Neue Form von Freiheit: Das 4er Cabrio von BMW kommt ästhetisch kraftvoll daher

Ob Cabrio, Speedster, Roadster oder Targa: Ohne Dach ist das Leben schöner. Ein kleiner Ausblick auf die neue Open-Air-Saison

Auch in Hamburg können jetzt langsam wieder die Verdecke nach hinten geklappt werden. Die Autohersteller haben, wie jetzt der ADAC einmal gezählt hat, derzeit rund 40 Baureihen im Programm. Käufer haben die Wahl zwischen hundert Modellvarianten, das Open-Air-Vergnügen ist von 20.000 bis 460.000 Euro zu haben, die Motorleistungen reichen von 70 bis 1000 PS.

Cabrio ist der Oberbegriff für alle offenen Fahrzeuge und leitet sich vom französischen “cabrioler“ ab, was so viel wie “Luftsprünge machen“ heißt. Meist ist ein Cabrio ein offenes Auto mit zwei Türen, zwei oder vier Sitzen und einem kleinen Kofferraum. Für den bleibt nämlich wenig Platz, weil das Dach Halsbrecherisch auf zwei Rädern beim Offenfahren ja auch irgendwo verstaut werden muss.

Cabriodächer bestehen meist aus Aluminium, Glas, Stahl, Stoff, Kunststoff oder Leder. Eine Zeitlang bekamen das Cabrio vom Golf (Erdbeerkörbchen) und der Ford Escort für ein Mehr an Sicherheit und Steifigkeit Überrollbügel verpasst. Moderne Fahrzeuge, die hochfeste Stähle, massive Windschutzscheibenrahmen und automatische Überrollbügel integrieren, benötigen derlei nicht mehr. Auch die in den 2000er-Jahren populären Stahldächer sind bei Cabrios so gut wie verschwunden. Die heute gebräuchlichen modernen Stoff-Konstruktionen aus mehreren Lagen dämmen und isolieren ausreichend und sind dabei weitaus leichter.

Das wohl günstigste Cabrio auf dem Markt ist der Fiat 500, den ein kleiner Hybridmotor antreibt und der nach dem Aufrollen seines Faltdachs den Blick in den Himmel freigibt. Auf der gleichen Basis stehen die Sport-Modelle von Abarth, allerdings sind die dann schon um einiges teurer. Wer indessen elektrisch Kapriolen machen will, sollte einmal im Smart EQ probesitzen.

Weitere Klassiker ohne festes Dach und im Preisrahmen um die 30.000 Euro sind ganz gewiss Mazdas MX-5 und der Mini – beide zumindest bieten jede Menge Fahrfreude. Knapp unter der 30.000-Euro-Grenze bleibt der VW T-Roc in seiner Basismotorisierung.

Cabrios in der Preisklasse ab 50.000 Euro sind dann schon etwas für echte Luxus-Liebhaber. Immerhin fährt man sie womöglich sowieso nur in der Zeit zwischen Frühjahr und Herbst. Außerdem haben sie – Stichwort Alltagstauglichkeit – nur einen begrenzten praktischen Nutzwert.

Dabei sind die Modelle von Mercedes, der ganz neue 4er von BMW und auch der Ford Mustang allerdings vielleicht noch am ehesten als ganzjahrestauglich anzusehen. Unter anderem auch, weil sie mit ihrer Rückbank, besonders wenn die umzuklappen ist, einigen Platz bieten. Da alle Kandidaten aber nur ein Stoffverdeck besitzen, das über die Jahre zu verwittern droht, sollten sie schon möglichst in einer Garage abgestellt werden können.

Ein Jaguar F-Type sowie ein Porsche 718 Boxster – so fantastisch sie auch im Fahrgefühl sind – bereiten selbst Singles oder Paaren immer wieder Platzprobleme. Größere Einkäufe sind genauso wenig drin wie ausgedehnte Urlaubsfahrten mit entsprechendem Gepäckbedarf. Vom Lotus Elise wollen wir gar nicht erst sprechen – der ist ohnehin nur ein reines Spaßmobil.

Wer es auch finanziell so richtig krachen lassen will, macht gerne mal einen Termin bei Bentley oder Ferrari. Hier zeigt sich am ehesten, dass Cabriofahren immer auch ein sehr schöner Luxus ist. In der entsprechenden Preisklasse sind aus deutscher Produktion der Audi R8, der BMW 8er, der Mercedes GT AMG sowie der Porsche 911 vertreten. Bei Aston Martin spielt heute Mercedes als Anteilseigner und Technologiezulieferer eine tragende Rolle. Das ist hinsichtlich der Hightech-Motoren und der Bedienungslandschaft jedem Aston Martin anzumerken.


Halsbrecherisch auf zwei Rädern

Das Risiko eines tödlichen Unfalls ist auf dem Motorrad rund 20-mal höher als im Auto. Das hat die Unfallforschung der Versicherer (UDV) aus dem Vergleich der gefahrenen Kilometer errechnet

Schon ab 25 Stundenkilometern kann es gefährlich werden. Denn bei dieser Geschwindigkeit genügt die bei Motorradfahrern übliche Schutzausrüstung unter Umständen nicht mehr, um lebensgefährliche Verletzungen zu verhindern. „Das hält viele Biker aber nicht davon ab, ihr Leben aufs Spiel zu setzen“, beklagt Dennis Dal Mas, Psychologe beim TÜV NORD. Er verweist auf die bundesweite Statistik für 2019, nach der Motorradfahrer rund zwei Drittel der Verkehrsunfälle, an denen sie beteiligt waren, selbst verursacht hatten.

Am häufigsten in schwere Kollisionen verwickelt sind Sportmotorräder mit schneller Beschleunigung, wie die UDV aus einer Analyse von mehr als 100.000 Unfällen ermittelte. Eine Umfrage unter knapp 7000 Motorradfahrern bestätigte das. Fahrer von Sportmaschinen gaben dabei besonders häufig an, gegen Regeln zu verstoßen, etwa indem sie zu schnell führen oder unzulässigerweise überholten. Aber warum nur? Was bringt Biker immer wieder dazu, ihr Leben zu riskieren? Umfragen unter Besuchern von Motorradmessen zeigen, dass dem Bedürfnis nach Sicherheit andere Motive entgegenstehen, wie die Freude am dynamischen Fahren und der Wunsch, die eigenen Fähigkeiten und Grenzen auszutesten. Hauptmotiv ist die Suche nach Aufregung.

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