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Ärztemagazin

Bouldern

Kraft- und Koordinationstraining mit Risiken

Bouldern Image 1
Als Bouldern wird ungesichertes Klettern in Absprunghöhe (max. 4-5 m) bezeichnet. Anders als beim Klettern benötigt man hier keinen Partner, auf den man sich verlassen muss. Bouldern trainiert besonders die Arme, die Finger und die Rückenmuskulatur, vor allem die Beugemuskulatur. Es ist ein sehr gutes Kraft- und Koordinationstraining, birgt aber auch Gefahren: Wer unter Rückenschmerzen leidet, sollte vor dem ersten Hallenbesuch mit seinem Arzt sprechen und zum Ausgleich unbedingt auch die Streckmuskulatur durch Liegestütze oder Bauchübungen trainieren. An den Händen kann es zu einer Überlastung der Ringbänder kommen, da zum Teil extreme Kräfte auf die Finger einwirken. Doch das ist nicht alles, berichtet der Unfallchirurg Prof. Dr. Lars Gerhard Großterlinden: „Wir sehen durch den aktuellen Trend in letzter Zeit viele Patienten, die beim Bouldern gestürzt sind.

Prof. Dr. Lars G. Großterlinden
Prof. Dr. Lars G. Großterlinden
Das sind oft erschreckende Verletzungen wie Luxationen der Fußwurzel, des Sprunggelenks oder des Kniegelenks sowie sehr viele Ellenbogenluxationen.“ Das seien keine normalen Unfallverletzungen, betont Großterlinden. Oft seien die Körperpositionen in der Wand so extrem und die Zeit bis zum Aufprall zu kurz, um ausreichende Schutzreflexe zu ermöglichen: „Der Mensch ist nicht geboren, um zu bouldern. Das macht zwar Spaß, aber man sollte dabei nicht unvorsichtig werden. Das ist ein anspruchsvoller Sport und keine Freizeitveranstaltung, bei der man nach zwei Gläsern Bier mal eben an der Wand herumklettert.“
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