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Canal-Control+Clean in Barsbüttel: Ein Job, ganz anders als sein Ruf

Rohr- und Kanalreiniger arbeiten mit modernster technischer Ausrüstung. Der Arbeitstag beginnt früh, der Feierabend allerdings auch

Iven Otto Karnatz, Auszubildender bei Canal-Control+Clean F.: VICTORIA GROSSE
Iven Otto Karnatz, Auszubildender bei Canal-Control+Clean F.: VICTORIA GROSSE
Gunther Meyn

Kanal- und Rohrreinigung – das klingt erst einmal unappetitlich. Man denkt an Menschen, die tief unter der Erde durch Fäkalien und Matsch waten. An hartgesottene Kerle, die für uns die sprichwörtliche Drecksarbeit machen. „Alles Klischees“, sagt Iven Otto Karnatz. „Den Großteil der Arbeit erledigen wir vom Fahrzeug aus.“

Karnatz muss es wissen. Der 19-Jährige ist Auszubildender bei Canal-Control+Clean in Barsbüttel und lernt dort „Fachkraft für Rohr-, Kanal-, und Industrieservice“ (RKI) – so die offizielle Berufsbezeichnung. Es ist ein komplexer und vielseitiger Job, bei dem modernstes Equipment zum Einsatz kommt. Karnatz und seine Kollegen werden gerufen, wenn eine Abwasserleitung verstopft ist, ein Leck gefunden werden muss oder gemessen werden soll, ob eine Leitung dicht ist. Dann rücken sie mit ihren Spezialfahrzeugen an, die über ein wahres Arsenal an Pumpen und Schläuchen verfügen. „Das sind Hightech-Gefährte. Die kosten locker so viel wie ein Einfamilienhaus“, erklärt der Azubi. Ist etwa eine Wasserleitung blockiert, kommt der Spül- und Saugwagen zum Einsatz. Das Allrounder-Modell im Fuhrpark von Canal-Control+ Clean ist mit einem zusätzlichen Wasseraufbereitungssystem ausgestattet. Dabei wird das Spülwasser während des Reinigungsprozesses per Saugschlauch wieder ins Fahrzeug befördert und in einem mehrstufigen Verfahren gereinigt.
  
Meist arbeitet Karnatz Hand in Hand mit den Kollegen von der „TV-Inspektion“. Die filmen mithilfe hochauflösender Kamera-Roboter das Innere der Kanalsysteme. Auch das gehört zum fachlichen Rüstzeug eines Rohrreinigers. Klare Sache: Technisches Verständnis und handwerkliches Geschick sind in diesem Job mehr gefragt als eine hohe Ekelschwelle – auch wenn aus der Kanalisation mitunter üble Gerüche emporsteigen. Tief in den Schacht klettern muss man jedoch nur selten. „Das gesamte Equipment wird von außen per Fernbedienung gesteuert. Dabei bleiben die Hände sauber“, so der Azubi. „Man sollte aber schon wetterfest sein und Lust haben, an der frischen Luft zu arbeiten.“ Auch Frühaufsteher sind im Vorteil. Schließlich geht’s schon um 6 Uhr morgens los. Dafür hat man mehr vom Tag und bereits um 14.30 Uhr Feierabend. An Arbeit mangelt es der Zunft nicht – neben gewerblichen und öffentlichen Auftraggebern, die feste Rohrreinigungsintervalle einhalten müssen, gehören auch Privatpersonen zur Kundschaft.

Wie jeder Azubi, muss auch ein werdender RKI die Berufsschulbank drücken. Alle zwei Monate ist Blockunterricht angesagt. Bio, Chemie und technische Mathematik stehen hier auf dem Lehrplan. „Das Niveau ist teilweise ganz schön hoch“, berichtet Karnatz. Einen mittleren Schulabschluss (MSA) sollte man deshalb schon mitbringen. Die Übernahmechancen nach erfolgreicher Prüfung sind gut. Karnatz hat bereits eine Jobgarantie und wird von Canal-Control+Clean übernommen.
 

Job-Info

Voraussetzungen: Hauptschulabschluss, handwerkliches Geschick, technisches Verständnis, Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit
Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Ausbildungsvergütung: je nach Betrieb und Ausbildungsjahr zwischen 660 und 1200 Euro
Einstiegsgehalt: ab 2200 Euro
Perspektiven: sehr gut
Weiterbildungsmöglichkeit: Meister/in für Rohr-, Kanal- und Industrieservice, Zusatzqualifikation Europaassistent/in
Weitere Informationen:
berufenet.arbeitsagentur.de
planet-beruf.de
 

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