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Themenwelten Bergedorf
Immobilien 6/2018

LBS-Berater Thomas Thiet rät zum Finanzierungs-Mix

Der Kauf der eigenen vier Wände ist in der Regel eine der größten Investitionen im Leben. Er muss also gut geplant sein

Foto: LBS
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Die aktuelle Zinssituation ist für Bauherren und Immobilienkäufer noch immer günstig. Nachdem sich die Zinsen in den vergangenen Jahren auf einem historisch niedrigen Niveau bewegt haben, sind sie zuletzt wieder angestiegen – für Baudarlehen um rund elf Prozent. Die Zinsen für Immobiliendarlehen mit zehnjähriger Laufzeit kletterten seit Jahresende 2017 von durchschnittlich 1,34 Prozent auf heute 1,50 Prozent. Doch es lohnt sich nach wie vor, in ein Eigenheim zu investieren. Wer demnächst bauen oder kaufen möchte, sollte sich jetzt die derzeit immer noch günstigen Konditionen langfristig für seine Finanzierung sichern.

Solide Basis

Damit das Darlehen auf einem sicheren Fundament steht, braucht es eine realistische Einschätzung der tragbaren finanziellen Belastung. „Entscheidend ist eine gute Beratung, deren Ergebnis ein ausgewogener Finanzierungsmix ist. Dieser setzt sich in der Regel aus Eigenkapital, Bausparvertrag und klassischem Annuitätendarlehen zusammen“, so Thomas Thiet von der LBS. Doch zunächst erweist sich ein Überblick über die Gesamtfinanzierungssumme als wichtig, denn neben dem Kaufpreis fallen sogenannte Kaufnebenkosten an. Dazu zählen die Grunderwerbsteuer, Notar-, Grundbuch- und Maklerkosten. Sie können sich auf bis zu zwölf Prozent des Kauf- oder Baupreises summieren und sollten aus Eigenmitteln bezahlt werden können. Als solide Basis sollten zusätzlich 20 Prozent der gesamten Finanzierungssumme als Eigenkapital vorhanden sein. Weitere 20 bis 30 Prozent empfiehlt es sich, mit einem Bausparvertrag abzudecken. Bei diesem steht der Darlehenszinssatz bereits zum Vertragsabschluss für die gesamte Laufzeit fest. Darüber hinaus sind Sondertilgungen auf das Bauspardarlehen jederzeit in beliebiger Höhe kostenfrei möglich. Die restlichen 50 bis 60 Prozent der Baufinanzierungssumme lassen sich beispielsweise über ein Annuitätendarlehen finanzieren.


Eine individuelle Immobilienfinanzierung, die langfristig tragbar ist, sorgt so für Planungssicherheit. Das ist gerade im derzeitigen Niedrigzinsumfeld wichtig. „Bereits ein Zinsanstieg um nur ein Prozent verteuert ein Darlehen um mehrere Tausend Euro“, sagt Thiet. „Mit einem Bausparvertrag bauen künftige Eigentümer nicht nur gezielt das notwendige Eigenkapital für den Sprung in die eigenen vier Wände auf, sondern sichern sich auch die aktuell günstigen Konditionen für das spätere Bauspardarlehen.“

Vorteil Kombifinanzierung

Wer sich den Traum vom Haus direkt erfüllen möchte, kann das mit einer sogenannten Kombinationsfinanzierung. Diese Form der Immobilienfinanzierung verbindet einen Bausparvertrag in Höhe des Finanzierungsbedarfs mit einem tilgungsfreien Vorfinanzierungskredit in gleicher Höhe. Der Darlehensnehmer zahlt dann zunächst nur die Zinsen für das Darlehen und spart gleichzeitig den Bausparvertrag an. Ist dieser zuteilungsreif, löst die Bausparsumme den Kredit ab. Anschließend muss nur noch das Bauspardarlehen beglichen werden. Der große Vorteil einer Kombifinanzierung: Die langen Laufzeiten ermöglichen Planungssicherheit über eine Zeit von bis zu 30 Jahren – von der ersten bis zur letzten Rate.

Anschlussdarlehen sichern

Für Eigentümer, die bereits eine Immobilie finanzieren, ist ein sogenanntes Forward-Darlehen interessant. Es dient als Anschlussfinanzierung an das laufende Darlehen und wird bereits vor Ablauf der Zinsbindung abgeschlossen. Bauherren schreiben so die derzeit günstigen Konditionen für ihre Anschlussfinanzierung im Voraus fest.


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