Weihnachten ist eine große Zeit für den Gesang – bei Veranstaltungen, in Gottesdiensten und auch zu Hause. Foto: Rahn

Am Adventskalender werden gern die 24 Tage im Dezember bis Weihnachten gezählt. Aber lebendig wird ein Adventskalender erst durch Menschen. Beim „Lebendigen Adventskalender“ treffen sich Menschen an den 24 Tagen bis Weihnachten. Sie treffen sich vor Fenstern, Türen, Garagentoren oder auch Carports. Sie singen, hören Geschichten, es gibt Gebete, Segensworte. Meist dauern die Treffen rund 20 bis 30 Minuten – manchmal ist das zusammenkommen so schön, dass niemand merkt, wie schnell die Zeit verrinnt.

Ein „Lebendiger Adventskalender“ wird immer lokal organisiert, zumeist von Menschen, die der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde angehören. Ein paar Leute in einem Stadtteil, eine Gruppe aus einer Kirchengemeinde, ein Hauskreis, Menschen aus dem Ort oder Stadtteil, wer auch immer, organisiert die 24 „Fenster“ mit den 24 Gastgebern. Meist hat jedes Datumsfenster ein Thema aus dem Zeit Advent und Weihnachten. Das kleine Organisationsteam lädt dann öffentlich zu den „Fenstern“ ein.

Die Gastgeber der „Fenster“ können Familien sein, oder Schulklassen, Vereine, Kirchengemeinden, Chöre, Feuerwehren, Firmen am Ort, Polizeistationen, Behörden, Gruppen, Stammtische, wer auch immer ...

Mit Nachbarn zusammenkommen

In Norderstedt hat sich der Brauch seit vielen Jahren etabliert. Während der Zeit, als wir uns wegen der Bekämpfung der Corona-Pandemie nicht treffen durften, gab es kaum eine Chance dafür. Aber jetzt ist wieder alles frei und gerade an der freien Luft kann kaum etwas passieren.

Und wenn wir am Heiligabend am Tannenbaum ein Lied anstimmen, dann ist Weihnachten – endlich. Foto: Michael Rahn
Und wenn wir am Heiligabend am Tannenbaum ein Lied anstimmen, dann ist Weihnachten – endlich. Foto: Michael Rahn

Wer die letzten Treffen dieser Art genießen will, kann zum Beispiel in der Vicelin-Schalom-Gemeinde in Norderstedt mitmachen, jeweils um 18 Uhr geht es los. Die Treffpunkte bei den Familien, die mitmachen, sind im Kirchenbüro unter 040/94 36 66 80 zu erfahren. Am Vicelinhaus, Immenhorst 3, wird am 23. Dezember ab 18 Uhr gesungen und der Weihnachtsbaum geschmückt.

An fast allen Abenden im Adventorganisieren auch Familien der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Emmaus den Lebendigen Advent – zumeist im Garten, auf der Terrasse oder vor der Tür, manchmal auch drinnen. „Fühlen Sie sich herzlich eingeladen auf einen Augenblick der Besinnung“, sagt Pastorin Carolin Paap.

Wer beim „Lebendigen Adventskalender“ mitmacht, trägt dazu bei, Menschen in der Vorweihnachtszeit zusammen zu bringen. Menschen werden eingeladen, sich miteinander der Vorbereitung auf Weihnachten zuzuwenden. Gemeinschaft und Begegnung werden dabei angeboten, aber nirgends aufgedrängt. Gemeinsame Lieder, Bilder, Lichter laden ein, sich innerlich aufs Kommen Gottes in die Welt an Weihnachten vorzubereiten. Wie weit Menschen sich dabei auch für einander öffnen, entscheidet jede und jeder allein. Niemand muss reden, singen oder beten. Es ist immer möglich, einfach so dabei zu sein. mra

lebendiger-adventskalender.de

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