Spinning oder Indoor Cycling ist ein ausgefeiltes Gruppentraining aus dem Radsport. Die Anfeuerung des Trainers und laute, mitreißende Musik machen es sehr effektiv. Noch einen Schritt weiter geht der neueste Trend, das Immersive Workout. In einem speziellen Kinosaal führen die Trainer die Teilnehmer durch virtuelle Erlebniswelten und motivieren sie dabei zu Höchstleistungen. „Spinning ist ein sehr intensives Training. Schneller Puls, anaerobe Muskelbelastung und erhöhte Sauerstoffaufnahme lassen darauf schließen, dass die Sportler ihre Ausdauerleistungsgrenze überschreiten“, erklärt der Sportkardiologe und Radsportler Dr. Alessandro Cuneo aus Stadtlohn (NRW). Das hochintensive Intervalltraining verbrennt bis zu 650 Kalorien pro Stunde, hebt die Stimmung und verbessert bei Gesunden die Fitness. Direkte gesundheitliche Vorteile seien aufgrund der anaeroben Belastung aber nicht unbedingt zu erwarten, so Cuneo. Zu Überlastungen führten mitunter falsche Vorstellungen der Teilnehmer über den richtigen Trainingswiderstand, mangelhaftes Körpergefühl oder Übermotivation in der Gruppe.
Riskant könne ein zu intensives Training für Herzkranke sein, warnt der Sportkardiologe. Zudem könne es das Immunsystem vorübergehend schwächen. Unverzichtbar sei eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr während des Trainings. Anfänger über 40 Jahren oder mit Herz-Kreislauf-Krankheiten sollten vor Trainingsbeginn ein Belastungs-EKG durchführen und sich beraten lassen, mit welchem Widerstand und bei welcher Pulsfrequenz sie trainieren sollten. Den Widerstand können die Sportler beim Spinning selbst einstellen und mit Hilfe eines Brustgurts können die Trainingsfahrräder die Herzfrequenz anzeigen.