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Selten ist in Hamburg so viel auf der Elbe los wie während des Hafengeburtstags. Drei Tage lang beherrscht sie dann ein munteres Hin und Her

Defilee der schönen Schiffe beim Hamburger Hafengeburtstag 2022

„Geschenk der Jugend“ bedeutet der Name des polnischen Segelschulschiffs Dar Mlodziezy Foto: Inmaris

Wenn am Freitagnachmittag die schwimmenden Geburtstagsgäste in einem langen Defilee elbaufwärts Richtung Landungsbrücken ziehend sich dem begeisterten Publikum präsentieren, nimmt der Hafengeburtstag so richtig Fahrt auf. Der einzigartige Schiffskorso, der von der Fregatte „Bayern“ angeführt wird, besteht aus Großseglern, Gaffelschonern, Segelyachten, Museumsschiffen, Hochseeschleppern, Feuerlöschbooten und anderen Einsatzfahrzeugen – etwa der Wasserschutzpolizei, von Rettungsorganisationen wie der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, vom Zoll oder vom Fischereischutz. Auch fest im Hafen liegende Schiffe wie die ehemaligen Stückgutfrachter „Cap San Diego“ und „Bleichen“ nehmen an Ein- und Auslaufparade teil.

Maritime Vielfalt

Mit geblähten Segeln, stampfenden Dampfmaschinen oder fast lautlosem modernem Antrieb, mit Tuten, Pfeifen oder sonorem Schiffshörnerklang werden die großen und kleinen Wasserfahrzeuge von den entlang der Elbe versammelten Zuschauern begeistert empfangen. Die meisten von ihnen nehmen auch an der großen Auslaufparade am Sonntagnachmittag teil. Diese wird angeführt werden vom ersten modernen Großsegler der Welt, dem polnischen Segelschulschiff „Dar Mlodziezy“. Bis dahin gibt es aber erst noch eine Menge zu sehen und zu erleben. Dazu zählen auch die täglichen Paraden der Traditions- und Museumsschiffe sowie die Showfahrten der Segel- und Motoryachten.

Glanzstück: Nach einer kunstvollen Choreografie tanzen die Schlepper auf der Elbe. Foto: HMC Nicolas Maack
Glanzstück: Nach einer kunstvollen Choreografie tanzen die Schlepper auf der Elbe. Foto: HMC Nicolas Maack

Tanz der Giganten

Zu den absoluten Highlights eines jeden Hafengeburtstags gehört das Schlepperballett am Sonnabend. Kann man den kompakten, PS-starken Kraftprotzen sonst beim Bugsieren tonnenschwerer Frachtschiffe zuschauen, verwandeln sie sich einmal im Jahr zu Ehren des Geburtstagskinds in beinahe grazile Balletttänzer. Unter musikalischer Begleitung drehen sie zur Freude des Publikums auf der Elbe vor den Landungsbrücken ihre kunstvollen Pirouetten.

„Peking“ in Hamburg

Seit fast genau zwei Jahren befindet sich die Viermastbark „Peking“ wieder in ihrem Hamburger Heimathafen. In diesem Jahr ist der frisch restaurierte Großsegler zum ersten Mal beim Hafengeburtstag dabei. Am Bremerkai im Hansahafen lädt die „Peking“ Interessierte zur Besichtigung in der geführten Kleingruppe ein. Ein schwimmender Shuttle-Service bringt die Besucher von Brücke 10 an den Landungsbrücken direkt zum Schiff und zurück. Das 115 Meter lange und gut 14 Meter breite baugleiche Schwesterschiff der in Travemünde ankernden „Passat“ wurde 1911 als Frachtsegler in Hamburg gebaut. Es hat nicht nur zahllose Reisen über die Weltmeere hinter sich, sondern auch mehrere Besitzer- und Namenswechsel. Nach langen Verhandlungen konnte das Schiff 2017 von seiner letzten Station in New York nach Deutschland geschleppt und gründlich saniert werden. Am 7. September 2020 lief die „Peking“ eskortiert von zahlreichen Schiffen unter den Augen vieler begeisterter Zuschauer im Hamburger Hafen ein.

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