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In den Parks an der Elbe mehr über die Geschichte Altonas, Blankenese und Co. erfahren

Hamburger Ausflugstipps: Grüne Weltstadt am blauen Fluss

Der Blutweiderich blüht zurzeit an vielen Stellen an der Elbe. Hier und an vielen anderen Stellen der Elbvororte gehen wunderschöne Park- in Flusslandschaften über Fotos: Rahn

Wer dem Alltagsstress begegnen und runterkommen will, der findet in den Elbvororten ganz viel Raum und Platz. Der Fluss gibt der Stadt und den Menschen die Energie, die sie benötigen. Und fast nebenbei kann jede und jeder etwas Lernen über die Hamburger Geschichte. 

Im Elbpark am Falkensteiner Ufer sind noch mehrere historische Gebäude und einige Maschinen zu sehen, die viel für die Gesundheit der Menschen bewirkt haben. Seit 1859 saugten dort Pumpen Wasser aus der Elbe und beförderten es auf den etwa 90 Meter hohen Bauersberg. Nach einer groben Vorreinigung floss das Wasser über Sandfilter hinab nach Altona. Als der Mediziner Robert Koch herausfand, dass die Altonaer damit deutlich besser vor der Cholera-Epidemie geschützt waren als ihre Hamburger Nachbarn, baute die Stadt ab 1896 neue Absetzbecken am Elbufer, um auch von dort mit vorgeklärtem Wasser die Bevölkerung besser vor krankmachenden Bakterien zu schützen.

Nach seiner Sanierung beherbergt das mehr als 150 Jahre alte Pumpenhaus heute Wohnungen und Ateliers. Im Jahr 2017 wurde der schöne Uferpark mit Unterstützung des Vereins Regionalparks Wedeler Au um eine Streuobstwiese und neu angelegte Wege entlang des Elbufers erweitert.

Hier steht ein Stück Geschichte: Das Wasserwerk war ein Trumpf im Kampf gegen die Cholera
Hier steht ein Stück Geschichte: Das Wasserwerk war ein Trumpf im Kampf gegen die Cholera

Lebensraum für Fische

Um die nahegelegenen ehemaligen Filterrückspülbecken für Flora und Fauna noch attraktiver zu machen, wurden sie im Jahr 2010 naturnah umgebaut. Das Ostbecken wurde zur Elbe hin geöffnet. Dadurch konnte eine sauerstoffreiche Wasserwechselzone entstehen, die zahlreichen Jungfischen und seltenen Pflanzenarten der Tideelbe einen Lebensraum bietet. Kröten, Frösche und Molche nutzen lieber das geschlossene Westbecken nach wie vor als Laichgewässer. Dort leben Erdkröten sowie weitere einheimische Amphibien.

Dünen bilden weiße Berge

Bei einer Wanderung durch den Waldpark Falkenstein mit seinen schönen alten Kiefern, Birken und zahlreichen Laubbaumarten kann man sich kaum vorstellen, dass diese Gegend einst unbewaldet war und lediglich kahlen Sand aufwies. Heute wird in dem Landschaftsschutzgebiet in Hamburg-Blankenese traditionelle Forstwirtschaft betrieben, um den typischen Charakter dieses Mischwaldes zu erhalten. An die Zeit davor erinnern aber noch immer die westlich gelegenen Hügel der Wittenbergener Heide, die ihren Namen „witten Berge“ – „weiße Berge“ aufgrund des Sandes erhielten. „Da der Park direkt am Geesthang liegt, bietet er wunderschöne Aussichten auf Elbe und das gegenüber liegende Ufer. Rund sieben Kilometer Wegenetz ziehen sich durch den hügeligen Waldpark, der einige größere Steigungen bereithält“, erzählt Andrea Keller, Geschäftsführerin des Regionalparks Wedeler Au.

Die gut versteckte Parkanlage mit dem Titel „Römischer Garten“ zählt zu den Perlen des Hamburger Westens. Zwischen 1880 und 90 entstand ein Teil dieses idyllischen Ortes unter Anleitung des Bankiers Julius Richter, der auf seinen Italienreisen inspiriert wurde. Bankier Moritz N. Warburg erweiterte den Garten und verpasste ihm seinen heutigen Charakter. Andrea Keller schwärmt: „Ein großzügiger Sandweg führt durch den Garten, der von Treppen unterteilt wird. Gleich nach dem Betreten der Anlage verläuft rechts eine hohe Steinmauer. Dort führt eine prachtvolle Steintreppe auf einen von Hecken umsäumte Rasen.“

In den 20er- und 30er-Jahren war der Garten beliebter Treffpunkt der Hamburger Gesellschaft. 1924 wurde hier das Heckentheater angelegt, das durch eine geschwungene Treppe mit dem oberhalb liegenden Rosengarten verbunden ist. Im Freilichttheater wurden Aufführungen gezeigt, auf der Terrasse speisten die Gäste oder tanzten zur Musik der Kapelle, die in der kleinen Nische spielte. 1951 machte Warburg den Park der Stadt Hamburg zum Geschenk. Die Tradition der Theateraufführung an diesem schönen Ort wird aufrechterhalten. Das Theater bietet Platz für etwa 200 Besucher. Andrea Keller: „Der fulminante Ausblick über die Elbe eignet sich hervorragend als Kulisse der Inszenierungen.“ mra

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