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Für viele Studierende gehört ein Aufenthalt in der weiten Welt dazu. Auch Lehrlinge profitieren von Erfahrungen in der Ferne

Als Azubi ins Ausland – was bringt mir das?

Mit ein bisschen Planung können auch Azubis im Ausland wertvolle Erfahrungen sammeln. FRANKREPORTER/GETTY IMAGES

Als Schreiner nach Dänemark, als Bierbrauerin nach Schweden oder als Industriekaufmann nach China: Azubis haben die Möglichkeit, andere Länder und deren Arbeitskultur kennenzulernen. Aber wie läuft so ein Auslandsaufenthalt während der Ausbildung ab? Wer in der Ausbildung Lust auf andere Länder hat, braucht etwas Verhandlungsgeschick, schreibt das Portal abi.de. Zwar sei im Berufsbildungsgesetz geregelt, dass Azubis während der Ausbildung ins Ausland gehen können. Es bestehe aber kein Recht darauf. Azubis müssen ihren Arbeitgeber also überzeugen.

Was sind die Vorteile eines Auslandsaufenthaltes für Azubis?

Azubis können so ihre Fremdsprachenkenntnisse erweitern und beruflich dazu lernen. Sie sammeln Erfahrung auf dem internationalen Arbeitsmarkt und müssen ihre Selbstständigkeit und Flexibilität unter Beweis stellen. So verbessern Azubis ins gesamt ihre beruflichen Möglichkeiten.

Wie kann so ein Auslandsaufenthalt aussehen?

Meist absolvieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein betriebliches Praktikum im Ausland, heißt es von der Nationalen Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). In der Regel dauert das Praktikum zwischen drei und acht Wochen. Es sind aber auch längere Aufenthalte möglich. Bei Erasmus+ ist eine Dauer von zwei Wochen bis zwölf Monaten vorgesehen. Meist handelt es sich um vier- bis sechswöchige Praktika, erklärt Berthold Hübers vom BIBB. Auch mehrere Aufenthalte sind möglich – bis zu einem Jahr nach Ausbildungsende. Bei Ausbildung Welt weit ist die Zeit auf drei Wochen bis drei Monate beschränkt, erklärt die Informations- und Beratungsstelle (IBS) für Auslands auf enthalt ein der beruflichen Bildung. Das Berufsbildungsgesetz sieht zudem vor, dass Auslandspraktika maximal ein Viertel der Ausbildungszeit ausmachen sollten. Bei einer dreijährigen Ausbildung wären das bis zu neun Monate. Die Azubis kommen in der Zeit in Jugendherbergen, Mietunterkünften oder bei Gastfamilien unter.

An wen wende ich mich zuerst?

Die Berufsschule oder der Ausbildungsbetrieb ist der erste Ansprechpartner. Eventuell bietet der heimische Betrieb oder die Schulebereits Aufenthalt ein Niederlassungen oder Partnerschulen im Ausland an. Wenn Betrieb und Berufsschule nicht weit er helfen können, liefert auch das Service portal Mein Auslandspraktikum Unterstützung. Laut BIBB sind darüber hinaus die Mobilitätsberater des Netzwerks Berufsbildung ohne Grenzen (BOG) zentrale Ansprechpartner. Sie agieren als Brückenbauer, da sie sowohl Azubis und junge Fachkräfte als auch die Betriebe zum Thema Auslandsaufenthalte beraten. Das Projekt Berufsbildung ohne Grenzen und die Beratung dazu ist bei den Industrie- und Handelskammern und den Handwerkskammern angesiedelt.

Mit wie viel Vorlauf muss ich meinen Auslandaufenthalt planen?

Bewirbt sich ein Azubi auf ein Erasmus-Stipendium in der Praktikumsplatzsuche der NA beim BIBB, kann es mit dem Aufenthalt sehr schnell gehen. Den Angaben nach dauert es nur wenige Wochen. Wenn der Ausbildungsbetrieb oder die Schule einen eigenen Antragstellen möchte, gibt es hingegen Anmeldefristen. Hier kann es bis zu einem Jahr dauern, bis es losgeht. Azubis und Betriebe können sich von den Mobilitätsberatern des Netzwerks Berufsbildung ohne Grenzen (BOG) unterstützen lassen.

Wann ist der beste Zeitpunkt für ein Praktikum im Ausland?

Bei einer dreijährigen Ausbildung bietet sich das zweite Lehrjahr für einen Auslandsaufenthalt an. Azubis müssen jedoch genug Vorlaufzeit einkalkulieren. Idealerweise sollten sie ein Jahr vorher mit der Planung anfangen.

Bekomme ich im Praktikum weiter meine Vergütung?

Ja. Wenn das Praktikum als Teil der Ausbildung gilt, bekommen Teilnehmer auch in dieser Zeit ihre Ausbildungsvergütung, teilt die IBS mit.

Gibt es weitere finanzielle Unterstützung?

Azubis können Zuschüsse für die Reise- und Unterkunftskosten vor Ort bekommen. Für Aufenthalte in Ländern der EU sowie Norwegen, Liechtenstein, Island, Mazedonien und der Türkei, kommt eine Förderung des Programms Erasmus+ infrage. Für Auslandsaufenthalte in Ländern, die Erasmus+ nicht abdeckt, gibt es das Förderprogramm Ausbildung Weltweit. Zudem existieren zusätzlich binationale Programme, etwa mit Frankreich. In allen Programmen stellen nicht die Auszubildenden selbst einen Antrag, sondern die Betriebe, Berufsschulen, Kammern oder Bildungszentren. Diese können Zuschüsse für ihre Auszubildenden beantragen, wenn ein Partnerbetrieb im Ausland gefunden wurde. FRANZ ISKA GABBERT, TOBIAS SCHORMANN
 


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