzungen mit, um per App gesteuert werden zu können. Geht es um Ambient Assisted Living, sollten die meist älteren Nutzer sich zudem überhaupt auf die neue Technik einlassen wollen.

Auch die Tatsache, dass die angebotene Sicherheit meist (Fremd)Kontrolle mit sich bringt, darf nicht vergessen werden. Nicht zuletzt gilt für diese wie für alle anderen technischen Geräte: Sie können fehlerhaft sein oder kaputt gehen. Den smarten Allesreparierer gibt es – noch – nicht. ivo

Anwendungsbeispiele und Herstellerinformationen: www.homeandsmart.de
Smart Home Berater der Deutschen Telekom: www.smarthomeberater.info.

www.homeandsmart.dewww.smarthomeberater.info

Deutschlands intelligentestes Haus

Wer wissen will, wie smartes Wohnen funktioniert, ist in der „Smart City“ Hamburg genau richtig. Denn „Deutschlands intelligentestes Haus“ steht in der Hansestadt – das Apartimentum am Mittelweg eröffnete 2016. Bauherr und Xing-Gründer Lars Hinrichs will mit seinem Appartementhaus das Mietwohnen neu erfinden. Eine gute Nachricht für alle, die aus Vergesslichkeit bereits öfter den Schlüsseldienst anrufen mussten: Schlüssel gehören in diesem und anderen Smart Homes der Vergangenheit an. Die Tür wird mit Nutzername und Passwort oder mit dem Smartphone geöffnet. Neugierig? 
www.apartimentum.com

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