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Die bisher mühsame Suche nach Ladestationen für die „Stromer“ soll besser werden

E-Autos sind auf der Überholspur

Schnellladesysteme ermöglichen rasches und einfaches „Tanken“ von E-Fahrzeugen Foto: Quelle: Adaptive Balancing Power

Grafik: Kühn/wbv
Grafik: Kühn/wbv

Hamburg fährt in Sachen Elektromobilität vorweg: 2,6 Prozent aller rund 840.600 Autos in Deutschland, die ausschließlich mit Strom betrieben werden, sind in der Stadt zugelassen. Je nach Definition werden auch Plug-In-Hybrid-Pkw als Elektroautos gezählt, ihr Bestand belief sich am 1. Oktober auf etwa 745.000. Lange Zeit kam die Suche nach einer E-Ladestation der nach einer Telefonzelle der Telekom gleich. Aber das ändert sich. Die Ladeinfrastruktur wird besser. Laut der Bundesnetzagentur sind deutschlandweit aktuell rund 60.000 Normalladestationen installiert, davon knapp 1.650 in Hamburg, und etwa 12.000 Schnellladepunkte, davon 270 in der Hansestadt. Fast wöchentlich kommen weitere hinzu. Sicher ist: In Zukunft wird das Aufladen von E-Autos so selbstverständlich sein wie das Tanken ihrer Vorgänger, der Verbrenner.

Bis zum Jahresende zehn Schnellladestation

Insbesondere auf den neuen, besonders leistungsfähigen Ladestationen ruht die Hoffnung der Autofahrer. Laut der Wirtschaftsbehörde gibt es in der Elbmetropole mittlerweile acht von der Stadt installierte sogenannte High-Power-Charger, kurz HPC. An der 1+2 Rennbahnstraße 26 stehen zwei dieser Stationen der neuen Generation von Schnellladestationen, jeweils eine am 3 Zirkusweg 12, an der 4 Oesterleystraße 2, 5 Daimlerstraße 3, 6 Fuhlsbüttler Straße 179 und zwei an der 7+8 Robert-Koch-Straße 36. Bis zum Jahresende sollen noch zwei weitere HPC-Ladesäulen hinzukommen. An ihnen lassen sich innerhalb von etwa sechs Minuten bis zu 100 Kilometer Fahrleistung laden. Um die Akkus bis auf 80 Prozent zu laden, werden etwa 20 Minuten benötigt, abhängig vom Fahrzeug. Möglich ist das, weil anders als bei normalen Ladevorgängen, bei denen mit 22 Kilowatt (kW) „getankt“ wird, Schnellladungen mit bis zu 150 kW möglich sind. Staatsrat Andreas Rieckhof gibt sich sicher, dass die Einführung dieser Top-Ladestationen, die dem Nutzer viel Zeit sparen, „den Markthochlauf der Elektromobilität in Hamburg weiter beflügeln wird“.

Die Übersichtskarte über alle Ladestationen und viele weitere Standortinformationen finden Sie auch in der App E-Charging. Diese ist sowohl für Android als auch iOS verfügbar und ermöglicht den spontanen Zugang zur Ladeinfrastruktur.

Bezahlen via App und SMS

In Hamburg stehen Ladestationen allen E-Mobilitätsanbietern offen. Hersteller der derzeitigen HPC-Säulen für Hamburg ist Siemens. Betrieben werden die Schnellladestationen vom Stromnetz Hamburg, gezahlt wird entweder mit Ladekarten von E-Mobilitätsanbietern oder spontan via App oder SMS. Bis 2025 sollen über 2.000 Ladepunkte im öffentlichen Raum zur Verfügung stehen. Zusätzlich entstehen Ladepunkte auf privaten und öffentlich zugänglichen Flächen – insbesondere dort, wo sehr kurze Ladezeiten nötig sind: an Tankstellen, in Parkhäusern und auf Supermarktplätzen. Die Rewe-Gruppe etwa ist eine Kooperation mit Shell zum Aufbau von Schnellladestationen an rund 400 Rewe- und Penny-Märkten eingegangen.

Grafik: Stromnetz Hamburg
Grafik: Stromnetz Hamburg

Strom während einer Tasse Kaffee

Auch junge Firmen wie Alpitronic und Adaptive Balancing Power (ABP) entwickeln HPC-Stationen. Letztere brauchen nicht wie die Säulen von Siemens Mittelspannung. „Wir benötigen nur Niederspannungsanschlüsse“, betont Niko Gehbauer von ABP. „Und die sind an fast allen Orten des täglichen Bedarfs vorhanden.“ Er denkt an Baumärkte, Fitness-Center und den Bäcker an der Ecke, bei dem während einer Tasse Kaffee der „Stromer“ geladen werden kann. „Auch Fuhrparks von Unternehmen eignen sich, wenn der Handwerker mit seinem elektrifizierten Kombi zehn Minuten auf neue Ersatzteile für die nächste Baustelle warten muss.“ Wann gibt es erste ABP-Säulen in Hamburg? Gehbauer: „Wir schauen uns gerade nach geeigneten Flächen um.“ jh

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