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Themenwelten Bergedorf
Immobilien - Metropolregion Hamburg

Groß denken, kleinteilig planen

Bauprojekte am Rande der Großstadt

Die zirkulär verlaufende, begrünte Freifläche – genannt „Grüner Loop“ – verbindet alle fünf Quartiere in Oberbillwerder miteinander Visualisierung ADEPT mit Karres + Brands
Die zirkulär verlaufende, begrünte Freifläche – genannt „Grüner Loop“ – verbindet alle fünf Quartiere in Oberbillwerder miteinander Visualisierung ADEPT mit Karres + Brands
Hamburg, die grüne Metropole, ist im jährlichen Ranking des „Economist“ wiederholt unter den ersten zehn bis zwanzig lebenswertesten Städten der Welt gelistet. Wer hier wohnt, genießt ein breites Spektrum an Arbeits- und Einkaufsmöglichkeiten, ein umfangreiches Kultur- und Sportangebot sowie eine gute medizinische und soziale Versorgung. Die Bevölkerungszahl verzeichnet kontinuierlich Zuwächse, mittlerweile leben mehr als 1,8 Mio. Menschen in der Hansestadt. Da Hamburg jedoch ein Stadtstaat ist, ist die Grundfläche, die den Einwohnern zur Verfügung steht, letztendlich knapp umrissen. Im Norden schließt sich Schleswig-Holstein an, im Süden begrenzt Niedersachsen jede Ausdehnungsfantasie. Zum Leben, Arbeiten und Wohnen stehen den Bürgerinnen und Bürgern insgesamt 755 km2 Hamburger Raum zur Verfügung.

Aber gerade im südöstlichen Stadtgebiet gibt es noch gestaltbare Freiflächen. Im Auftrag des Senats plant federführend die IBA aktuell den Bau eines neuen Stadtteils, den dann 105. in Hamburg. Auf der grünen Wiese direkt neben dem Billebogen entsteht Oberbillwerder, nach der HafenCity das zweitgrößte Stadtentwicklungsprojekt Hamburgs. Zugehörig ist der neue Stadtteil dem Bezirk Bergedorf, die Planungs- und Bauzeit wird sich über geschätzte 10 bis 15 Jahre erstrecken.

Seit dem Anstoß zum Bauvorhaben 2016 ist viel geschehen. Unter Beteiligung der Bürger und nach europaweiter Ausschreibung erhielt der Entwurf, eingereicht vom Planungsteam ADEPT ApS mit Karres+Brands &Transsolar Energietechnik GmbH, den Zuschlag. Der Siegerentwurf beschreibt keine architektonischen Details, sondern zeigt Quartiere mit Gebäuden in verschiedenen Größen und Geschosshöhen, ein Mix an Typologien und Eigentumsverhältnissen soll es werden. Ausgestaltet werden die Gebäude dann von städtischen und privaten Bauherren, von Genossenschaften und Wirtschaftsunternehmen. Einen Einheitslook wird es nicht geben. Der Masterplan wurde jetzt am 22. November veröffentlicht.
Das nachhaltige Wohnbauprojekt Aspelohe entsteht in Norderstedt, direkt vor den Toren Hamburgs Foto: PROJECT Immobilien
Das nachhaltige Wohnbauprojekt Aspelohe entsteht in Norderstedt, direkt vor den Toren Hamburgs Foto: PROJECT Immobilien
Insgesamt werden laut Planungsstand auf 124 Hektar rund 7.000 Wohneinheiten entstehen. Die Verteilung soll dem so genannten Hamburger Drittelmix entsprechen: ein Drittel Sozialwohnungen, ein weiteres frei finanzierte Mietwohnungen und das letzte Drittel Eigentumswohnungen. Entstehen soll ein urbanes Lebensumfeld, das sich ganz natürlich in die vorhandene Kulturlandschaft mit ihren linearen Entwässerungsgräben einpasst und eine hohe Aufenthaltsqualität in und außerhalb von Wohnräumen aufweist.

Ein kompletter Stadtteil mit umfangreicher Infrastruktur entsteht

Damit Oberbillwerder kein Geisterstadtteil wird, umfasst der Siegerentwurf unter anderem 4.000 bis 5.000 Arbeitsplätze, zwei Grund- und eine weiterführende Schule, KiTas, soziale Einrichtungen, ein Zentrum mit Geschäften direkt an der S-Bahn-Station Allermöhe, ein Schwimmbad und viele Möglichkeiten, sich draußen sportlich zu betätigen, ganz den Vorstellungen einer „active city“ entsprechend. Unterteilt wird das Areal in fünf Quartiere, die verschiedene Themenschwerpunkte setzen. Im „Blauen Quartier“ im Westen ist das beispielsweise das Wasser, das in Kanälen und naturnahen Gräben den ganzen Stadtteil durchziehen soll. Der „Grüne Loop“ verbindet als Herzstück alle Quartiere und soll gleichzeitig den Rahmen für sportliches und soziales Leben im Stadtteil bilden.

Ein Energiemix aus Solarenergie und Erdwärme soll Oberbillwerder zum energieautarken Stadtteil machen. Ein Pilotprojekt in der Stadt. „Mobility Hubs“ – Quartiersgaragen, sollen für einen weitgehend autofreien Stadtteil sorgen. Wer hier lebt, soll am besten öffentlich pendeln – in 15 Minuten bringt die S-Bahn Fahrgäste zum Hauptbahnhof. Im Stadtteil selbst werden die Straßen weitgehend Fußgängern und Radfahrern gehören, parkende Pkw verschwinden dank der Quartiersgaragen aus dem öffentlichen Raum.

Aspelohe: Häuser und Wohnungen in Bauhaus-Architektur

Wer jetzt Lust bekommen hat, Neusiedler in Oberbillwerder zu werden, muss sich gedulden: Die Bebauung erfolgt nach der Erschließung des Baugrunds frühestens ab Mitte 2020. Für alle, die nicht so lange warten wollen, lohnt sich vielleicht ein Blick in Richtung Norden. Hier wird in Hamburgs „Speckgürtel“ gebaut, die entstehenden Wohneinheiten sind teilweise schon jetzt bezugsfähig. Das Bauprojekt Aspelohe liegt direkt vor den Toren Hamburgs in Norderstedt. Dort entsteht ein nachhaltiges Wohnquartier in weitaus kleinerem Umfang; 105 Wohneinheiten verteilen sich auf 10 Mehrfamilienhäuser mit 83 Eigentumswohnungen sowie 22 Reihenhäuser, die so genannten Townhäuser. Der Weg von Norderstedt in Hamburgs City ist unkompliziert in ca. 30 Minuten per U-Bahn oder über die A7 zu bewerkstelligen. Die Preise für Wohnungen ab einer Größe von 58 m2 starten bei 288.500 Euro. Wohnungen mit vier Zimmern und einer Größe von 117 m2 liegen um die 500.000 Euro. Nicht viel größer sind die Townhäuser mit 124 m2, die jedoch zusätzlich über ein fünftes Zimmer und eine kleine Gartenfläche verfügen und sich gut für Familien mit mehreren Kindern eignen.

Die Wohnungen und Häuser gruppieren sich um ein Quartierszentrum. Der Siegerentwurf, gekürt von der Jury des Stadtentwicklungsausschusses der Stadt Norderstedt, stammt von Czerner Göttsch Architekten in Zusammenarbeit mit den Landschaftsarchitekten Wiggenhorn und van den Hövel. Auch hier soll sich der entstehende Wohnraum harmonisch in die Grünflächen integrieren. Besonderen Wert legte das Planungsteam auf Nachhaltigkeit. Die Bauweise folgt dem KfW-55-Standard, dazu setzen die Entwickler auf Geothermie und Photovoltaik. Solarstrom und Erdwärme sind zu 100 Prozent regenerativ und nachhaltig. Wer sein neues Heim auch technisch auf der Höhe der Zeit haben möchte, übernimmt ein Townhaus mit bereits integriertem Smart-Home-System. am

Dr. Dorothee Stapelfeldt, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen:

„In Oberbillwerder möchten wir zeigen, wie verantwortungsvolle Stadtentwicklung im 21. Jahrhundert aussieht, die sich an den Bedürfnissen heutiger Stadtbewohnerinnen und -bewohner orientiert: mit naturnahem Wohnen, autoarm und trotzdem mobil, architektonisch ansprechend, ökologisch vorbildlich und, als in meinen Augen wichtigstes Kriterium, bezahlbar für Menschen aller Einkommensgruppen.“

Informationen zu Oberbillwerder
www.oberbillwerder-hamburg.de 

Informationen zu Aspelohe
www.project-immobilien.com/hamburg/immobilien/aspelohe 

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