Weihnachtsbräuche – international gesehen
Weihnachten in Florida wird traditionell erst am „Christmas Day", dem 25. Dezember, mit der ganzen Familie gefeiert. Einen Tag vorher, am Christmas Eve, gehen die Familien in die Kirche und an diesem Tag hängen die Kinder auch ihre Weihnachtssocken im Haus auf und stellen Santa Claus zum Dank einen Teller mit Keksen auf. Am Weihnachtsmorgen kontrollieren die Kinder dann mit voller Spannung, ob Santa auch wirklich da war und die Kekse gegessen hat. Und ganz wichtig: ob er die Socken mit Geschenken bestückt hat.
In der Karibik feiern die Menschen Weihnachten ganz ähnlich wie wir in Europa. Jamaicaner werden von Father Christmas beschenkt und essen englischen Weihnachtspudding. Auch auf den ehemaligen holländischen ABC-Inseln beschenkt Santa Claus die Bewohner. Die Dominikanische Republik feiert die Geburt Jesus auf Spanisch. Die Westafrikaner ließen in das Weihnachtsfest ihre eigene Kultur einfließen. Calypso- und Rumba-Rhythmen lassen eher an Karneval als an Bethlehem denken.
In Russland ist Weihnachten nach Ostern das zweitwichtigste religiöse Fest. Die russischorthodoxen Christen feiern Weihnachten am 7. Januar. Nach der Oktoberrevolution 1917 durfte man Weihnachten, wie viele andere religiöse Feste, nicht mehr feiern. Die Tradition ging verloren und viele Bräuche wurden vergessen. Im Jahr 1991 wurde Weihnachten in Russland zum offiziellen Feiertag erklärt. Laut aktuellen Umfragen feiern knapp über die Hälfte der Menschen in Russland russischorthodoxe Weihnachten.
In Australien fällt zu Weihnachten besonders die pompöse Dekoration in den Geschäften auf – vielleicht wird damit der fehlende Schnee kompensiert, es herrschen nämlich hochsommerliche Temperaturen. Der Weihnachtsmann in Australien wird, wie auch in England, Santa Claus genannt. Er kommt der Tradition nach durch den Schornstein und legt die Geschenke unter den Weihnachtsbaum oder hängt sie in Strümpfen an den Kamin – sofern denn ein Kamin im Haus ist.
In Schweden ist der heilige Abend am 24. Dezember auch der feierlichste Tag im Jahr. Das Haus ist geputzt und festlich geschmückt und einen Weihnachtsbaum haben die Schweden auch. Im Ofen brutzelt der Weihnachtsschinken.
Gegessen wird in vielen schwedischen Familien seit den 1960er-Jahren vor der Übertragung von „Karl-Bertil Jonssons Julafton“ im Fernsehen. Anschließend bringt der Tomte die „Julklappar", die Weihnachtsgeschenke.
In Spanien versammelt sich am 24. Dezember, der Heiligen Nacht, „Noche Buena“, die ganze Familie zu einem ausgewogenen Abendessen. Eine spanische Weihnachtsspezialität ist das „Turron“, welches aus gerösteten Mandeln, Zucker, Honig und Eiern hergestellt wird und bei diesem Festessen selbstverständlich nicht fehlen darf. Nach dem Essen wird die „Urne des Schicksals“ auf den Tisch gestellt. Darin befinden sich viele kleine Geschenke, aber auch Nieten. Dann wird so lange gezogen, bis jeder ein Geschenk bekommen hat.
Am 6. Januar findet die eigentliche Bescherung, wie wir sie kennen, statt. Immer öfter bekommen die Kinder ihre Geschenke aber schon bereits am 24. Dezember. mra