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Immobilien 1/2019

Immobilienkauf: Eigenkapital ist unerlässlich

Die Preise steigen, zugleich erleichtert günstiges Baugeld vielen Menschen die Anschaffung einer eigenen Immobilie. Doch auch da ist es unerlässlich, einen Teil der Finanzierung aus eigenen Mitteln zu stemmen.

Stets im Auge behalten sollte man, dass die Zinsen eines Tages wieder steigen können Foto: metamorworks/adobe stock
Stets im Auge behalten sollte man, dass die Zinsen eines Tages wieder steigen können Foto: metamorworks/adobe stock
Das Anziehen der Preise scheint vielerorts kein Ende zu nehmen. Zwischen Mitte 2017 und Mitte dieses Jahres sind neu gebaute Wohngebäude im Bundesdurchschnitt um 4,6 Prozent teurer geworden, wie das Statistische Bundesamt meldet. Gleichzeitig halten sich die Zinsen auf einem niedrigen Niveau und ermöglichen vielen Menschen trotz steigender Preise, das Projekt Eigenheim in die Tat umzusetzen. Kein Wunder also, dass eine Immobilienfinanzierung mit möglichst wenig Eigenkapital zunächst attraktiv scheint.

„Die Deutschen bringen im Mittel zwar immer noch knapp 20 Prozent an Eigenkapital mit, doch auch und gerade in Zeiten sehr niedriger Zinsen sollten zukünftige Eigentümer beachten, dass eine Immobilie die wohl größte Investition im Leben ist und langfristig sicher finanziert sein sollte“, sagt Thomas Thiet von der LBS. Eigenkapital ist dabei eine entscheidende Säule. „Auch wenn es angesichts der niedrigen Zinsen verlockend erscheint, verstärkt auf günstige Kredite zu setzen, empfiehlt sich ein solider Finanzierungsmix aus Eigenkapital, Bausparvertrag und klassischem Annuitätendarlehen“, rät Thiet. Je höher der Finanzierungsanteil, desto höher ist auch das Risiko, die monatlichen Raten irgendwann nicht mehr stemmen zu können. Etwa dann, wenn die Niedrigzinsfinanzierung ausläuft und die Immobilie noch nicht abbezahlt ist. „Niemand kann die Zinsentwicklung der nächsten zehn Jahre vorhersagen. Selbst ein Anstieg von derzeit rund 1,5 Prozent auf immer noch vergleichsweise niedrige drei Prozent bedeutet eine Verdopplung der Belastung“, so Thiet. Bausparverträge erfüllen als wesentliche Säule der Immobilienfinanzierung eine doppelte Funktion – das angesparte Guthaben erhöht das Eigenkapital und das zinsgünstige Bauspardarlehen bietet Planungssicherheit, denn die bei Vertragsbeginn festgelegten Konditionen gelten für die gesamte Laufzeit. Weiteres Plus: Der Staat greift Sparern mit Förderungen wie Wohn-Riester, Wohnungsbauprämie und Arbeitnehmersparzulage unter die Arme.

12,7 Prozent …

… des Kaufpreises betragen die durchschnittlichen Erwerbsnebenkosten in Deutschland. Damit zahlen die Bundesbürger im Europavergleich mit am meisten für Grunderwerbssteuer, Makler- und Notargebühren. Das zeigt eine Erhebung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Teurer wird es für Immobilienkäufer in Belgien, die im Schnitt 15,2 Prozent zahlen. In den Niederlanden summieren sich die Nebenkosten beim Hauskauf mit durchschnittlich 6,4 Prozent auf rund die Hälfte der in Deutschland anfallenden Kosten.

Mit Baukindergeld ins Eigenheim

Für jedes Kind gibt es zehn Jahre lang 1200 Euro im Jahr Foto: drubig-photo/adobe stock 
Für jedes Kind gibt es zehn Jahre lang 1200 Euro im Jahr Foto: drubig-photo/adobe stock 
Familien, die erstmalig eine eigene Immobilie bauen oder kaufen, unterstützt der Staat seit Herbst 2018 mit dem Baukindergeld. Voraussetzung ist, dass das Eigenheim zwischen dem 1. Januar 2018 und dem 31. Dezember 2020 erworben wird – unabhängig von der Wohnfläche und ob neu oder gebraucht. Pro Kind erhalten Familien eine jährliche Förderung in Höhe von 1200 Euro für einen Zeitraum von zehn Jahren. Die Einkommensgrenze liegt bei 75.000 Euro zu versteuerndem Haushaltseinkommen zuzüglich 15.000 Euro pro Kind. Beantragen lässt sich das Baukindergeld online über das Zuschussportal der KfW. Dazu sollten Kauf- oder Bauunterlagen, Meldebescheinigung, Einkommensnachweise sowie Kindergeldbescheide vorliegen.

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