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Klare ethische Richtlinien: Ein neues Erbschaftssiegel gibt beim gemeinnützigen Vererben Orientierung und schafft Transparenz

Erbschaftssiegel „In guten Händen“

Mit dem Erbe einen guten Zweck unterstützen und Bleibendes schaffen, das immer wieder Früchte trägt – das ist „Das Prinzip Apfelbaum“ Foto: pixabay

28 Prozent der über 50-Jährigen in Deutschland können sich vorstellen, mit ihrem Erbe oder einem Vermächtnis einen guten Zweck zu unterstützen. Bei den Kinderlosen denkt sogar jede(r) Zweite darüber nach, etwas an eine gemeinnützige Organisation oder Stiftung zu vererben. Um Erblassern und Erblasserinnen mehr Sicherheit zu geben und mögliche Sorgen auszuräumen, hat die Initiative „Mein Erbe tut Gutes. Das Prinzip Apfelbaum“ jetzt das Erbschaftssiegel „In guten Händen“ entwickelt. Dieses tragen mittlerweile 22 Einrichtungen, darunter Amnesty International, die Deutsche Herzstiftung und das Deutsche Kinderhilfswerk. Sie alle haben sich zu klaren ethischen Richtlinien verpflichtet. Geboten ist ihnen insbesondere eine respektvolle und sorgfältige Beratung, bei der die Interessen und Wünsche der Erblasserinnen und Erblasser absolute Priorität hat.

Und das ist auch durchaus sinnvoll. Denn wer sich dazu entschließt, ein Testament aufzusetzen und dabei (auch) wohltätige Zwecke im Blick hat, dem kommen viele Fragen: Welche gemeinnützige Organisation ist mir persönlich am nächsten? Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, einer Stiftung oder Hilfsorganisation etwas zu vererben? Geht das auch mit einem kleinen Betrag? Woher weiß ich, dass mein Erbe wirklich in meinem Sinne eingesetzt wird? Wem erzähle ich davon? Was ist, wenn ich mich später noch einmal umentscheide? Solche Überlegungen sind nicht selten mit ernsthaften Bedenken verbunden. Die Sorge, etwas falsch zu machen, ist groß.
    

In guten Händen Image 2

Diese will nun die Initiative „Mein Erbe tut Gutes. Das Prinzip Apfelbaum“ den Menschen nehmen. „Durch das Erbschaftssiegel garantieren die Organisationen und Stiftungen, die es tragen, dass ein Vermächtnis oder Erbe im besten Sinne des Wortes in gute Hände kommt“, sagt Susanne Anger, die Sprecherin der Initiative. „Auch Menschen, die sich über das gemeinnützige Vererben vielleicht erst nur informieren möchten oder sich nachträgliche Änderungen in ihrem Testament vorbehalten wollen, können sich bei den Erbschaftssiegel tragenden Organisationen und Stiftungen sicher sein, dass sie ihr Anliegen vertrauensvoll und respektvoll besprechen können.“ Viele Menschen seien zwar einer bestimmten Organisation oder Stiftung schon seit Jahren verbunden. Doch bei dem eigenen Testament handle es sich um etwas sehr Persönliches und es stellten sich eine Menge Fragen. „Das Erbschaftssiegel gibt Menschen Sicherheit für ihre Entscheidungen und erleichtert den ersten Schritt“, so Susanne Anger.

Organisationen und Stiftungen, die das Erbschaftssiegel erhalten, müssen umfangreiche Prüfungen durch die Behörden bzw. spezialisierte Institutionen auf sich nehmen. Sie tragen das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) oder sind Mitglied im Deutschen Spendenrat und unterziehen sich jährlich einer unabhängigen Wirtschaftsprüfung.
      

Die Träger des neuen Erbschaftssiegels

• action medeor
• Amnesty International
• ChildFund Deutschland
• DAHW Deutsche Lepraund Tuberkulosehilfe
• Deutsche Alzheimer Gesellschaft
• Deutsche Herzstiftung
• Deutsche Umwelthilfe
• Deutsches Kinderhilfswerk
• DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei)
• DRF Luftrettung
• EuroNatur
• Heinz Sielmann Stiftung
• Johanniter-Unfall-Hilfe
• Max-Planck-Gesellschaft
• Stiftung Menschen für Menschen
• NABU Naturschutzbund Deutschland
• nph Kinderhilfe Lateinamerika
• Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
• Right Livelihood Foundation
• Stiftung Bildung
• Vier Pfoten – Stiftung für Tierschutz
• Deutsche Welthungerhilfe

Die ethischen Richtlinien für das gemeinnützige Erbe, zu deren Einhaltung sich alle Trägerinnen und Träger des Erbschaftssiegels verpflichtet haben, sind unter www.erbschaftssiegel.de nachzulesen.

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