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Fragen an Diego Clara (Dolomiti Superski) und Jörg Eichler (A-ROSA Flussschiff) zu Imagewandel und Herausforderungen im Tourismus

Urlaub an Bord der A-ROSA-Flotte und auf Skipisten im Gebiet Dolomiti Superski – ist das eigentlich nachhaltig?

A-ROSA-CEO Jörg Eichler (l.) und Diego Clara, Dolomiti Superski (Media)

Der Wintersport steht wegen seiner Folgen für Natur und Klima in der Kritik. Kann es nachhaltigen Skitourismus geben? 

Diego Clara: Ein klares Ja. Alle 450 Lifte im Gebiet Dolomiti Superski laufen mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen, hauptsächlich Wasserkraft. Der Ressourceneinsatz für die technische Beschneiung, bei der nur Quellwasser und Druckluft zum Einsatz kommen, wird computergestützt optimiert, sodass nur so viel Wasser und Strom eingesetzt wird, wie bis zum Saisonende erforderlich ist. Lifte werden für den kombinierten Einsatz im Winter und Sommer konzipiert, um sich noch stärker als Alternative zum Auto zu etablieren – und nicht zuletzt bieten wir auf der gesamten Pustertal-Bahnlinie die direkte Verbindung zum Skilift.
 

Wie können Flusskreuzfahrten „grüner“ werden?

Jörg Eichler: Mit der „A-ROSA SENA“ verfügen wir über ein innovatives E-Motion Ship mit Hybridantrieb und Batteriespeicher. Während der Fahrt wird überschüssige Energie in der Batterie gespeichert und kann bei Bedarf abgerufen werden. Wir laufen Städte künftig rein elektrisch an – also emissionsfrei und nahezu geräuschlos. In den Häfen kann die Batterie über Landstromanschlüsse geladen werden und das Schiff am nächsten Morgen wieder rein elektrisch ablegen.

Reisende wünschen sich authentische Erlebnisse und Begegnungen, die nachwirken. Wie können Sie dem gerecht werden?

Clara: Hier punkten wir mit „gewachsenem“ Tourismus. Der ganz überwiegende Teil aller Beherbergungsbetriebe, vom Fünfsternehotel über die Ferienwohnung bis zur Pension, ist nach wie vor in Familienhand, auch die Gaststätten und Hütten werden von einheimischen Unternehmern oder Familien geleitet. Der direkte und authentische Kontakt mit den Dolomiten und seinen Menschen zeichnet uns aus, und das schätzen unsere Gäste sehr.

Eichler: Ein Vorteil von A-ROSA ist die persönliche Atmosphäre an Bord. Wir tun sehr viel für unsere Mitarbeitenden, und das spüren unsere Gäste: Bei den regelmäßig durchgeführten Befragungen wird die Crew immer ganz besonders gelobt. Sie ist freundlich und zuvorkommend, kennt schnell die individuellen Wünsche ihrer Gäste und umsorgt sie unaufdringlich, aber aufmerksam. Von der Saison 2023 an wird sich zusätzlich ein Guest-Relations-Manager um das Wohl unserer Gäste kümmern.

Wie wirkt sich die Inflation aus?

Clara: Leider wird auch Skifahren wegen der gestiegenen Strom- und Energiekosten für den Betrieb der Lifte und die technische Beschneiung teurer. Außerdem liegen coronabedingt zwei Winter mit wenig bis gar keinem Umsatz hinter uns, sodass wir eine moderate Anpassung der Skipasspreise vornehmen müssen. Die Buchungslage ist aktuell aber stabil.

Eichler: Wir werden 2022 die gestiegenen Kosten nicht auf unsere Gäste umlegen, sondern die im Katalog ausgeschriebenen Preise halten. Für die Saison 2023 stellen wir unser Produkt komplett neu auf und passen die Preise an. Das ist aber nicht durch die Inflation, sondern durch ein Mehr an Leistungen begründet. Die Nachfrage nach unseren Reisen zieht im Moment sogar an.
 

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