Kim Bödecker findet gemeinsam mit den Wohnungseigentümern eine gute Lösung für energiesparsame Wärmesysteme für Wasser und auch die komplette Wohnung.

Kim Bödecker, Handwerksmeister für das Installateur- und Heizungsbauerhandwerk hat in diesen Tagen eine Menge Fragen verunsicherter Kunden zu klären. Häufig gehört: „Guten Tag Herr Bödecker, aufgrund der aktuellen Situation möchte ich mich von meiner Gasversorgung trennen und auf erneuerbare Energien umstellen.“ 

„Anrufe wie diesen bekomme ich derzeit etwa fünf bis zehn Mal pro Tag“, erzählt Kim Bödecker. Prinzipiell sei das eine gute Idee. Aber nicht immer sinnvoll umsetzbar. „Ich merke, dass der Aufklärungsbedarf für die Heizungstechnik seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine um ein Vielfaches gestiegen ist. Gerade wegen dieser starken Nachfragen sind wir bereits für Wochen mit Energieberatungsterminen ausgebucht.“

Aber nicht immer sei der Umstieg von Gas auf Strom auch sinnvoll. Bödecker: „Unsere Gebäude sind keine Neubauten. Sie brauchen eine gewisse Menge an Heizenergie. Und da ist erst einmal egal, ob diese Menge aus Gas oder Strom gewonnen wird. Aber es muss natürlich wirtschaftlich bleiben.“

Viele Kunden beklagen auch am Telefon die stark gestiegenen Energiekosten für Gas. Der Experte: „Das liegt aber auch viel daran, dass mit Gas geheizt wird. Wird nun die gesamte Energiemenge von Gas auf Strom umgestellt und das Gebäude mit einer Wärmepumpe beheizt, so ist dies nicht zwangsläufig günstiger. Strom kostet derzeit das Dreifache wie Gas.“

Wie sich die Preise für den Endverbraucher noch ändern, das weiß leider keiner. Eine Wärmepumpe sollte also als Faustwert mindestens drei Mal so effektiv sein wie eine Gasheizung. „Und das sollte jedes Mal im Einzelfall geprüft werden“, mahnt Kim Bödecker. Oft lässt sich auch durch eine kleine Investition in die Regelungstechnik schon ein nicht unerheblicher Teil von Energie einsparen. So kann etwa mit einer intelligenten Regelung der Heizung bis zu zehn Prozent Energie gespart werden. Gerade bei den Lieferschwierigkeiten sollte gut überlegt sein, ob nicht nachhaltige Nutzung doch besser ist, als seine zehn Jahre alte Anlage zu ersetzen.

Erschwerend kommt noch das neue Klima-Schutzgesetz in Schleswig-Holstein dazu. In diesem ist festgelegt, dass bei dem Austausch einer Heizungsanlage ein bestimmter Teil erneuerbarer Energien eingebracht werden muss. Bödecker: „Da haben wir einen großen Sanierungsstau. Unsere Kunden wohnen in ihren Häusern und haben diese nicht selten als Altersvorsorge gebaut oder gekauft. Nicht jeder Eigentümer hat plötzlich 30.000 Euro für eine neue, moderne Heizungsanlage als Hydrid mit Gas und Wärmepumpe zur Verfügung oder kann sich eine größere Sanierung seines Gebäudes leisten.“

Bödecker erläutert: „Wir bekommen viele Anfragen, wo noch schnell vor Inkrafttreten der Austauschfrist eine alte Gasheizung gegen eine neue Brennwertanlage getauscht werden soll. Dies hilft auch Energie zu sparen, da Brennwertanlagen oft sparsamer sind als alte Heizwertgeräte.“

Derzeit ist bei Kim Bödecker noch ein Ausbildungsplatz zum Anlagenmechaniker SHK ab August frei. Wer sich für einen zukunftssicheren Job interessiert und auch abends gern seine Erfolge sieht, der sollte sich gern bewerben.

Der Tipp des Fachmanns: „Jeder kann schon einen kleinen Teil zur Gaseinsparung beitragen. Einfach zu Hause einmal überlegen, ob tatsächlich jedes Zimmer geheizt werden muss. Oder ob vielleicht auch einzelne Räume einfach um einen Grad Celsius Raumtemperatur abgesenkt werden können. Ich bin mir sicher, dass jeder so einen kleinen Teil zur Gaseinsparung beitragen kann.“ jor

www.boedecker-waermetechnik.de

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