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Weihnachten – bei 30 Grad

In Puerto Rico wird Christi Geburt unter Palmen gezeigt Fotos: Michael Rahn
In Puerto Rico wird Christi Geburt unter Palmen gezeigt 
Fotos: Michael Rahn
Während in Deutschland die Menschen mit Weihnachten gern Schnee verbinden, stellen sich die Christen in der Karibik die Geschichte der Geburt deutlich wirklichkeitsnäher unter Palmen vor.

Eigentlich hatte ich ganz bewusst auf ein weihnachtliches Gefühl im vorigen Jahr verzichtet. Denn die Reise in die Karibik versprach Wärme statt Frost und wenig Nadelbäume. Dass wir gleich in der ersten Nacht bei dem unfreiwilligen Stopp in der Dominikanischen Republik an riesigen Christbaumkugeln, die auf dem Verkehrskreisel hübsch gestapelt worden waren, vorbeifahren würden, daran hatte ich nicht im Traum gedacht.

Und auch am nächsten Morgen in der Hotellobby wanderten meine Familie und ich an etwas Tannenbaumähnlichem vorbei. Es war bunt geschmückt und wirkte fast wie ein Nadelbaum. Auf dem Flughafen bestaunten wir wenig später eine weitere Art von künstlich, aber liebevoll geschmücktem Weihnachtsbaum. Dieses Kunstwerk war dicht bepackt mit vielen kleinen Instrumenten, gern eingehüllt in kleinen Tüchern mit den Nationalfarben.
 
Im Zielland Puerto Rico ließen sich die Familien sogar im größten Kaufhaus der Hauptstadt zu traditionell amerikanischer Weihnachtsmusik tatsächlich von Kunstschnee berieseln – und die Augen der erwachsenen Besucher strahlten fast so wie der Blick ihrer Kinder.
 
In der Dominikanischen Republik hängt man gern Musikinstrumente in den „Baum“
In der Dominikanischen Republik hängt man gern Musikinstrumente in den „Baum“
Reifen gibt es genug – warum nicht daraus etwas Schönes gestalten?
Reifen gibt es genug – warum nicht daraus etwas Schönes gestalten?
Auf einer Insel des Staates hatten sich einige die Bürger besonders kreativ auf Weihnachten vorbereitet. Aus Autoreifen hatten sie Weihnachtsmänner, Tannenbäume und mehr gebastelt und hübsch bemalt.

Selbstverständlich haben wir dann mit unseren Freunden am Heiligabend wunderbar gegessen. Familiär war es auch, wie es sich in Deutschland gehört. Geschenke gab es keine – denn so eine Reise war Geschenk genug und eine wunderbare Erfahrung, das auch in fernen Ländern Weihnachten gern gefeiert wird – mit Geschenken und viel Liebe und Ruhe, die in vielen Gegenden der Karibik auch den Alltag bestimmt und bei uns nur ausnahmsweise ein paar Tage prägt.
  
Und in Südamerika? Viele Brasilianer lassen es mit einem Feuerwerk krachen, an Heiligabend wird getanzt und gefeiert. Am 25. Dezember bringt üblicherweise Papai Noël die Geschenke. Michael Rahn
 

Die Geschenkebringer

Engländer hängen Weihnachtsstrümpfe auf, Father Christmas füllt sie in der Nacht zum ersten Weihnachtstag.

Väterchen Frosten bringt in Bulgarien die Geschenke, allerdings erst, nachdem das älteste Familienmitglied an Heiligabend alle Zimmer mit Weihrauch vor allem Bösen beschützt hat.

Norweger verstecken in allen Haushalten Wischmops und Besen, damit böse Hexen sie nicht klauen können, um damit durch die Nacht zu fliegen. Anstelle eines Weihnachtsmannes bringt ein Weihnachtsgnom die Geschenke am 24. Dezember.
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