Anzeige
Themenwelten Bergedorf
Senioren in Hamburg

Wer gut sieht, ist schlauer

Eine aktuelle Studie aus den USA belegt Zusammenhänge zwischen nachlassender Sehkraft und abnehmender Hirnfunktion im Alter

Senioren, die gut sehen können, verfügen laut Studien über eine bessere Gedächtnisleistung. Foto: ZVA/Peter Boettcher
Senioren, die gut sehen können, verfügen laut Studien über eine bessere Gedächtnisleistung. Foto: ZVA/Peter Boettcher
Dass eine enge Beziehung zwischen schlechtem Sehen im Alter und Kognition besteht, hatte bereits vor einiger Zeit die Auswertung amerikanischer Studien vermuten lassen. Eine kürzlich im renommierten Journal of the American Medical Association (JAMA) vorgestellte Langzeitstudie bestätigt nun diesen Verdacht: Bei 2520 Senioren wurden nach Feststellung der Sehschärfe anhand eines Fragebogens verschiedene geistige Fähigkeiten wie Orientierung, Rechnen, Buchstabieren und Gedächtnisleistung geprüft. Nach zwei, sechs und acht Jahren wurden diese Tests jeweils wiederholt. Dabei kam heraus, dass sich sowohl das Sehvermögen als auch die Gehirnleistung verschlechtert hatten, wobei die Minderung der Sehschärfe als ausschlaggebend angesehen wurde.

Schlechtes Sehen im Alter beeinträchtigt nicht nur die Teilhabe am sozialen Leben, sondern kann in Verbindung mit der damit einhergehenden Orientierungsschwäche auch zu Unfällen, zum Beispiel Stürzen, führen. Eine solche Einschränkung sollte aber keinesfalls als unvermeidliche Alterserscheinung abgetan werden.
 
Vom Augenoptiker individuell angepasste Brille, Kontaktlinsen (die übrigens bis ins hohe Alter zu verwenden sind, sofern sie fachmännisch angepasst und kontrolliert werden) oder vergrößernde Sehhilfen können dazu beitragen, dass Betroffene mobil und selbstständig bleiben. Neben der regelmäßigen jährlichen Kontrolle der Brillen- bzw. Kontaktlinsenwerte durch einen Augenoptiker sind regelmäßige Untersuchungen auf Augenerkrankungen wichtig. Denn diese sind oft der Grund für eine Sehverschlechterung, werden aber, da sie ansonsten keine Beschwerden verursachen, häufig erst viel zu spät erkannt. Optometristen übernehmen hier eine Lotsenfunktion: Anhand sogenannter Screenings können sie bei einem Termin, der sofort oder jedenfalls ohne lange Wartezeit zu bekommen ist, Auffälligkeiten am Auge des Patienten erkennen und diesen bei Bedarf an einen Augenarzt verweisen. Informationen zur Optometrie und zur Tätigkeit des Optometristen finden sich unter www.optometrist.de mh

Immer mehr Pedelec-Unfälle

Pedelecs sind vor allem bei Senioren beliebt Foto:djd/Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V./Getty
Pedelecs sind vor allem bei Senioren beliebt Foto:djd/Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V./Getty
Mit einem Pedelec lassen sich längere Strecken oder Wege mit Steigungen mühelos zurücklegen. Entsprechend ist dieses Fortbewegungsmittel vor allem bei der Generation 65plus beliebt. Derzeit fahren mehr als vier Millionen Elektrofahrräder auf Deutschlands Straßen, Tendenz weiter steigend. Bei 99 Prozent dieser Räder mit Antrieb handelt es sich um Pedelecs. Diese werden im Unterschied zu E-Bikes nur vom Motor unterstützt (bis maximal 25 km/h), wenn dabei auch gleichzeitig getreten wird. Rechtlich sind die Räder dem klassischen Fahrrad gleichgestellt. Die positive Entwicklung der Pedelecs hat allerdings eine Kehrseite: Die Unfallquote ist bei ihnen bedeutend höher als im Radverkehr. So ist die Zahl von Todesfällen 2018 gegenüber dem Vorjahr um über 50 Prozent gestiegen. Von den 68 im Jahr 2017 tödlich Verunglückten waren 58 Personen 65 Jahre und älter. Die Unfallfolgen bei Pedelec-Fahrern sind, wie die Unfallforschung der Versicherer (UDV) feststellte, im Vergleich zu denen bei anderen Radfahrern schwerwiegender. Speziell für ältere Menschen bietet der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) deshalb im Rahmen seines Zielgruppenprogramms „sicher mobil“ bundesweit ein kostenloses Pedelec-Training an. Die Teilnahme ist kostenlos. Mehr Informationen gibt es unter www.dvr.de.
 
Weitere Artikel