Maik, hast du noch eine schwarze Perle?“ Charlotte Körs hält eine Handvoll Bügelperlen vor ihr Gesicht und sucht nach der richtigen Farbe. Maik, ein Junge mit Brille und Pflaster über dem linken Auge, wühlt schweigend in der großen Plastikschachtel. Er hat sich einen schicken Flitzer als Vorlage ausgesucht. „Das ist Jackson Storm“, ruft Elias, ein aufgewecktes Bürschchen. Lauthals diskutiert der Fünfjährige mit den anderen Jungs, welches Auto aus dem Kinofilm „Cars“ wohl am tollsten ist. Maik steht mit offenem Mund am Tisch und hört zu, dann widmet er sich wieder der Perlensuche, findet die richtige Farbe und bekommt von der 17-jährigen Auszubildenden Charlotte ein großes Lob.
Charlotte und Maik sind anders als die meisten Menschen im DRK-Kinderhaus Springmaus. Trotzdem sind sie von allen anerkannt und voll dabei. Maik ist eines von drei Inklusionskindern in der Elementargruppe „Zaubermäuse“. Charlotte hat das Down-Syndrom (Trisomie 21). Die zukünftige Kita-Helferin ist sozusagen die Inklusionskraft bei den „Zaubermäusen“. Seit August 2018 besucht sie die Fachschule für Sozialpädagogik in Altona. Den praktischen Teil der vierjährigen Ausbildung zur Kita-Helferin absolviert sie in der DRK-Kita Springmaus in Allermöhe. Sämtliche Wege macht sie allein mit Bus und Bahn, das war eine Voraussetzung für die Zulassung zur Erzieherfachschule. Warum sie sich für diese Ausbildung entschieden hat? „Hier kann ich mit den Kindern spielen“, sagt Charlotte selbstbewusst. Oft strahlt das junge Mädchen, wenn es mit den Kindern im Bällebad sitzt, auf dem Spielplatz beim Klettern hilft, Tränen wegtröstet oder beim Anziehen hilft.
Charlotte und Maik sind anders als die meisten Menschen im DRK-Kinderhaus Springmaus. Trotzdem sind sie von allen anerkannt und voll dabei. Maik ist eines von drei Inklusionskindern in der Elementargruppe „Zaubermäuse“. Charlotte hat das Down-Syndrom (Trisomie 21). Die zukünftige Kita-Helferin ist sozusagen die Inklusionskraft bei den „Zaubermäusen“. Seit August 2018 besucht sie die Fachschule für Sozialpädagogik in Altona. Den praktischen Teil der vierjährigen Ausbildung zur Kita-Helferin absolviert sie in der DRK-Kita Springmaus in Allermöhe. Sämtliche Wege macht sie allein mit Bus und Bahn, das war eine Voraussetzung für die Zulassung zur Erzieherfachschule. Warum sie sich für diese Ausbildung entschieden hat? „Hier kann ich mit den Kindern spielen“, sagt Charlotte selbstbewusst. Oft strahlt das junge Mädchen, wenn es mit den Kindern im Bällebad sitzt, auf dem Spielplatz beim Klettern hilft, Tränen wegtröstet oder beim Anziehen hilft.
„Für uns ist Lotti eine Bereicherung“
Nach der zehnten Klasse an der Gesamtschule Bergedorf wusste Charlotte nicht genau, wie ihre Zukunft aussehen sollte. Also kümmerte sie sich um Praktika in Kitas und Küchen im Bergedorfer Raum. Ihre Eltern unterstützten sie dabei tatkräftig. Schließlich bewarb sie sich beim DRK-Kinderhaus Springmaus um eine Ausbildungsstelle und bekam sie. „Für uns ist Lotti eine Bereicherung“, sagt Kristina Wunsch. Die Heilerzieherin arbeitet seit fünf Jahren in der DRK-Kita. Inklusion ist ihr Lebenselement. „Bei uns ist es völlig normal, verschieden zu sein“, so die 29-jährige Fachkraft. Deshalb war sie auch Feuer und Flamme, als Charlotte in ihre Gruppe kam und sie ihre Ansprechpartnerin wurde. „Lotti kann viel mehr, als man denkt. Sie kommt jeden Tag mit einem Strahlen herein und hat viel Spaß mit den Kindern. Wir anderen sind ja verkopfte Erwachsene, die in bestimmten Mustern denken. Lotti hat einen ganz anderen Blick auf die Kinder. Sie bietet sich zum Spielen und Helfen an und das ist für die Kinder großartig.“
Beim Bettenbauen vor der Mittagspause weiß Charlotte ganz genau, welches Kind auf welche Matratze mit welchem Bettzeug gehört. „Elias liegt da“, korrigiert sie Kristina Wunsch jetzt und schleppt ein Bettgestell mit Kissen und Decke ans Fenster. Die Erzieherin lacht und sagt: „So was kann sich Lotti richtig gut merken.“ Auch welche Jacke wem gehört oder was ein Kind gerade denkt, empfindet oder braucht. „Lotti ist für niemanden eine Belastung“, sagt ihre Ansprechpartnerin. „Man muss vielleicht öfter mal etwas wiederholen, aber da muss man sich halt anpassen.“
Kristina Wunsch hofft, dass Charlotte nach vier Jahren übernommen wird. „Das wäre toll, wenn du eine richtige Zaubermaus wärst. Oder, Lotti?“ Charlottes Mund verzieht sich zu einem breiten Lächeln. „Ja“, sagt sie und nickt, „das wäre schön!“ Constanze Bandowski
Nach der zehnten Klasse an der Gesamtschule Bergedorf wusste Charlotte nicht genau, wie ihre Zukunft aussehen sollte. Also kümmerte sie sich um Praktika in Kitas und Küchen im Bergedorfer Raum. Ihre Eltern unterstützten sie dabei tatkräftig. Schließlich bewarb sie sich beim DRK-Kinderhaus Springmaus um eine Ausbildungsstelle und bekam sie. „Für uns ist Lotti eine Bereicherung“, sagt Kristina Wunsch. Die Heilerzieherin arbeitet seit fünf Jahren in der DRK-Kita. Inklusion ist ihr Lebenselement. „Bei uns ist es völlig normal, verschieden zu sein“, so die 29-jährige Fachkraft. Deshalb war sie auch Feuer und Flamme, als Charlotte in ihre Gruppe kam und sie ihre Ansprechpartnerin wurde. „Lotti kann viel mehr, als man denkt. Sie kommt jeden Tag mit einem Strahlen herein und hat viel Spaß mit den Kindern. Wir anderen sind ja verkopfte Erwachsene, die in bestimmten Mustern denken. Lotti hat einen ganz anderen Blick auf die Kinder. Sie bietet sich zum Spielen und Helfen an und das ist für die Kinder großartig.“
Beim Bettenbauen vor der Mittagspause weiß Charlotte ganz genau, welches Kind auf welche Matratze mit welchem Bettzeug gehört. „Elias liegt da“, korrigiert sie Kristina Wunsch jetzt und schleppt ein Bettgestell mit Kissen und Decke ans Fenster. Die Erzieherin lacht und sagt: „So was kann sich Lotti richtig gut merken.“ Auch welche Jacke wem gehört oder was ein Kind gerade denkt, empfindet oder braucht. „Lotti ist für niemanden eine Belastung“, sagt ihre Ansprechpartnerin. „Man muss vielleicht öfter mal etwas wiederholen, aber da muss man sich halt anpassen.“
Kristina Wunsch hofft, dass Charlotte nach vier Jahren übernommen wird. „Das wäre toll, wenn du eine richtige Zaubermaus wärst. Oder, Lotti?“ Charlottes Mund verzieht sich zu einem breiten Lächeln. „Ja“, sagt sie und nickt, „das wäre schön!“ Constanze Bandowski