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Gebettet mit Balance und Harmonie

Feng-Shui ist auch ein Thema fürs Schlafzimmer. Wo man liegen sollte und warum ein Smartphone stören kann

Wenig sonst ist so wichtig für die Gesundheit wie ein guter Schlaf. Deshalb sollte man sich auch die Gestaltung des Schlafzimmers gut überlegen. FOTO: ISTOCKPHOTO
Wenig sonst ist so wichtig für die Gesundheit wie ein guter Schlaf. Deshalb sollte man sich auch die Gestaltung des Schlafzimmers gut überlegen. FOTO: ISTOCKPHOTO
Susanne Speckter 

Räume wirken auf die Seele. Das weiß jeder, der sich intuitiv in einem Raum wohlfühlt oder eben nicht. Doch häufig kann der Laie nicht den konkreten Grund des Wohlgefühls oder Unwohlseins benennen.

Die seit Jahrtausenden praktizierte chinesische Lehre von Feng-Shui (wörtlich übersetzt: Wind und Wasser) beschäftigt sich mit diesem Phänomen der Balance und Harmonie zwischen dem Menschen und seiner gestalteten Umgebung nach dem Prinzip „Alles, was uns umgibt, ist Energie“. Sowohl die uns umgebende Welt der Materie als auch die nicht greifbare Welt des Unsichtbaren. Es sind nur jeweils verschiedene Erscheinungsformen von Energie.

Diese universelle Lebensenergie wird im Chinesischen mit „Chi“ bezeichnet. Sobald man sich an einem Ort wohlfühlt, ist es laut Feng-Shui die unsichtbare Chi-Energie, die wirkt. Genauso, wie wir Menschen miteinander in Resonanz gehen, strahlen Haus und Mensch jeweils Schwingungen aus und sind ihrerseits in der Lage, Schwingungen aufzunehmen.

Dem Schlafzimmer kommt in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung zu. Es ist ein Raum zum Innehalten. „Das Schlafzimmer ist ein Erholungsraum. Entsprechend aufmerksam sollte man den Raum gestalten“, rät Dev Dockendorf, der in Hamburg als Architekt und Feng-Shui-Berater das Wissen aus dem östlichen Kulturkreis mit den wohnpsychologischen Ansätzen des Westens verbindet.
   
Häufig nimmt Dockendorf während seiner Beratungen wahr, dass dem Schlafzimmer bei der Planung und Gestaltung des Hauses oder der Wohnung eher weniger Bedeutung gegeben wird. Er rät jedoch, diesen Raum der Regeneration mit dem gleichen Respekt zu behandeln, mit dem man selbst behandelt werden möchte.

"Die Ecke verschluckt den Menschen"

Dev Dockendorf, Feng-Shui-Berater

Das Schlafzimmer sollte in der ruhigsten Zone des Hauses liegen. Das wichtigste Element ist natürlich das Bett. Idealerweise steht es mit dem Kopfende an einer geschlossenen Wand in dem Bereich, die die Tür im Blick hat. Schon zu Beginn der Evolutionsgeschichte erkannten die Menschen, dass Höhlen und geschützte Plätze ein sicheres Schlafen ermöglichen. Auch heute noch suchen alle Menschen intuitiv jene Bereiche im Schlafraum, die eine bestmögliche Übersicht und einen geschützten Rücken garantieren. „Deshalb ist beispielsweise die Positionierung des Bettes in der Ecke sehr ungünstig. Hier versacken die Energien. Die Ecke verschluckt den Menschen. Nicht umsonst mussten sich früher Kinder zur Strafe im Klassenzimmer „in die Ecke“ stellen“, erklärt Dockendorf.
  
Wer Feng-Shui-Regeln beherzigt, stellt sein Bett an eine Wand ohne Tür. Statt Federkerne aus Metall empfehlen „Energie“-Berater eher Latex für Matratzen. FOTO: BOCONCEPT
Wer Feng-Shui-Regeln beherzigt, stellt sein Bett an eine Wand ohne Tür. Statt Federkerne aus Metall empfehlen „Energie“-Berater eher Latex für Matratzen. FOTO: BOCONCEPT
Ein wichtiger Ort der Gestaltung ist auch die gegenüberliegende Wand des Bettes. Die Frage sollte sein: „Welcher Eindruck, welcher erste Blick soll mich morgens empfangen?“, erklärt der Berater. Ideal sei natürlich eine freie Fläche mit einem inspirierenden Bild oder einer Statue. Häufig steht allerdings aus Platzgründen ein Schrank gegenüber. Dieser könnte als Blickfang beispielsweise ein offenes Element oder eine Lichtidee erhalten. Natürlich haben auch die Form und das Material des Bettes in Kombination mit der Matratze eine Wirkung auf das Wohlbefinden.

Ralph Günther, Inhaber des Bettengeschäftes „Bett und Raum“ im Hamburger Stilwerk, rät zu Bettgestellen aus heimischem Vollholz, die möglichst metallfrei verarbeitet sind. „Das Material ist nicht vergänglich und im Einklang mit der Natur. Zudem kann es bei Bedarf repariert werden und punktet somit auch unter Nachhaltigkeitsaspekten. Schon der Kauf eines Bettes, das durch und durch ressourcenschonend hergestellt wurde, gibt ein positives Lebensgefühl“, erklärt Günther.

Wer seine Matratze nach Feng-Shui-Aspekten aussucht, sollte keine Federkernmatratzen wählen. Ihr Innenleben besteht aus Spiralfedern, die wie ein Störfeld wirken können. Ralph Günther rät zu Matratzen aus Naturlatex. Sie sind frei von Metallen und chemischen Substanzen. Eine spezielle Auflage aus beispielsweise Schafschurwolle oder Bambus sorgt für ein gesundes Schlafklima, bei dem der Körper die Feuchtigkeit, die er über Nacht produziert, an das Material abgeben kann. Eine stimmungsvolle Beleuchtung des Raumes sorgt ebenfalls für eine entspannte Atmosphäre im Raum. Auf jeden Fall sollte man Deckenleuchten vermeiden, so Dockendorf. „In der Natur würde sich nie jemand zur Erholung unter ein Licht legen“, ergänzt der Feng-Shui-Experte. Deshalb seien unterschiedliche Lichtquellen für eine ausgewogene Beleuchtung wichtig.

Gezieltes Leselicht am Bett ermöglicht entspanntes Schmökern im Lieblingsbuch. Wandauslässe sorgen für eine angenehme Allgemeinbeleuchtung, und Ecken können über Einzelleuchten ins Licht geholt werden. Die Steuerung der Leuchten kann über eine App, über konventionelle Schalter oder aber über schaltbare Steckdosen erfolgen. Je unkomplizierter die Handhabung, desto entspannter bewegt man sich im Raum.

Durch die vermehrte Nutzung von elektrischen Geräten wird es zunehmend problematischer, für ein störungsfreies Umfeld zu sorgen. Handys, Computer und Tablets haben im Schlafzimmer, insbesondere kurz vor dem Einschlafen, nichts zu suchen. Sie behindern einen erholsamen Schlaf.
  

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